Sonntag, 7. Juli 2013

Über das Fluchen - oder über die Schwierigkeit, über den ermordeten Jesuitenpriester Engelbert Mveng nachzudenken.

Ich habe schon oft geflucht - und oft schon über das Fluchen Theater gemacht.
Theaterstücke, die natürlich niemand lesen wollte.
Weil das Fluchen peinlich ist. Undeutsch.

Pause. Sehr lange Pause.

Eigentlich wollten wir bei WhiteandGrey  über Engelbert Meng arbeiten, lesen, den ermordeten Jesuitenpriester, der kein Befreiungstheologe war noch - selbst als Toter Autor ist, nur einer in einer Serie von ermordeten Priestern aus dem Kamerun.
Wir wollten seine Gedichte lesen, aber dann fanden wir sie garnicht, weil sie nicht übersetzt wurden, dann wollten wir sie übersetzen und konnten sie aber auch auf französisch nicht auftreiben.
Dort sind sie vergriffen. Epuisé.
Und eigentlich wollte ich, Nataly, den Felix Kama dafür gewinnen,  Kameruner Prinz und Schauspieler vom Theaterhaus Stuttgart, der als junger Mann den Engelbert Mveng kannte  und bei ihm Theater spielen durfte.

Wir hatten sogar daran gedacht, eine junge Studentin der Theologie einzustellen, die uns bei Fragen der FUNDAMENTALTHEOLOGIE helfen könnte, bei Fragen, die den neuen Papst bewegen und die uns erlauben  könnten, ein bisschen tiefer in die Materie einzudringen.

Who shot Liberty Valence?
Who killed Engelbert Mveng ?

Aber dann wurde mir in Freiburg erklärt, dass mit afrikanischen Fundamentalisten NICHT verhandelt
werden könne.
Nun habe ich wohl in FREIBURG den Ruf weg, mit rückständigen, fundamentalistischen Afrikanern zu leben, zu spielen, zu arbeiten - aber ich bin doch froh, dass die islamistischen Fundamentalisten, die auch (manchmal) meinen Weg kreuzen, nicht mehr alleine sind. Von den jüdischen Fanatischen ganz zu schweigen, mit denen ich zum GLÜCK weder verlobt noch verheiratet bin.
So was zu sagen, sogar noch hinzuschreiben, ist natürlich dumm.Verharmlosend.

Zum Glück auch hat Peter Handke seine Publikumsbeschimpfung geschrieben, woraus wir lernen konnten, dass man sein Publikum ruhig beschimpfen kann - ohne dass es verschwinden, ins Nichts seiner unwürdigen Arroganz zurückgebombt - ohne dass sich einer verletzt und betroffen fühlt.

Nicht wahr, Felix, man kann fluchen, wie man Scheisse sagt und Fäkalien absetzt - ohne auch nur EINEN EINZIGEN REINIGUNGSPROZESS auszulösen.
Jedenfalls nicht in diesem Land der politisch Korrekten.
Manchmal kann man so unendlich traurig sein IN FREIBURG, en ce moment là, j'aimerais quitter ce pays de merde.