Sonntag, 22. Januar 2017

Nazim Hikmets Hamlet

Ich hab einen etwas mühseligen Abend hinter mir.
Wenn ich schreibe, oder im Schreiben bin,  im Fluss des Denkens, 
Wortefassen aus dem Fluss
die gern alles sind nur nicht logisch -
verlaufe ich mich gerne, dann weiss ich nicht, in welchen Stück ich war ich bin
stehe vor Treppenhäusern 
weil ich sicher bin, ausgerechnet hier spielte man

Caligula
oder le roi Christof

Nazim Hikmets Hamlet

lasse mich in Wartelisten eintragen vor Theatersälen und kann dann die mühsam errungene Karte nicht abholen da
ich mich mein Geld, meinen Kopf und den Ort vergessen habe
und das nicht enden wollende Stück in meinen Gedanken - der Horizont von Worten Texten  der sich mir unablässig entzieht -
mir die Tatsache verdunkelt, dass Stücke anfangen oder zu Ende sind



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und hier wieder eine gestrichene Anmerkung zu Husserl
Russell Zermelo and Aristotle

modaler Logik und

Das HusserlArchiv ist immer noch der Meinung…..
die Evidenz, nun , die Evidenz logischer…
und die Phänomenologie der Mathematik…. langweiligster Tatsachen

Wittgenstein sagt: Dass  1+1+1+1+1+1+1 was wesentlich anderes ist
——————————————tschuldigung, ich muss meine n´Notizen überall hinmalen
als 1+1+1+1+1+1+1+1


ausserhalb von mir und meiner kleinen Wahrnehmung.

--------dabei braucht Russell
dreihundert Seiten für---------------------------


Da stand ich nun Vorhin vor einem türkischen Minimarkt, mit Halsschmerzen von der Kälte und dem Rumlaufen, Suchen, In Dunkelheiten spähen - und wollte noch was mit Vitaminen haben.

Ich hätte mir stärkeren Alkohol mitnehmen sollen.
An der Theke bat ich drum, den Mond aus Vanille Zucker mitzunehmen, besser zweimal -
aber an der Antwort des Ladenbesitzer hab ich verstanden, dass ich  in seinem Universum wiedermal die AFD Deutsche spielen musste. …Oder sagt man AFDeutsche..?  Das „D“  ist ja schon drin in dem aeff(p)ff ....??? ich weiss nicht… Der Mond aus Vanille …Mir fehlt nun mal das schmierige Grinsen der Welttouristen, welches weltoffene Toleranz und Interesse signalisiert und welches normalen Menschen, die sich sexy, lachend,  cool und chic durch die Stadt bewegen zu eigen ist.

Mit Wodka wär ich wenigstens nur ne alte Frau gewesen, die online Washington Post liest oder die Chicago Tribune.

Mentally Disabled.
Wie gesagt, ich bin noch nüchtern, mit Halsweh allerdings.
Und auf BLEULER war ich heute schon gestossen, und seine Diagnosis Überfrachteter Metaphorik,  den Analogien von… sagen wir: „ mentally disabled persons“. (Kleiner Missklang hier, eine Assoziation zu tief gegriffen).



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nein, ich werde es Ihnen nicht erklären, ich versuche noch, 
das Husserl-Archiv…….. zu einer Akteneinsicht  zu bewegen
im Hinblick auf einen psychisch Kranken, der NICHT in Hadamar und Grafeneck
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Manchmal scheint mir, wenn ich die Wut richtig verstehe, die leicht die Intelligentia überkommt der leistenden Künstler, der Schriftsteller, Filmemacher und Theatermenschen 
die gezwungen sind, jemanden wie mich auszuhalten - 
dass Abweichung von einer vermeintlich „logischen“ Eindeutigkeit und einer rationalen Sinnhaftigkeit  auch einer konsequenten Absichtsverfolgung im Hinblick auf die DURCHSETZUNG, die Verkaufbarkeit von Gesprochenem, Gedachtem kaum ertragbar ist.

(wie kann man auch so dumm sein zwei drei Jahre lang hinter einer vermeintlichen Beziehung zwischen Heidegger oder Martin Buber oder Edmund Husserl herzurecherchieren und dabei einen Umweg um eine völlig belanglose Person zu konstruieren die NICHT mit Edith Stein in Berührung stand  - nicht, das ist noch nicht mal in quantenmechanischer Hinsicht logisch zu nennen )

Wie schwer aber muss es erst für diejenigen sein, die sich permanent in der schrägen Wahrnehmung von Ausgrenzung und Diskriminierung,  von Übersetzungsbrüchen und multikulturellen ethischen Dilemmen geprägt sind ohne dass - was dazu  zu sagen wäre - verständlich und leicht vorformuliert den täglichen Redefluss steuert.

