Dienstag, 3. November 2020

Karikaturen

Die Unfähigkeit, über die Vergöttlichung eines Menschen nachzudenken, welche in der  Vergöttlichung der Figur Jesu - als Ich-einheit der Trinität, in der Unfehlbarkeit des Papstes sichtbar wird - sich aber in der Vergöttlichung und Untastbarkeit zu islamistischen Terrors auswächst, welche sich ihrerseits die auf die Nichtnennbarkeit des Mohammad Genannten bezieht, ist ein Phänomen, das mich seit längerem beschäftigt.



Die Nichtnennbarkeit eines Propheten kann ich auch nicht bezweifeln wollen, weder bespielen noch bedenken, genausowenig wie ich über "Iphigenie" auf arabisch nachdenken dürfte:


die ENTRÜCKUNG

die nur deswegen eine ENTRÜCKUNG ist, weil derjenige der

ent-rückt oder ver-rückt wird,

kein Gott ist.


Doch würde ich, Nataly als Deutsche gerne über Iphigenie reden, in Arabisch, doch kannichnicht. Mein arabischer Interlocuteur gibt mir den Fusstritt.

Das Arabische steht so hoch, sagt er, dass es eine Pervertierung bedeutet...auch eine Pervertierung, Goethe gegenüber.

Diese Unfähigkeit, die sich zu einer Lese-unfähigkeit auswächst, die kulturell verschiedenen Verkörperungen  vom Menschen in Bild und Sprache…aber auch im Spiel

wahrzunehmen, auszulegen, zu interpretieren

welche sich zu einer hasserfüllten oder peinlichen Unfähigkeit auswächst, Menschen überhaupt vieldimensional zu sehen - dabei sind wir polyphone, vielsprachige und vieles bedenkende Wesen -

jede Abweichung von einer angeblichen Norm als Perversion aufzufassen, scheint mir zu einer Primitivität der Betrachtung zu führen, in der Menschen nur noch nach ihrem biologischen Feindstatus betrachtet werden.

Aber wozu der Versuch, Dinge in Zusammenhängen fassen zu wollen. Vielleicht sollte ich einfach Tatsachen beschreiben.



Vor ein paar Wochen hat der kurdische Schauspieler, dem ich  die Rolle eines deutschen Philosophieprofessoren zugedacht hatte.. schon das Deutsch, welches ich verwende, ist antiquiert wie die Idee dahinter... es abgelehnt, mit einem „Transvestiten“ zusammenzuarbeiten.

Der kurdische Schauspieler, dessen eindrucksvollen Filmrollen ihm Besprechungen in der Faz eingetragen haben, interessiert sich dabei weniger für metaphorische Sinnstrukturen noch für transpersonale Figuren- und Handlungskonzepte,

##man ist was man ist.

##Und perverse Säue spielt man nicht.

Was soll das auch sein…eine transpersonale..Handlungskonzeption des Theaters.Das ersehen Sie selbst, in den verschiedenen Hinweisen meiner alten Blogspott-Einträge  wie im Falle Mesut Özil oder im Falle eines Transgender mit einem Asphalt-tic:

Das Wort "transnational" versteht man nur mit Schwierigkeiten...sowie die diverses Schriftpolicen durch die sich mein text hindurchschlängeln muss...

Ich habe um meiner Wut ein wenig Herr zu werden, ein wenig RENK gelesen, natürlich nur und vornehmlich die Aufsätze über Islamophobia und die andere Anklagen gegen uns deutsche Rassisten,

habe "Black lives Matter" Newsletter abonniert, von denen der AfroAvenir und Breakingthesilence ganz zu schweigen

(schliesslich fällt einer Nazivotze wie mir, auch wenn ich einiges anderes noch beitragen können wollte zu einer Debatte, in der ich nur als Weisses Feindbild argumentiere, natürlich nur Beizutragendes ein aus einer deutschen Nazioptik ein)


Aber meine Wut bleibt.


Da hatte ich den Wiener Schauspieler - dem hätte ich die Rudolf Hess Rolle zugetraut

und gehofft, dass der Countertenor, der Callas „covern“ könnte und damit Platz schaffen für einen weissrussischen Hintergrund oder armenischen Genozid.

Denn von Lücken und Verboten durchsetzt,  ist mein Geschichtsbild dennoch komplexer:

ich kann ohne größere Schwierigkeiten in den Dokumenten von Paul Rohrbach suchen, der schon 1920  einiges über die kurdischen  Mittäter bei dem  Armenischen Massenmord aufschrieb.

Und ich kann Verbot und Zensur als Bild verwenden. Das ist allerdings was Ikonoklasten und Zensoren jeder Art vergessen.

Man kann mit Zerstörung das Zerstörte abbilden. Man kann es lebendiger machen. Das wäre ein Idee, über man nachdenken könnte.

In einem Moment von sprachlicher Hilflosigkeit, so dämlich dumm  scheint mir das argumentative Niveau zu sein, auf dem ich Tritt fassen muß,  würde ich gerne hinzufügen, dass derjenige, welcher Gegenstand einer religiösen Absolutsetzung geworden ist, keiner meiner Spielbälle ist: ihn werde ich  nicht in meinen Gedankenspielen besprechen ..ich bespiele keine Götter und ich spiele nicht mit ihnen.


Die kurdische Schauspieler muss sich nicht überlegen, dass die Toleranz und die weltoffenheit meines Spielansatzes, die ich verwende, um ihn für die Rolle eines Deutschen zu casten

dabei eine Toleranz dem Deutschen Faschisten zumute,

von dem der Kurde glaubt, er habe endlich einen Deutschen gefunden, dem er seine Verachtung in den Mund legen kann.

Kurz: ich muss der Figur des Philosophieprofessoren eine Toleranz zumuten, von einem gespielt zu werden, der nicht mal ansatzweise die akademische Sprache beherrscht, die 

die in ihrer Verengung und Verschiebung zur Karikatur wird.

Dass hier die Verkörperung sinnbildlich personhaft wäre, wird keiner glauben.

Dass dabei ein Sinn und eine Dynamik entsteht - muß ich Ihnen nicht erzählen. Was ich dabei herausfinden und herausfinden kann - ist meine Geschichte.

Und ich habe ein großes Problem damit, dass die Zukünftigkeit meiner Ideen, die Dynamik eines prozesshaften Kunstprozesses in den Schablonen einer reaktionären Intoleranz stehen bleibt, die dennoch ein ich sagte es bereits, interessantes Licht auf seine nichtaufgearbeitete Vorstellung von NS- Geschichte wirft.

Beispielsweise im Nahen Osten. 

Natürlich darf ich einem arabisch Schauspieler nicht vorwerfen, dass er nicht weiss, was ein Countertenor ist, noch barocke Formen der Musikgestaltung.






Dieses wäre Ausgrenzung.