Freitag, 25. Juli 2014

Kampfabstimmung - Beitrag in unlogischer Reihenfolge.

Unter den BEITRÂGEN ZUM FEMINISMUS, genauer: dem europäischen Feminismus, stach mir in letzter Zeit das Wort "MACHT" bitter auf.
Besonders bitter fiel mir es in jenen feministischen Artikeln auf, die insoweit STUMM sind, als sie eben gedruckt  auf Papier oder ebenso schwarz wie weiss auf dem Bildschirm erscheinen, doch stumm Macht anprangern -
aber  in dem Moment, in dem  FEMINISTINNEN REDEN UND SICH ÖFFENTLICH ZU WORT MELDEN
und wir genau hinhören, Worte fallen, aus denen hervorgeht, dass etwas in den Machtdiskurs ÜBERNOMMEN werden soll.
Ganz wichtig scheint zu sein, dass etwas ind en Machtdiskurs eingespeist wird.
Dann nämlich hat sich das Kampfthema erledigt.

Damit verbindet sich die Gewissheit – nicht die Vorstellung -  einer sicheren gesellschaftliche EVOLUTION -
                                                     - hier franst mein Diskurs
mein Denken  leider aus – 
also ein sozialer Fortschritt in dem es offensichtlich ist, dass es einen Unterschied gibt zwischen Frauen aus unterentwickelten Ländern und den „fortschrittlicheren“.
Man verzeihe mir mein schlechtes Deutsch. Ich wollte nämlich nicht hinschreiben. "und den Frauen aus  fortschrittlicheren Ländern".
Sprachliche Ellypse , Auslasser, Verschluckungen legen doch immer wieder nahe, wir hätten es hier gleich mit genetischen Evoultionssprüngen zu tun.

Nun ist das besonders deswegen aufalllend, weil feministische Theorie und feministische Forschung
die sich  die Analyse  die Kritik oder die Opposition zu patriarchalischen Strukturen, zu physischer, sexueller, verbaler und nonverbaler Gewalt gegenüber Frauen, beruflicher, sozialer oder gar religiöser Benachteiligung, Behinderung und Unterdrückung  auf die Fahnen geschrieben hat,  also nach meinem Verständnis auch eine grosse Sensibilität zu politischen Theorien der Macht und ihren sozialen und gesellschaftlichen Ausformungen entwickelt haben müsste..
Sonst schiene mir unsinnig, warum auf einem Kongress für Frauen der Biograph des Philosophen und Theoretiker sozialer Kontrolle FOUCAULT zu Wort kommen konnte...

- Hier schlucke ich, schweige kurz, 
Ein Biograph, ein Lebensgefâhrte ist dann, ist wann am aussagekrâftigsten?
Wenn wir im Machtdiskurs angekommen sind und uns die Zeitzeugen erzählen sollen, wie wir dahin gekommen sind.
Denke ich, und dann fällt mir die Mauer ein, die Berliner Mauer...und dann denke ich, dass ein politisches Thema sich dann als Kampfthema erledigt hat, wenn es eben nicht in einem Machtdiskurs eingespeist wurde, sondern kein Hindernis mehr ist.
Auch blöd gedacht, denke ich, das liegt an deinen blöden Symbolen.

Einem MACHTDISKURS  ein Einzelschicksal gegenüberzustellen, macht wenig Sinn.
Aber natürlich ist die Biographie von Foucault aussagekräftiger als andere. Hier überwiegt Qualität.

Doch  würde ich gerne mal wissen, inwiefern anarchistische Überlegungen in statistischer Hinsicht zum tragen kommen.
Das war - irgendwie in meinem ausgefranstem Kopf - ein Kritikpunkt gewesen, den eine afrikanische Frau  und Intellektuelle dem Gender Mainstream gegenüber formuliert hatte, das hatte was mit ANPASSUNG an eine angebliche GRUPPENIDENTITÄT zu tun und Nivellierung und Ghettoisierung der rassischen oder kulturellen Orientierung zu tun – und deren angeblicher Umkehrung.

Der Witz, vielmehr der Skandal –
Diese Nuance nimmt  der europäische Machtdiskurs allerdings nicht wahr –
besteht nun darin, dass ein in bürokratischer Hinsicht wohlmeinendes Verfahren es ermöglichen sollte,  Hilfsorganisationen :
inoffizielle oder informelle Gruppierungen Vereine und Assoziationen zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung, wie sie oft Frauen gesellschaftlicher Randgruppen NOTGEBOREN "gründen",  
zu erfassen, mit dem Versprechen, ihnen eine Plattform zu geben,
aber als  Massnahme  prinzipiell dazu dasind, diese informellen Gruppierungen polizeilich zu registrieren.

