IDOLATRIE.
Ich habe die letzte Woche,
nach dem grossen Schock,
damit zugebracht,
Briefe zu schreiben.
Briefe an Menschen, moslemischen Glaubens, die in meinem Haus gewohnt haben,
die - sozusagen -
Gastfreundschaft genossen haben,
ich habe versucht, einiges zum Anspruch der Kunst zu erklären.
Über Selbstkritik, über die Aufgabe der Kunst, nur dem Menschen gewidmet zu sein.
Der CONDITION humaine.
In der Kunst, die dem Menschen gewidmet ist, kann nichts vollkommen sein.
Und Kunst, meine ich und habe es mit vielen Worten schon erklärt, muss sich mit Absicht und Bescheidenheit beim Unvollkommenen halten.
Das Problem ist, dass viele nicht verstehen, was das Prinzip von Worten und Bildern ist.
Als Erklärende bin ich heute müde.
Diese Ermüdung hat mit den Messages zu tun, die diese autoritätshörige Welt andauernd hören will.
Ich könnte daraufhinweisen, dass ich seit vielen Jahren, wie im "Paludismus" mit Bilderwelten arbeite, die nicht als Ikonenwelten zu verstehen sind.
Leider verstehen die wenigsten das Prinzip einer Verneinung.
Es sieht nur so aus, als ob.
Dennoch scheint mir, da
die Stille, die Häme, und die Schadenfreude, die
zu mir zurückkommt -
als Folge
auf manche meiner unzureichenden Erklärungen
eine leise Rechtfertigung der sakralen Welt zu beinhalten.
Dennoch meine ich, dass Leute, die sich über Karikaturen aufregen,
einer primitiven IDOLATRIE anhängen.
Sie verstehn die Prinzipien nicht,
nach denen Bilder gemacht werden.
Meine Bilder reden nicht von Gott.
Sie reden von was anderem.
Und jetzt könnt ich sagen: verdammt nochmal.
Aber das versteht ja noch nicht mal ein Stein.