Mittwoch, 12. März 2014

Einsatzgruppenleiter und der Maya-Kalender

Noch bin ich k.o. vom Frühling und Paris -
und bevor ich mich auf den Weg mache, um WIEDER den zweiten Weltkrieg in meiner Familie nachzuspielen und die deutsche Schuldfrage NEU zu klären -

der junge Mann der sich letztes Jahr als Regieassistent ortete - ziemlich frech, wie ich fand, weil er die Stirn hatte, zu erklären, er hätte eine höhere Sicht der Dinge, noch bevor er sich überhaupt bereit erklärt hatte, den ganzen Berg an Rechtsphilosophie, Religionsphilosophie, jüdische Berichten von den "Razzien" im Raum Gomel, Pinsk und Mogilew, sowie Einzelheiten zum Ulmer Einsatzgruppenprozess -
um nur weniges zu nennen, in Augenschein zu nehmen, nein, sagte er, das habe er nicht nötig und er würde mir gleich erklären, wie sich die Dinge wirklich abgespielt hätten, er hätte da gewisse MAYA-Ansichten einer höheren Warte, die sich erst noch dem gemeinen deutschen Volk eröffnen würden -
und weil ich in der Regel ziemlich eisig werde, wenn Männer mir erklären, wie sich die Sache nun verhält, wie die DINGE wirklich sind, vorallem dann, wenn sie dann mit einem spöttischen Lachen hinzufügen, dass ich nicht so verkrampft sein sollte - und den deutschen Schuldkomplex, diese "gigantische Prügelkeule", die je einem Volk angetan wurde - wie er sich ausdrückte …von mir tun.

Eigentlich bin ich jetzt noch traurig, dass ich ihm nicht ordentlich eins in die Fresse gehauen habe, nächstes Mal, vielleicht, denn als er endlich gegangen war, stellte ich fest, dass er Literatur hatte mitgehen lassen - mich drum zu fragen, hatte er nicht nötig -
just eines von diesen, die halb privat noch nicht richtig publiziert sind -
das sind Bücher, die am fragilsten sind.

Vielleicht muss man so viele Jahre wie ich an der Grenze, der Marge des gesellschaftlichen DISKURSES gelebt haben, immer bereit sich zu bücken nach einer neuen Idee, einer zusammengeschlagenen Geschichte - und manchmal, überdrüssig den eigenen zusammenhanglosen, ausgefransten Lumpensammlungen meiner Gedankenströme, die sich nicht recht in eine Seite, sondern immer klumpig, ballonhaft über die LINIENHAFTE deutsche oder französische ORTHOGRAPHIE hinausdrängeln oder sich ins Leere verstoppeln, dann bin ich bereit, einem anderen zu helfen, ein ERSTLINGSWERK zu veröffentlichen. Gedanken eines Somnambulen, vielleicht, oder ein Szenario einer IRREN, natürlich immer kostengünstig -
um zu verstehen, dass man solche Bücher nicht klaut.