Und wie deprimierend muss es sein, wenn nur eine wie ich zuhört.

Ich war, glaub ich, schon öfters Hund. Auch an den Affen kann ich mich erinnern, auf französisch klingt das besonders witzig, wenn man eine Deutsche demütigen kann.
Aber ich glaube nicht, dass es ein politischer Akt war. 


Und das, Hund der ich bin, finde ich nun interessant. 





Das Aquarium

Es ist erstaunlich


Wieder einmal mehr habe ich das Gefühl, mich mit absolut atemberaubender Geschwindigkeit zu bewegen, während das Lärmen und Tosen an dem entlang ich gleite und das sich mit mir mitbewegen müsste - wie in einem Zug mit dem die Landschaft mitrauscht, fest mit dem Licht verbunden, das sie mitzunehmen, mitzufliessen zwingt
als wären die Farben Lichter Geräusche die von Bahnhöfen Häuserzeilen Stadtenden Industriezonen und Bäumen bestehen, links und rechts hinter mir in ihrem eigenen Geschwindigkeitsrausch versunken - und weit entfernt davon stehenzubleiben, 
links hinten - oder rechts  - abgebogen, um neue irrsinnige Fahrt aufzunehmen.

Während sich die Medienlandschaft die Welt - die Medienlandschaft die die Welt repräsentiert - mit der Inauguration beschäftigt, und
wahlweise ein neues Äon angebrochen ist eine neue Ära oder ein neues Zeitalter 
der Geopolitik


Steinmeier

Wo man sich  doch überlegen könnte, so wie man eine von einem X-beliebigen Vorgänger im Zug vergessene Zeitung…
die vielleicht von heute morgen stammt - oder von vor über hudnert Jahren -
zwar weiss ich nicht, ob es noch so jemandem geht wie mir, der
im Zug nach einer Zeitung greift, die offensichtlich schon abgelesen ist, verblättert,
die meisten würden vermutlich sowas garnicht anfassen (zumindest solange ihr Smart- oder Iphone nicht glitschig geworden ist - und Smart und Iphones sind ja bekannlichermassen glitschiphob)
aber mit einem kleinen Schauder (ich bin wieder bei mir und der Zeitung - im Zug - ein dämmrigbilliges Bild ist für dieses Gefühl des Stürzens des Hochgeschwindigkeitsrausches, das ins All hineinfällt, in die Ewigkeit in die....) dem Grusel des absolut Unbekannten fasse ich eine solche Zeitung an, die  mit dem Schock der abgeblätterten  Vergangenheit Neuigkeiten des Tages präsentiert

sich vorzustellen dass Amerika  wieder jenseits ist, sich jenseits des grossen Wassers befindet
und dass sich nun andere Möglichkeiten öffnen…als wäre es ein Zeitungsbild 
Der Isolation, durch die, ganz überraschend

Kaperskys Möglichkeiten blitzen (endlich, auf dieses Interview warte ich schon seit gefühlten drei Jahrzehnten)
Und man im Nachlesen noch zu hören meint wie Mr. Director -  Mr.Kapersky, der bei der Frage nach Nationalstaaten mal kurz lacht, als würde Sutherland in den Hungergames kurz lachen -
manchmal frage ich mich, wie ich je Kapersky wieder deinstallieren werde können
vermutlich nie, Kapersky ist seit langem Teil des Systems….ist Teil des Rückgrats


Rauscht und bedröhnt betäubt  sich die Öffentlichkeit mit in einer verschwommen Vergrösserung wie mit einer Lupe, einer Aquariumsartig zu nennenden Bilddichtigkeitslupe der Masse, die in der Wiederholung nur lauter greller heller kreischt je schneller, je öfters die gleichen Wimmelbilder, je dichter die Bilder kommen
deren eindrucksvollste Dokumentaton eben nur Masse ist, der Vergleich der je grösseren Menschenmassenansammlung
Bild eins Bild zwei Bild drei  Hier 2009 hier 2017 hier 2017 zwei (am Tag danach)



und man doch sich die spannende Frage stellen könnte, was nun?

während ich mit
mit der Vergangenheit beschäftige
der deutsch-indischen Gesellschaft  
der deutsch-griechischen  in Wiesbaden -Bierstadt

beides Athen und Kolkutta

wie ein Stein ein grüngemusterter der auf dem Meeresgrund der Vergangenheit leigt
als bestünde die Möglichkeit
jetzt wie in der Vergangenheit
einen Faden zu finden, einen kleinen, winzigen

an dem neue Wege anders gegangen werden, von einem vielleicht, von mehreren, lange  Zeit erst hintereinander.










