Sonntag, 15. Dezember 2013

Neue arabische Dichter

Kaum habe ich damit begonnen, mich mit arabischer Dichtung zu beschäftigen,
da stürzt der PC ab..
und kaum hab ich den Faden wieder gefunden,  verlieren sich alle ungesicherten...
ach ungesicherten ..Ideen..
Jedenfalls, kaum dass ich mich damit beschäftige, taucht schon die These auf, dass man arabische Dichtung nur ganz oder garnicht korrekt vortragen könne.
Die These, von wegen, GANZ oder GARNICHT... das ist wie mit dem Regen und der logisch korrekt vorgetragenen Behauptung, dass es entweder regnet oder nicht regnet -
und die Ansicht, dass es eben das Wesen des Regens sei, zu regnen und nicht zu regnen, kommt darin nicht vor. Es ist ja auch, oft, eine weibliche Behauptung und darin eben mehr Gefühl - als These.

Allerdings spielte die wahre Poesie, besser die wahre Dichtung eine grosse Rolle in meiner Einführung und, nun kommt der diabolischere Teil, was aber meinem Gesprächspartner so noch nicht ganz bewusst war, vielleicht - und dieses vielleicht stammt aus der Diktion der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts, in dem es noch einen Schah gibt und Studenten und - und einen Winkeladvokaten.
Und da wir eben über die Dichtung sprachen, kam die Frage auf, ob denn ein schlechter Poet eines Winkeladvokaten bedürfe - ein Winkeladvokat setzt sich nicht für etwas ein, das keinen Erfolg verspricht, meinte mon Interlocuteur, niemals.

Ich bin mir da nicht sicher.

Münzen

Während ich schon beginne, meine Kenntnisse arabischer Literatur zu erneuern, erweitern, zu vertiefen und statt al-Jarrah Adonis lese, oder Mahmout Darwisch -
sortiere ich noch die Münzen aus, das Kleingeld, das sich in meinem Portemonnaie findet -
eigentlich ist das eine Konstruktion wie bei Hermann Broch
schon nicht mehr und immer noch nicht -
und dabei ist das dringend notwendig, wie meine Tochter findet - oder auch jede noch so stämmige Kassiererin, die mit Ungeduld und offener Verachtung an der Kasse darauf wartet, dass ich - mühsam - 5 Penny von Cents und Pfennigen scheide, von den Kunas, 50 Rappen und anderem ganz zu schweigen, das in diesen Tiefen raschelt - mühsam, ich gebe zu, dass ich mich beeile, aber wenn ich mich beeile, dann hab ich meine Brille nicht auf und ...
es gibt wenig das so offenkundig verachtend ist wie der Blick einer Kassierin auf einen Kunden, der nicht weiss, was er ihr hinhält -
wer den Pfennig nicht ehrt, nicht wahr, der ist des Talers nicht wert -
und dabei geht es genau um diese Münzen, das theologische Kleingeld, das mich momentan beschäftigt.
Denn ich bemühe mich, mit diesem Kleingeld, die Stimmen afrikanischer Frauen zu übersetzen,
die mit einem gewissen Überschwang nun glauben, das Evangelium den europäischen Christen zu bringen.
Gibt wenig was so lächerlich wie das.
Ich bin zwar nur die Übersetzerin, aber der peinigenden Finger dieses Leuchtturms, der trifft auch mich...
Nun sprechen wir zwar viel über den Papst, sei es der Herr Küng im SPIEGEL oder der Herr Blüm bei Will, aber dieses theologische Kleingeld, mit dem wir bezahlen, das hat eben auch so einige Münzen, die "nix wert" sind.

Dienstag, 10. Dezember 2013

Der Neffe des Erzbischofs

Wie darf man sich einen Karl Marx vorstellen,
der mit dem Neffen des Erzbischofs
durch die Kneipen
gezogen ist ?






Über einer Übersetzung für Antje Schrupp in Stottern kommen..

Eigentlich sollte ich schon längst, so hatte ich es versprochen, eine weitere Übersetzung eines Blogbeitrags von Antje Schrupp fertig haben, so hatte ich es ihr versprochen - und derjenigen, die das im Französischen lesen sollte, aber ich bin ins Stolpern gekommen...

Blockade.

das Thema war die Armut, notamment die von Frauen, der Text das "Scherflein der Witwe" - und meine französische Interlocutorin, will sagen: Ansprechpartnerin hatte fast im Stegreif verstanden worum es ging...

also eigentlich kein Grund, steckenzubleiben.

Aber mir war eingefallen, dass eine junge Frau aus Burundi, die momentan wohl an ihrer Magister oder Doktorarbeit sitzt, beiläufig gesagt hatte, dass sie diese deutsche Plakate mit bettelnden Afrikanerkindern auch dumm fände, wenn sie Hunger hätte, könnte sie auch zu ihrer Nachbarin gehen, sich nett mit ihr unterhalten und dann wäre der Hunger vergessen.

Nicht: gegessen.

Nun sollte ich wohl die Moral hinschreiben meiner kleinen Anspielung, nur: mit der Moral hab ich es nicht so, vorallem weil ich noch nicht so recht weiss wohin meine Whimsey mich nun wieder trägt, mein Assoziationsreichtum - und dann lassen sich moralische Anspielungen so schlecht klarlinig verknüpfen, wenn man das Muster seines Teppichs noch nicht richtig kennt (wie wohl Botho Strauss irgendwo gesagt haben könnte).

Denn da ist noch der junge Moslem, der seit kurzem in meinem Hause wohnt und nicht nur andauernd fastet, weil dies zusätzliche gottgefällige "Dienste " sind - sagt man "Dienste?"...eher nicht, fürchte ich .... sondern auch noch dabei für uns kocht ... ebenso freiwillig und ungefragt....ungebeten ..alles so unhöfliche Worte.....
(und ich beschreibe jetzt nicht den Gesichtsausdruck, den meine deutschen Landsleute machen, wenn er ihnen stumm die Türe öffnet)

sondern auch jenen kurzen Augenblick in Nevline Nnaji's Film, als eine junge schwarze Frau danach gefragt wird, wer  denn  auf ihre kleinen Kinder aufpasst, wenn sie arbeiten geht.

Aber dann, sagen meine deutschen Gewährsleute - und ich spüre deutlich, dass ist nur die kleine Spitze, der kleine verdrehte Haken eines viel tiefer sitzenden Problems,
dass es hier ja keine schwarzen Arbeiter gibt,  sondern nur schwerarbeitende Frauen.

Nachtrag

Zwischen 


und



und


und


.....