Ich habe heute erfahren, daß an der Universität gelehrt wird, daß eine Idee gerade dann nicht genial sei, wenn sie andere schon gedacht hätten.
Dites donc, quelle surprise.
Daß eine mathematische Überlegung ihren individuellen Reiz verloren habe - in dem Moment, in
dem man herausfindet, daß sie bereits von jemandem anderen und sei es Aristoteles bereits so ähnlich in Erwägung gezogen sei - muß eine erschütternde Erkenntnis sein
auch und gerade in den heutigen Denkfabriken.
Der Fermatist, ein reizender Mensch übrigens, der rein zufällig bei mir heute vorbeikam, wollte aber meine Frage nicht verstehen, die er so umformulierte:
"Daß jeder und immer wieder aufs neue ein Jeder ein mathematisches Problem mit einer genialen Idee lösen kann, ist schon an sich bedeutsam" -
was ich aber mitnichten meinte.
Und nun muß ich den engen Raum verlassen, um den locker room talk miteinbeziehen zu können, der dem Problem so eine ganz andere Wendung, einen Subtext gibt, der so wenig mit dem Problem der Überzeitlichkeit von Mathematik zu tun hat, aber soviel mit ALLGEMEINGÜLTIGKEIT.