Dienstag, 10. Dezember 2013

Über einer Übersetzung für Antje Schrupp in Stottern kommen..

Eigentlich sollte ich schon längst, so hatte ich es versprochen, eine weitere Übersetzung eines Blogbeitrags von Antje Schrupp fertig haben, so hatte ich es ihr versprochen - und derjenigen, die das im Französischen lesen sollte, aber ich bin ins Stolpern gekommen...

Blockade.

das Thema war die Armut, notamment die von Frauen, der Text das "Scherflein der Witwe" - und meine französische Interlocutorin, will sagen: Ansprechpartnerin hatte fast im Stegreif verstanden worum es ging...

also eigentlich kein Grund, steckenzubleiben.

Aber mir war eingefallen, dass eine junge Frau aus Burundi, die momentan wohl an ihrer Magister oder Doktorarbeit sitzt, beiläufig gesagt hatte, dass sie diese deutsche Plakate mit bettelnden Afrikanerkindern auch dumm fände, wenn sie Hunger hätte, könnte sie auch zu ihrer Nachbarin gehen, sich nett mit ihr unterhalten und dann wäre der Hunger vergessen.

Nicht: gegessen.

Nun sollte ich wohl die Moral hinschreiben meiner kleinen Anspielung, nur: mit der Moral hab ich es nicht so, vorallem weil ich noch nicht so recht weiss wohin meine Whimsey mich nun wieder trägt, mein Assoziationsreichtum - und dann lassen sich moralische Anspielungen so schlecht klarlinig verknüpfen, wenn man das Muster seines Teppichs noch nicht richtig kennt (wie wohl Botho Strauss irgendwo gesagt haben könnte).

Denn da ist noch der junge Moslem, der seit kurzem in meinem Hause wohnt und nicht nur andauernd fastet, weil dies zusätzliche gottgefällige "Dienste " sind - sagt man "Dienste?"...eher nicht, fürchte ich .... sondern auch noch dabei für uns kocht ... ebenso freiwillig und ungefragt....ungebeten ..alles so unhöfliche Worte.....
(und ich beschreibe jetzt nicht den Gesichtsausdruck, den meine deutschen Landsleute machen, wenn er ihnen stumm die Türe öffnet)

sondern auch jenen kurzen Augenblick in Nevline Nnaji's Film, als eine junge schwarze Frau danach gefragt wird, wer  denn  auf ihre kleinen Kinder aufpasst, wenn sie arbeiten geht.

Aber dann, sagen meine deutschen Gewährsleute - und ich spüre deutlich, dass ist nur die kleine Spitze, der kleine verdrehte Haken eines viel tiefer sitzenden Problems,
dass es hier ja keine schwarzen Arbeiter gibt,  sondern nur schwerarbeitende Frauen.