Machtdiskurs eben.
Zwar  ist es  wie immer, ist auch möglich, auf diesen Misstand hinzuweisen  - in der Gefahr dafür Prügel zu beziehen und oder totgeschwiegen zu werden,  denn ein Machtdiskurs  hat immer seinen absolutistischen Anspruch und zeigt ungern seine Quellen.
Vielleicht ist das der Grund, warum ich so ungern das Wort „frau“ statt „man“ sage;  es verändert nichts. Es sei denn, das Wort "frau" müsste in den Machtfluss eingespeist  werden.

Dennoch stösst mir immer noch sehr bitter auf, wie statistische Daten, etwa diffuse vage Angaben zum SEXUALLEBEN Homosexueller Frauen und Männer (um es so krude und fünfzigerjahremässig zu sagen wie irgendwiemöglich),
wie dieses Sexualverhalten mit den statistischen Daten zu schwarzen Alleinerziehenden Müttern in einsgesetzt wird.
Daraus wird dann eine politische Soldarität.
Oder auch nicht
Ich sehe irgendwie immer noch nicht DIE  Schwulen oder DIE Lesben morgens am Arbeitsamt oder beim Ersatzamt für Sozialleistungen den Schlangenplatz fûr die armen alleinerziehenden schwarzen Mütter freihalten, die doch die Zeit bitter nötig anderswo gebrauchen könnten.
Hier in Freiburg ist die Schlange vor der Freiburger Tafel schon mittags recht lang, nur da stehen keine schwarzen Frauen, da stehen jede Menge andere Frauen...aber kaum eine die die richtige Couleur hat.

Jepp, der Unterschied zwischen statistischen Daten und den konkreten Details...
Was macht man schon mit einem Hâufen diskrepierender Details...
„Diskrepierend“ das Wort gibt’s nicht, wird das lesende Subjekt jetzt einwenden....
Dochdoch, aber eben nur für diejenigen, die  nicht in Machtdiskurse eingespeist werden wollen.

Dazu die Unterschiede zwischen den Worten "Kampfthema" und politische Umsetzbarkeit, Solidarität und moralischer Appell, der  an gewissen sexuelle Eigenheiten oder Präferenzen geheftet hingetackert wird.
Es ist sicherlich wahr, dass unsere Moral  an sehr ...einfache Triebe gebunden ist. 
So wie die moralischen Fallstricke an das politische Handeln, die dafür sorgen, dass ein Kampfthema auf die politische Tagesordnung gesetzt wird. Vielleicht sollten wir  Moralsätze - ohne eine sexuelle oder rassistische Vorlage  auf die sie sich beziehen können -  erst noch erfinden .....deshalb diese komische Gleichheit von
Ich - und Allgemeinheit, die Kant formuliert hat.
Wie gesagt, ein Zukunftsprogramm, denn heute habe ich immer noch nicht verstanden, warum Frauenfragen so formuliert werden müssen, als würden sie für alle Frauen gelten. Als wäre es das Wahlprogramm einer Einheitspartei.


Es ärgern mich Hierarchien. Ich gebs zu. Begriffshierarchien gleich zweimal, vorallem weil sie uns dazu verleiten, Sinn und Existenz durcheinanderzubringen. 
So wie das Wort "Opfer", nicht, das den Gegenschlüssel zum Wort  "Macht"zu bilden vorgibt (tut es aber nichts wirklich).
Manchmal, wirklich, denke ich, dass die Synapsen, die an dem Wort "Frau" dranhängen und dazu da sind, dass andereWorte mit diesem verbunden werden können, irgendwie dynamisch verschiebbar sind.

NUn war das vielleiicht mit den neuen feministischen Entdeckungen zum Sprachgebaruch des Wortes QUEER gemeint.
Queer..;sowie queren....amobenhaft Verkehrskreuzungen überqueren, ein bisschen amorph oder plurimorph....molchmässig.
Nur, wenn ich hier wieder die Feministinnen fragen darf, denen MINORITÄRE, in einer KAMPFABSTIMMUNG unterlegene oder gar  ABWEICHENDE MEINUNGÄUSSERUNGEN  nur einen unangenehme Verfehlung sind:


Was mache ich mit einer Philosophie des QUEER, der das INDIEQUERE-Kommen  fremd ist?