Die Oper Stuttgart präsentiert eine Uraufführung eines Gesamtkunstwerkes
an dem sich danach, beim Nachhausegehen, beim AufderVerandaSitzen die Meinungen zerstritten.
Man könne, meinte der eine, nicht hineininszenieren, was der Komponist nicht hineingeschrieben habe.
Aber, so war mein stummer Einwand (denn das sagte ich nicht, so vieles anderes sagend), der Komponist habe ja auch garnichts hineingeschrieben, MARCEL BAYER tat es, der Kleists Novelle "Das Erdbeben in Chili" für das Auftragswerk an TOSHIO HOSOKAWA
bearbeitet hatte .
"Der Kopf des Vitus Bering" hat mich ...naja...einmal sehr fasziniert, damals nach dem Mauerfall -
und moderne Opern auch, vorallem wenn sie im Bühnenbild der Anne Viebruck daherkommen, die ganz opulent drehbühnenmeisterlich
eine romantische Hommage an "Das Eismeer" von Caspar David Friedrich im Betonspeckbrückenbau, der nach oben und unten, der schwankend und groissradial erzitternd
ein Erdbebenstück versinnbildlichte.
Kurz, ein Gesamtkunstwrek (sic)
in dem, so könnte man sagen, der das andere verdeckt hat, Kleist in Bayer, Hosokawa im Chor und der Chor das Bühnenbild.
Eben weil eine Theaterinszenierung die Aufgabe haben könnte,
haben könnte
thematische Bereiche nebeneinander zu legen,
sie so ineinanderzuspannen, zu verkeilen
dass der Druck
wie ein ganz dünner Faden Drahtseil gespannt, zum Zerreissen gespannt
ihre Zivilisationskritik nicht illustriert, sondern ins Schwingen bringt.
Ins Lichtlose.
Die Spannung - Der Peek - das sich Überspitzende Sichübertreffende ist aber in Stuttgart das
INS PUBLIKUM SPRechen
aber das ist nur eine mögliche Lesart von
LITERATUR und ZIVILISATIONSKRITIK, die wie ein Eisberg ins Publikum ragt,
nur eine von mehreren möglichen
Die Apokalypse, so werden Sie sagen, braucht aber nicht mehrere Szenarien, ihre Wirkung ist EINE
und hier, lieber Leser, haben Sie einen von keiner synästhetischen Vorstellungen angerührt
einen sehr schrillen Ton
schrillen Ton
des Wiederholten sich Wiederholenden
Die Apokalypse ist eine einzige und Betonbrücken, wie Catwalks für mutige Plastikdesigner
gestalten das Überleben nach dem EINZIGEN TOD
Betonbrücken gespannt wie im LORD JIM, der sich aus dem Staub gemacht hatte
haben nun viel zu erklären, diesen Moment, da die Faser, die Brücke nicht brach
https://www.oper-stuttgart.de/spielplan/2018-07-23/erdbeben-traeume/