Nataly Ritzels Blog für Unüberlegtes, mit manchesmal widerwillig erzwungenen Weiterleitungen zu Pornseiten....
Mittwoch, 26. August 2015
Montag, 24. August 2015
Der syrische Flüchtling
Einer, der französischer Staatsbürger ist, auch wenn er kein Wort spricht, dafür aber in Saudi-Arabien geboren ist -
seine Eltern waren nach dem Erhalt der französischen Staatsangehörigkeit, der „naturalisation“, bald wieder in ein arabisches Land zurückgekehrt ohne dass sie es für nötig hielten, ihren Kindern die französische Sprache beizubringen -
erhält hier in Deutschland Anerkennung, Unterstützung als Flüchtling aus Syrien.
Während der junge Mann nun mit amtlicher Unterstützung im Eilverfahren deutsch lernt ,
er bekommt zu seiner staatlichen Unterstützung ein recht teures Intensivsprachtraining bezahlt -
lernt seine Schwester kein Deutsch - sie lebt mit ihrem Mann ebenfalls hier und kümmert sich um die Erziehung ihres noch kleinen Sohnes.
Nun ist es für einen Bürger der europäischen Union egal, wo er und wann welche Sprache erlernt - und da es der erklärte Wunsch des jungen Mannes ist, an der besten deutschen Eliteuniversität so schnell wie möglich einen Studienplatz zu bekommen und zu studieren - mag die Förderung als Teil eines inoffizielles Begabten- und Exzellenz-Förderprogramm zu begrüssen sein.
Und als gerechter Ausgleich - schliesslich haben die deutsche Hochschulprüfstellen die Anerkennung und Anrechnung von mehreren Semestern mit einem Studienzeitwert von 3 bis 4 Jahren - an einer syrischen Universität nicht anerkannt -
und dem jungen Mann einen eklatanten Nachteil gegenüber seinen in Syrien verbliebenen und dort weiterstudierenden Kollegen aufgezwungen, den dieser verständlicherweise nur bedingt hinnehmen will.
Nun frage ich mich, warum mich etwas, das ein reines Luxus-Problem zu sein scheint, so ärgert.
Schliesslich wird der junge Mann, wenn die deutschen Hochschulbehörden weiterhin sperrig zeigen, versuchen, auf schnellstem Wege - um kein weiteres zweites oder gar drittes Semester zu verlieren, an eine andere Elite Universität im arabischen Raum ausweichen.
Oder vielleicht endlich französisch lernen.
Man könne, so hat man mir bedeutet, darüber in Zeiten der PEGIDA-Demonstrationen , nicht über „sowas“ reden ohne rassistische Kommentare zu wecken.
Unklar was genau mit „sowas“ gemeint ist.
Vor zwanzig Jahren bin ich selbst nach Frankreich „ausgewandert“ und habe mein Kind mit vielen Mühen zweisprachig erzogen, obwohl ich keine finanziellen Unterstützungen dafür bekommen habe.
Deshalb scheint mir das Argument mit der Vorgänger-Generation, die sich, vor dreissig Jahren, mit Assimilation und Integration schwer tat, albern.
Der junge Mann ist der erste, der bereitwillig eine zu Unrecht erhaltene Zuwendung zurückzahlen würde. Bislang ist davon aber amtlicherseits nicht die Rede - nur dass er im Nachbarland keinen Urlaub machen darf.
Was mich ärgert, ist, dass er seine Intelligenz und seine Bemühungen um ein herausragendes Studium mit seinem Status als „syrischer Flüchtling“ kaschieren muss.
Es nervt mich, dass man mein Mitgefühl beansprucht aber eigentlich hart arbeiten will.
Das sollte für jemanden anderen „da“sein. Jemand, der es wirklich braucht.
seine Eltern waren nach dem Erhalt der französischen Staatsangehörigkeit, der „naturalisation“, bald wieder in ein arabisches Land zurückgekehrt ohne dass sie es für nötig hielten, ihren Kindern die französische Sprache beizubringen -
erhält hier in Deutschland Anerkennung, Unterstützung als Flüchtling aus Syrien.
Während der junge Mann nun mit amtlicher Unterstützung im Eilverfahren deutsch lernt ,
er bekommt zu seiner staatlichen Unterstützung ein recht teures Intensivsprachtraining bezahlt -
lernt seine Schwester kein Deutsch - sie lebt mit ihrem Mann ebenfalls hier und kümmert sich um die Erziehung ihres noch kleinen Sohnes.
