Mittwoch, 12. März 2014

Homunkuli und Fehlgeburten

K.o also aus dem Pariser Vorfrühling zurückgekehrt, k.o aus Trouville(und OHNE das Festival des asiatischen Films in Deauville gesehen zu haben) -
versuche ich also, wieder und aufs neue, mit der deutschen Back Feminist Fraktion in Kontakt zu treten.

Die verweigern jegliches Gespräch, warum sollten sie auch mit mir reden wollen, schliesslich, sagt Anna Ngo Mang, bin ich ja auch nicht schwarz.
Ein Argument, das meiner Meinung nach ziemlich dumm ist, denn man muss ja nicht deutsch sein, um über den Faschismus zu reden, noch europäisch, um über den Kolonialismus zu reden - es sei denn, so meine Unterstellung, man oder faru wünscht die Debatte garnicht.
Dumm - Fehltritt, verbaler, denn "dumm" sagen zu wollen, heisst  ein  provokante Ansicht zu vertreten, denn ich weiss genau, dass für den radikalen Flügels  der Black Feminist Bewegung, absolute Separation und Gesprächsverweigerung das vorrangige Mittel ist, um Frauen zu ermöglichen, frei und selbstbestimmt, angemessen über Identität und Trauma zu reden.

Also versuche ich, Afrikanische Reporterinnen, Schauspielerinnen für mein Projekt einzuspannen, doch diejenigen, die ich finde, haben selbst keine Lust, mit Feministinnen zu reden, seien sie nun schwarz oder weiss, weil ja Lesben darunter sein könnten -
und so manches anderes, für das wir Weisse das Wort "teuflisch" kreiert haben.
Nun haben wir die Büchnerpreisrede gehört, dieses Jahr
und vielleicht darf ich froh sagen, dass ich sicherlich nie in die Verlegenheit kommen werde, auch  eine Rede zu halten…
denn BRÜCKENSCHLAGEN, Dialoge öffnen schien mir das WESENTLICHE Merkmal der Literatur. Auch dann wenn sie hermetisch sein will. Nicht, dass hatte doch mal ein anderer Büchnerpreisträger gesagt...
Und dass es ja nur meine Aufgabe ist, dachte ich Brücken zu schlagen, Türen auf zu machen
un uterus..pour un enfant…. eine Gebärmutter für ein Kind…
auch für neue, streng dogmatische Ansätze, Weiblichkeit zu denken.

"Macht nichts", sagt die Afrikanerin, deren Name ein Anagramm ist, "macht nichts, Dieu va créer ton temoignage…." und fügt im nächsten Satz hinzu, dass das was mich da bewegt, sicherlich nicht "göttlich" zu nennen sei.

Zwar fand ich die Black Feminist schon allein deshalb interessant, weil sie dem permanenten UNIVERSALIMUS-Anspruch der feministischen Theorie mal eins auf die Klappe gegeben hatten.
Und eigentlich hatte ich da, in dem Augenblick gerade gedacht, dass ich gerne eine Philosophin befragen würde, warum Feministinnen -   eine Art kritisches  APRIORI wie im Falle des Kantischen Kategorischen Imperativs :  ein  theoretisches Vorkonstrukt für ALLES haben müssen..
aber, wie immer, war der Gedanke nicht klar gedacht gewesen, hingeschwammelt, drunterhingeredet, und die Dame mir gegenüber wollte stattdessen  wissen, warum Feminismus und Lesben so zwanghaft zusammengedacht werden müssen…..

Kneif die Beine zusammen, hatte mir mal ein Freund geraten, als mir eins meiner Nichtkinder davon- laufen wollte, HOMUNKULI und  Fehlgeburten sind nicht als etwas anzusehen, was hierzulande als Literarische Unternehmung gilt…

Schwarz und weiss zusammenzusinken… nein, so nicht -
war mir im Augenreiben aufgefallen, dass die Dame von der lächerlichen Imagination du petit blanc sprach… von der dummen Kunst der weissen …ihre dämlichen Art, den Mond als Mond zu bezeichnen, und doch immer was anderes drunter zu verstehen.
Eine längere Weile habe ich dann darüber nachgegrübelt. aber mir ist immer noch keine adäquate Übersetzung für den "petit blanc" eingefallen.
Meinekeineseele wills sicherlich nicht wissen.

Nun ist es in einer Gesellschaft, in der das N* Wort nicht mehr verwendet werden darf, aber die KANAKsprache - wie lange noch - als das preisgekrönte KOTZWERK die Inszenierung ihres Widerspruchs ist - sicherlich nicht verwunderlich, dass manchmal der Eindruck entsteht, dass in dieser Gesellschaft die Rechte Hand nicht weiss was die Linke tut…
Albernes Wort, vielleicht so albern wie das französische. "on n'est pas encore sorti de l'auberge" und bleibt so auch nur  ein kleines Problem der Gesellschaft für deutsche Sprache und Dichtung.

Und da mir mir eh niemand reden will, kann ich mich ja wieder dem Fluchen, dem Verfluchen widmen.