Mittwoch, 4. Januar 2017

Ein Brücke im Kamerun des Deutschen Museums.

ich hatte meinem Kind ein Versprechen abgenommen.
Eine Ausstellung würde es - freiwillig - mit mir ansehen.

Da es viele Leute aus dem Kamerun kennt, lag es nahe, sich die Ausstellung im Deutschen Museum anzusehen.
Da war die Bamileke gewesen, die uns erzählt hatte, NATÜRLICH gäbe es in Kamerun auch Schnee.
Eisstücke tanzten im Wasser den Berg hinunter.
Der Elektriker, den mein Kind nur den Onkel Doktor nannte, weil er Aufzüge heilmachen konnte.
Da war der Schauspieler, der ein Fürst aus dem Volk der Fürsten im Süden war.
Und die Freunde, die bei ihrer Hochzeit ein so langes goldenes Kleid getragen hatten, dass man bei Tisch einschlief, so lange brauchte es, bis sie sich setzen konnten.


Aber die Ausstellung zeigte nur ein paar vage Ortsnamen.
Strassenkreuzungen, die so unsichtbar waren, wie die an der Ruben Um Nyobe begraben worden war, fanden keine Erwähnung.
Das Sultanat das seine eigene Schrift, seine eigene Druckermaschinen erfinden  liess, tauchten nicht auf, von den Booten der Doualas ganz zu schweigen.

Also sagte ich, in einer kurzen Aufwallung des Zorns etwas, was meinem Kind, das brav und aufmerksam die Bunten Bildchen angesehen hatte, strähnige Röte ins Gesicht trieb.
"Woher soll ich das wissen!" sagte es wütend. "Ich komm hierher und schau mir eine Ausstellung an und weiss einfach nicht, ich weiss es einfach nicht ..."

Museumspädagogik geht anders, werden Sie sagen.
Museumspädagogik heisst nicht, in einem Schlag hundert Jahre Postkolonialismus zu veranschaulichen.

Dass der Kamerun auch Kleines Afrika genannt wird, weil es so viele Nationen, Völker und Sprachen beherrscht, dass diese Vielheit ihr politisches Denken und Handeln beeinflusst hat, dass es einen Unterschied macht ob man links oder rechts im Kamerun wohnt - das ist der privaten Erfindung und Erzählkunst überlassen.
das ist sozusagen postfaktische orale Erzähltradition.

Aber vielleicht merkt sich mein Kind endlich mal, dass  einen Ausstellung nicht einfach eine Ausstellung ist - dass selbst eine Ausstellung im deutschen Museum noch Krieg ist  - unsichtbarer.

Der Schatten einer Volksbühne

Mitten am Tag, mitten in der Nacht des Lebens
wärmte mich eine künstliche Sonne wie sonst die Dunkelheit.

Die Sonne künstlich zu nennen, zweifle, zögere ich, mir scheint es so, als ob nicht und nicht das Prädikat der Sonne "Künstlichkeit schlechthin"  wäre.


Die Sonne, ums  pompös zu sagen, die mich am Strande wärmte, war natürlich nur das Oberlicht  in einem Theater, eine  schwarze Sonne, eine Somme - so herzerfreuend , dass mir fast schien, ich wäre unter Meinesgleichen, an einem Ort, an dem ich sein dürfte, aber bittere Erfahrung hat mich gelehrt dass 
der Verheissung der Volksbühne ist ebenso wenig zu trauen ist wie allen anderen
schwarzen Sonnen.

Ein Theater.
Ein Donjon.