Nun ist es für einen Bürger der europäischen Union egal, wo er und wann welche Sprache erlernt - und da es der erklärte Wunsch des jungen Mannes ist, an der besten deutschen Eliteuniversität so schnell wie möglich einen Studienplatz zu bekommen und zu studieren - mag die Förderung als Teil eines inoffizielles Begabten- und Exzellenz-Förderprogramm zu begrüssen sein.
Und als gerechter Ausgleich - schliesslich haben die deutsche Hochschulprüfstellen die Anerkennung und Anrechnung von mehreren Semestern mit einem Studienzeitwert von 3 bis 4 Jahren - an einer syrischen Universität nicht anerkannt -
und dem jungen Mann einen eklatanten Nachteil gegenüber seinen in Syrien verbliebenen und dort weiterstudierenden Kollegen aufgezwungen, den dieser verständlicherweise nur bedingt hinnehmen will.
Nun frage ich mich, warum mich etwas, das ein reines Luxus-Problem zu sein scheint, so ärgert.
Schliesslich wird der junge Mann, wenn die deutschen Hochschulbehörden weiterhin sperrig zeigen, versuchen, auf schnellstem Wege - um kein weiteres zweites oder gar drittes Semester zu verlieren, an eine andere Elite Universität im arabischen Raum ausweichen.
Oder vielleicht endlich französisch lernen.
Man könne, so hat man mir bedeutet, darüber in Zeiten der PEGIDA-Demonstrationen , nicht über „sowas“ reden ohne rassistische Kommentare zu wecken.
Unklar was genau mit „sowas“ gemeint ist.
Vor zwanzig Jahren bin ich selbst nach Frankreich „ausgewandert“ und habe mein Kind mit vielen Mühen zweisprachig erzogen, obwohl ich keine finanziellen Unterstützungen dafür bekommen habe.
Deshalb scheint mir das Argument mit der Vorgänger-Generation, die sich, vor dreissig Jahren, mit Assimilation und Integration schwer tat, albern.
Der junge Mann ist der erste, der bereitwillig eine zu Unrecht erhaltene Zuwendung zurückzahlen würde. Bislang ist davon aber amtlicherseits nicht die Rede - nur dass er im Nachbarland keinen Urlaub machen darf.
Was mich ärgert, ist, dass er seine Intelligenz und seine Bemühungen um ein herausragendes Studium mit seinem Status als „syrischer Flüchtling“ kaschieren muss.
Es nervt mich, dass man mein Mitgefühl beansprucht aber eigentlich hart arbeiten will.
Das sollte für jemanden anderen „da“sein. Jemand, der es wirklich braucht.
Das canceröse Ich.
Bei dem Versuch, ein PORÖSES ICH zu beschreiben, habe ich gestern das Wort "krank" verwendet.
Ich weiss nicht, ob Baudelaire sich als krank bezeichnet hätte oder hat, "krank" siech, leidend pathologisch ist allerdings Andromaque, je pense à vous!
die Frau.
"Krank" - ist jedenfalls ein Wort, das beim Zuhörer Abscheu oder Mitleid erweckt, Herablassung - doch nichts was Ebenbürtigkeit oder eine Beziehung von Gleichheit vermuten liesse.
Während meine Vorstellung von "ICH" eher einen kräftigen Hauch Transparenz hat, Luftdurchflossenes, etwas durchlässiges hat, das man nicht vor sich hinstellt und dann Schatten wirft, sondern, wie ein Prisma, vielleicht.
Welch Weiss willst Du auf dieses Weiss noch setzen.
Ein poröses, osmotisches ICH ist ein unpassendes Bild für ein transzendentales EGO, ein Ich, das sich unter den mannigfaltiges Erscheinungen und unter der Annahme einer RaumZeiteinheit zu konstituieren versteht.
Ein halbes Nichtich-Ich, metastasierend hatt ich entworfen unter der merkwürdigen Annahme, dass dieses "Ich" Träger einer Identität sein könnte, wie ein Laternenpfahl oder ein Transformatorenmast an dem wir träge in die Landschaft unserer nationalen Zughörigkeit hinein- und vorbeigleiten, im Hochgeschwindigkeitszug unserer europäischen Kultur.
Die Landschaft dieses merkwürdigen Filmes, die ich mir mit Bruchstücken der grossen Vergangenheit möbliere und dabei
war ich irgendwie auf Edith Stein gestossen, ihre Arbeit über fremdes Fühlen, Freude des anderen, die meine Freude ist oder wird -
ist ja nicht viel anders wie eben schräg zur Fahrbahn stehende Publicity-Plakate.
