Freitag, 18. Mai 2018




Ich bin ein bisschen deprimiert.  Dabei versuche ich, seit geraumer Zeit, NICHT über die Freiburger Verkehrslage nachzudenken, was nicht ganz einfach ist, denn schon das Wort "geraumer Zeit" weckt in mir Assoziationen von etwas Geräumigen, Raum habenden
und in dieser Stadt, die, wie schon vor gut hundert Jahren jemand anderes bemerkte, hat etwas DICKFLÜSSIGES etwas Thrombose - förderndes an sich -
und versuche, mich auf die LÜCKEN in den Erzählungen anderer zu konzentrieren.

Wie schon an anderer Stelle beschrieben, hat Freiburg mit Paris und Berlin das gemeinsam, dass es auch da die breiten Bürovorstädte gibt, die mehrspurig verstopften BusinessStrassen, die Staus
selbst die Badische Zeitung hat neulich davon berichtet,
dass das Verkehrswesen doch ein schwieriges sei, diesmal warens zuviel Touristen, die den Verkehr zum Erliegen brachten.


Geschichte erzählen - bedeutet nicht, über das Erzählen nachdenken.
Über das Erzählen nachdenken ist dumm
und es ist noch nicht einmal eine Kierkegaardsche Dummheit
(es sei denn Sie hätten einen Degree in Kierkegaardscher Philosophie)


Darf ich hier mal meine, eine Sternesches Abweichung aufmalen?



Nun ist einer meiner Einwände gegen die Ansicht, Freiburg Berlin Paris -
das sei gehupft wie gesprungen -
der Hinweis, dass man es sich andernorts gut überlegen würde, ob man von zwei Zufahrtswegen zwei
Hauptverkehrstrassen in mehrjährige Baustellen verwandeln würde, das heisse beispielsweise in Paris den Boulevard periphérique Und den Boulevard Ney gleichzeitig zu sperren, das heisse In Berlin die die Greifswalder Allee, die Prenzlauer Allee und Schönhauser Allee gleichzeitig zu sperren -
und dann wird der Freiburger langsam und trotzig sagen, das sei aber genau so.
Schliesslich sei auf der Leipziger Strasse, der Friedrichsstrasse und Unter den Linden und in der Torstrasse genauso andauernd Stau.



Personales erzählen ist gefragt und - so hiess es in einem Gespräch mit jemand und jemand anderem - die „einfache Lösung“.
„Einfache Lösungen“ müsse es geben, weil Menschen nunmal einfach sind.
Menschen werden totgemacht und dieser Moment ist einfach, da gibts nicht 5 verschiedene Lösungen.
Bei Motiven sieht es anders aus, Motive können vielschichtig sein

und sich widersprechen
und Motive gesellschaftlicher Zusammenhänge

Networking

personenbruchstücke die mich interessieren
Schleusenartig getrennte Kommunikationswege-

und ich komme, abgebremst, langsam zum Stillstand.
In dem weiten Terrain, in dem es fast nur noch um nicht publiziertes geht - oder das was noch hundert Jahre lang in Archiven zu liegen hat, das Nicht Veröffentlichte der Edith Stein, das Längst Aufbewahrte des Herrn Heidegger
dieses Verschmelzen von


editions de minuit und Nouvelle Revue Française -


Meine Freiburger "Bekannten" werfen mir immer mein unangenehmes NAMEDROPPING vor -
es tröpfelt Namen ohne Unterlass
ein Verlagsverzeichnis könnte nicht reichhaltiger bestückt sein -
aber es geht eben nicht nur um einen Verlag - oder die Verlage, welche sich das Auswärtige Amt im Dritten Reich zusammengekauft hat.
es geht um den schmalen Grad des NICHTSAGEN, Nichtschreibens, da wo Literatur eine keine ist.



Natürlich kam neulich, nach der Bürgermeisterwahl,  die Sprache auf die Gewalt, oder vielmehr nicht - es ging, immer noch um Distanzen, Gebietsabgrenzungen, Freiburg sei eben Regierungsbezirk, wenn da in Endingen eine Joggern getötet und in Staufen ein Junge gequält wird,  dann wird das zwar in Freiburg verhandelt
aber es IST NICHT IN FREIBURG passiert.
Die Totschlagsrate in diesem kleinen Städtchen ist deswegen nicht höher als anders wo.
Die 15 - 20 Kilometer, die machen da viel aus.
Jemand in Charlottenburg wohnt auch nicht in Köpenick und nicht in Hohenschönhausen.