In dessen tiefstem Verliess, als wäre ich in eine Stendhalsche Erzählung hinabgestiegen, mir  fast den Fuss brach, als ich hinter die Kerkertür trat.
Der Mann, der mir den verstauchten angeknacksten Knöchel richtete

nel mezzo
in den Januartagen 1995

spricht mir manchmal Mut zu.
Vielleicht verwechsle ich es auch, verwechsle Donjon und crido del torro  ich bin nicht so bewandert - in jenem …

Etwas zu verwirklichen incarner …ich suche noch nach dem Wort, etwas zu verkörpern
das Deutsche ist so unsanft
das wort ist fleisch geworden comme un homme blessé
lässt sich seit Jandl auch kaum mehr sagen…

Vielleicht lässt sich die Mühen der Wortfindung verstehen, nachvollziehen
wenn es
um Erzieher Pädagogen oder Lebenlasser
geht, die bringt man so schlecht auf die Bühne. Gerade wenn die Bühne Erziehung sein will
( und dabei schien es mir amüsant, mal zur Abwechslung von meiner Muse zu reden, von meinem Durchhalte-Programm, das mich seit über zwanzig Jahren am Leben hält)


Dabei war ich gestern bloss im Theater, hatte endlich POLLESCH angeguckt - dabei hatte mir schon vor zehn Jahren jemand gesagt: DU  - DU arbeitest wie Pollesch! 
Ich dachte ich spinn. Nein.  (((((Was geht mich Pollesch an …?  Ich denke solche Sätze selten lang genug)))

Ich DENKE, ICH versuche dem Spieler den Satz wieder aus dem Mund rauszunehmen, den ich ihm just 5 Minuten  vorher in den Mund gelegt hatte. 
Man muss das sehen wie mit einem Fisch, man hält Angeln aus, und  hat der  Fisch auch nur n bisschen reingebissen, von Angebissen brauchen wir nicht reden -  angebissen, zwangsweise  durch irgendeinn' fiesen Trick, eine Naivität der Neugierde, na DANN dann macht man den Haken  wieder raus. Dann bittet man ihn den ganzen Satz alleine zu denken.
Sprechen …aber was soll man einen Sprechttheaterbühne sagen.
und hier haben wir schon das ganze Problem.



Ein Ort ein Kollektiv -
was ist ein Ort ein Kollektiv, das meint, man könne nicht alleine denken.

Nun - ich denke gezwungenermassen allein.
das ist nicht schön, aber nicht schlimm, es ist vielleicht kein richtiges Denken, das Denken kehrt die Richtung um.

Aber die Frage bleibt:  kann man sich an künstlichen Lichtern sonnen, an Stimmen aus der Nacht
vor allem wenn sie nicht aus Büchern sprechen
sondern nur aus der Nacht

vielleicht bin ich ja die Marionette 
le mot qui m’inspire







Kann man alleine auf Gerechtigkeit warten ?
Kann man ganz alleine Gerechtigkeit inszenieren …
während ich darauf warte, dass ich erfahre, wen ein Mann des Spanischen Bürgerkriegs                als Gerechter bezeichnet hätte...
während doch in genau der gleichen Zeit des JETZT  jemand anderes darauf wartet, dass vielleicht genau die Gleiche-Person als Kriegsverbrecher  angeklagt wird.

Kann ich so tun, als hätte ich einen Auftrag, während das geneigte Publikum der BRD genau weiss,
dass ich diesen Auftrag nur habe, um - the Big ein Miss Lebowski - daran zu zerbrechen.
DENN - wäre der Mann, unm den es hier geht, auch wirklich ein Gerechter unter den Völkern gewesen, er es vorgezogen hätte, ein Kriegsverbrecher genannt zu werden.






In einem ähnlichen Donjon, vor fast ebenso vielen Jahren habe ich einmal Marianne Hoppe versus Valmont gesehen. Martin Wuttke als Valmont.

Zu jung der eine,  zu alt die andere -
und meinen naiven Augen schien mir, unfair, es zu leicht gemacht.
Jetzt in der Volksbühne, ohne Marianne Hoppe, scheint mir das Lamentieren zu leicht.
Das Spielerische, das Heitere, das
wie heiss wie hiess das damals das „dezente“ Spiel der hoppe
(wie hätts auch anders sein können, das wär ja unappettittlich gewesen - wenn alte Frauen nicht dezent spielen würden, meine Herrschaften, andersrum hätt es nur ein uralter Michel Piccoli sein dürfen. Aber Piccoli ist KING LEAR - und DAvon könnte man jetzt eine Weile reden, da liessen sich Bücher drüber schreiben.