Vielleicht auch Warnschilder über die dangers de la route, nur kann man sie eben nicht rechtzeitig lesen. Nicht so schnell. Nicht bevor sie das nichtzuöffnende Fenster in den Sturm der Dunkelheit davongetragen hat.
Diese Publicitywelt der Kulturkritik
"So locker und virtuos, so unterhaltsam und intelligent,
so präzise und vor allem gänzlich unlarmoyant" -
in der frau sich BORDERLINE nennen darf oder Asperger oder "feucht" über ihre Durchlässigkeit reden kann.
"Dignified poetry in dignified words" - hatte das mal Bukowski irgendwo genannt -
und dem eine Statik verleiht, wie sie eben seinem obszönerem Denken entspricht.
Hauptsächlich UNLARMOYANT, als Forderung und Feststellung
erstreckt sich aber auch auf die CRITICAL WHITENESS.
Um meiner Idee der Produktivität des "Sichzersetzenden" Ausdruck zu verleihen, bitte ich oft meine Spieler, meine Texte zu kommentieren. In ihnen herumzustreichen, sie zu verändern.
ich möchte Rezeptionsästhetisch die Meinung des Spielers gleich mitwiedergeben.
Es ist unlauter, nicht wahr, meine intellektuelle Armut, die Glanzlosigkeit meiner Worte lasse ich mir von Schauspielern aufbessern. Und wenn sie aus nichteuropäischen Ländern kommen, stehen sie diesem ganzen Müll hoffnungslos gegenüber.
So dumm wie die Frage ob Denzel Washington ein europäischer Schauspieler ist und Morgan Freeman ein afroamerikanischer.
Die Zeit hat, liebenswürdiger Weise, ein Interview mit Sven-Eric-Bechtolf veröffentlicht., der das Glück, in Salzburg zu inszenieren ,doch harsche Kritik erfahren musste, und doch unlarmoyant zur Feststellung fand:
"Insgesamt ist Ablehnung eine Charakterbildende Erfahrung."
So what.
Ich weiss nicht, ob Baudelaire sich als krank bezeichnet hätte oder hat, "krank" siech, leidend pathologisch ist allerdings Andromaque, je pense à vous!
die Frau.
"Krank" - ist jedenfalls ein Wort, das beim Zuhörer Abscheu oder Mitleid erweckt, Herablassung - doch nichts was Ebenbürtigkeit oder eine Beziehung von Gleichheit vermuten liesse.
Während meine Vorstellung von "ICH" eher einen kräftigen Hauch Transparenz hat, Luftdurchflossenes, etwas durchlässiges hat, das man nicht vor sich hinstellt und dann Schatten wirft, sondern, wie ein Prisma, vielleicht.
Welch Weiss willst Du auf dieses Weiss noch setzen.
Ein poröses, osmotisches ICH ist ein unpassendes Bild für ein transzendentales EGO, ein Ich, das sich unter den mannigfaltiges Erscheinungen und unter der Annahme einer RaumZeiteinheit zu konstituieren versteht.
Ein halbes Nichtich-Ich, metastasierend hatt ich entworfen unter der merkwürdigen Annahme, dass dieses "Ich" Träger einer Identität sein könnte, wie ein Laternenpfahl oder ein Transformatorenmast an dem wir träge in die Landschaft unserer nationalen Zughörigkeit hinein- und vorbeigleiten, im Hochgeschwindigkeitszug unserer europäischen Kultur.
Die Landschaft dieses merkwürdigen Filmes, die ich mir mit Bruchstücken der grossen Vergangenheit möbliere und dabei
war ich irgendwie auf Edith Stein gestossen, ihre Arbeit über fremdes Fühlen, Freude des anderen, die meine Freude ist oder wird -
ist ja nicht viel anders wie eben schräg zur Fahrbahn stehende Publicity-Plakate.
Vielleicht auch Warnschilder über die dangers de la route, nur kann man sie eben nicht rechtzeitig lesen. Nicht so schnell. Nicht bevor sie das nichtzuöffnende Fenster in den Sturm der Dunkelheit davongetragen hat.
Diese Publicitywelt der Kulturkritik
"So locker und virtuos, so unterhaltsam und intelligent,
so präzise und vor allem gänzlich unlarmoyant" -
in der frau sich BORDERLINE nennen darf oder Asperger oder "feucht" über ihre Durchlässigkeit reden kann.
