Rosa von Praunheim spricht über die Moral des Dokumentarfilms vor gut 20 Teilnehmern eines Workshops im Haus des Dokumentarfilms.
Die grosse Mehrzahl vor und neben Rosa sind Frauen.
Rosa beginnt mit der Kunst des Interviews und stellt sehr schnell die Frage, ob es möglich sei,
dass Frauen einen Mann oder auch Männer gerne so gezielt unter Druck setzen dass diese sich nicht mehr beherrschen können - ausrasten - Männer Frauen schlagen.
(Worauf dann Frauen Männer umbringen oder so ähnlich.
Das ging in den Anekdoten unter... Wenn man sagen dürfte, dass Rosas Ideen in Anekdoten untergehen könnten...)
Nataly widerspricht - auf viel zu intellektuellem Niveau (wie die anderen Teilnehmerinnen finden) - wird zum Interview geladen und die Grenzen der Ausdrucks geführt.
Schliesslich dürfen die TeilnehmerInnnen im momentan aktuellen Film über LAURA als Statisten mitagieren - freundlich und kooperativ -
und dann endet der Workshop - nach einigen psychotischen Übungen - mit der ruhig vorgebrachten Feststellung Rosas, dass Frauen in der Rolle der Interviewer und als Kamerafrauen nicht schamlos direkt und aggressiv genug seien, aber als decision taker wie Programmchef, als Drehbuchautorinnen und Dramaturginnen noch frauenfeindlicher denken würden als Männer.
Vielleicht sollte dein Film über diesen Workshop mit der jungen Frau enden, die dagegen protestiert, und meint, Vorurteile, Wahrnehmungsstereotypen seien dem dokumentarischen Blick hinderlich - aber noch nicht einmal merkt, wie sehr sie sich für die Aussenseiterin der Gruppe schämt, wie wenig sie sie überhaupt angucken kann.
Inwiefern ist die Schnelligkeit, mit der ein Resümee produziert wird, ein Fehler?
Falsch gefragt.
Finde ich den Striptease der Seele toll?
Einen fehlerhaften Striptease fände ich toll - aber das geht nicht.
Denn wenn die Kleider Löcher haben, ist der Striptease ungenau oder bestenfalls überflüssig.