Aber wie heisst das wenn wir zweien dabeizusehen wie sie...
Dabei gehe ich nicht deswegen ins teehater :   erotische sadistische Phantasien im social context  ausleben:  Nichtliebentodleben in sprachegefasst 
(man merkt schon: s interessiert mich nicht, man stirbt nur zweimal):
ich gehe ins Theater,  um zu verstehen woher ein Gedanke ist…was das DEIKTISCHE ist.

Auch eins, das mir aus der Dunkelheit der Nacht zukommt mein Vergil
mit einer Besessenheit die mich quält und mir den Zugang zum Menschlichsein nimmt:
Das Deiktische, das Hinweisende der Sprache…
das schrieb Hermann Ritzel und er sagte es zu Husserl.

Tant pis.


Das Dialogische war, glaube ich, in Berlin noch nie wesentlicher Teil  des Theatergeschehens…
neeeneeneenee….
das war imma irgendeine Kollektivkacke
von Schaubühnenkollektiv bis hin zur Volksbühne, von  Pressekonferenzen und ensembleurabstimmungen  bis hin zum zuschauermitbestimmten Rimini-protokoll….


Ich muss es wissen, ichhab zur Zeit eine junge Holländerin im Haus.
Mit ihr, so dachte ich, liesse sich herrlich  eine meiner Euthanasie-Hermann-Ritzel-Assoziationen nachspielen,
1914 reloaded sozusagen, ich könnte sie mit Kameras ausstatten, Bildern zu Pringsheim, Burghölzli und zur Art Brut, sie vor Überwachungskameras stellen und ihr eine zweite Identität schaffen …
Nichts. Kaum hab ichs ihr hingehalten, ist sie schon weg. Im Wald, in Amsterdam
Sie rennt immer weg. Rimini Protokoll ist gut, sagt sie Fichte, toll, aber in dem was ich mache, kann sie keinen Gedankenfortführung einer Rimini Protokoll Produktion  entdecken.

Was mach ich nun?
Erfinde ich sie neu?  Schaffe an ihrer Stelle in KunstIch? Einen doppelten Boden
dem Missverständnis, Kunst sei ein geborgter weitergedachter Gedanke - und nicht bloss das

woran man glaubt.

Lass sie - werden Sie sagen. Niemand soll was tun müssen, woran man nicht glaubt.
Und wenn eine Holländerin lieber gemäss dem Rimini Protokoll glaubt, muss sie nicht  mir zusehen müssen, die ich versuche, einen Gedanken auszuprobieren, an den ich nicht glaube. 
Io, Vergile, io….


Theater beginnt mit einem Ort,
Denken beginnt mit dreien, Gottesdienst mit zehn Mann
und sprechen so sagte man, beginne damit, dass man an etwas glaube, auch wenn das nur manchmal bedingt, an einen, mit einem, in einem Ort zu glauben -

So wie in der italienischen Geschichte, die mir der Vater meines Kindes mal erzählt hat…witzig, eine Geschichte von einer Gemeinde in Italien, die sich selbst als verlorenen jüdischen Stamm erfunden hatte - aus heiterem Himmel - sozusagen -  und sie taten dies so gut, dass selbst der Oberrabbiner von…, den man von richtiger Stelle losgeschickt hatte, um die Vorfälle zu untersuchen, nicht mehr  unterscheiden konnte, ob das Sabbatritual gut erfunden oder gut nachgemacht war, es war, werden Sie schlussfolgern: credibile.

Ich sehe noch die Nase meines Erzählers und die sehr niedrig hängenden Augenbrauen unter dem forschenden .tschuldigung, Blick… Witzig fand mein Erzähler seine Geschichte nicht.

Mich fragt niemand, ob ich alleine denken will. ob ich über Dinge nachdenken will, an die ich glaube oder nicht glaube.

(das ist jetzt wieder ein Sprachproblem - aber versuchen Sie mal einen Schauspieler zu bitten sich vorzustellen, er könne etwas anderes tun - als:  etwas zu sagen oder nicht zu sagen
(und was glauben Sie, wie froh das Husserl Archiv sein wird, wenn sie alle Texte und Mails verbrennen können, die ich ihnen geschickt habe, so froh  und heiter wie die Volksbühne)

dem Deiktischen aus der Dunkelheit 
oder dem Mann der keinen Namen mehr hat
der mich manchmal tröstet, wie eine Umarmung aus der Dunkelheit, meistens dann wenn die Absagen wieder besonders dicht  und wichtig waren