"Dignified poetry in dignified words" - hatte das mal Bukowski irgendwo genannt -
und dem eine Statik verleiht, wie sie eben seinem obszönerem Denken entspricht.
Hauptsächlich UNLARMOYANT, als Forderung und Feststellung
erstreckt sich aber auch auf die CRITICAL WHITENESS.
Um meiner Idee der Produktivität des "Sichzersetzenden" Ausdruck zu verleihen, bitte ich oft meine Spieler, meine Texte zu kommentieren. In ihnen herumzustreichen, sie zu verändern.
ich möchte Rezeptionsästhetisch die Meinung des Spielers gleich mitwiedergeben.
Es ist unlauter, nicht wahr, meine intellektuelle Armut, die Glanzlosigkeit meiner Worte lasse ich mir von Schauspielern aufbessern. Und wenn sie aus nichteuropäischen Ländern kommen, stehen sie diesem ganzen Müll hoffnungslos gegenüber.
So dumm wie die Frage ob Denzel Washington ein europäischer Schauspieler ist und Morgan Freeman ein afroamerikanischer.
Die Zeit hat, liebenswürdiger Weise, ein Interview mit Sven-Eric-Bechtolf veröffentlicht., der das Glück, in Salzburg zu inszenieren ,doch harsche Kritik erfahren musste, und doch unlarmoyant zur Feststellung fand:
"Insgesamt ist Ablehnung eine Charakterbildende Erfahrung."
So what.
Sonntag, 23. August 2015
Mut dazu, ein kultureller VERSAGER zu sein.
Die Badische Zeitung hat einen eindrücklichen Artikel zur Armut von Schauspielern veröffentlicht.
Dem will ich garnicht widersprechen.
"Wenn die Branche ächzt und der Glamour erlischt, merkt der Zuschauer lange nichts. Sobald die Misere aber allgemein bekannt wird, droht ein hässlicher Effekt: Schauspieler wirken schöner, witziger und stärker als wir. Doch wie glaubhaft ist der Schurke im Maserati, wenn die Zuschauer wissen, dass sich der Schauspieler im echten Leben nicht mal dessen Reifen leisten könnte? Wie überzeugend wirkt die arrogante Schöne, wenn sie in der Realität die Existenzangst quält?"
Mit so manchen Spielern bin ich erst Essen gegangen, bevor ich ihnen meine unlesbaren Texte vorgesetzt habe. Und oft muss ich, weil ich mir keinen Catering-Service leisten kann, zwischen Proben und Set-Vorbereitung, neben Kabelsuchen und Lampenaustauschen noch schnell was kochen -
und wenn mein Team grosszügig ist, sagen meine toleranten Mitarbeiter: "Hier ist Free Style angesagt"…
oft genug schimmert durch, was sie eigentlich denken: dass das eh nichts wird. An dem verstohlenen Grinsen all derer, die nicht mit hingreifen, weil ihre Konzentration nicht zwei Sachen zugleich denken kann, oder dem gelangweilten Gähnen derer, die prinzipiell nur das tun, wofür sie bezahlt werden:
Dass das der schlechteste Dreh ever war und ich sehe genau, dass sie sich schwören: HIER? NIE wieder!
Dann denke ich an alle Erzählungen von Godard und Anne Karina, an Bilder von Fassbinder-Sets
vom "Wohnen im Bild" - wenn ich fassbinder goethisch verhauen darf - von Gruppentortur und manchmal auch denke ich an einen halb vergessenen Patty Smith, aber weil ich's mit Patty Smith Songs nicht so hab, mache ich eine Flasche WEIN auf und
sag mir: "welch tolle Erfahrung, Euch ausgehalten zuhaben!"
Den Sarkasmus merke ich mir selber an, denn ich muss mir Mut zu trinken, denn Kunst machen heisst immer wieder ganz am Anfang stehen, der Vorurteile, des Missmuts, der condition humaine
und das heisst auch, immer wieder mit nassen Füssen Knien am Rande des Wassers zus tehen, bevor man wieder zaudernd hineinsteigt.
Doch der Artikel in der badischen Zeitung, zwar fast am End angelangt, schiebt noch einen Satz hinterher, den ich heute Nacht wieder und wieder lese:
"Die wohligen Illusionen zerbrechen, sobald Schauspieler als Verlierer und Sozialabsteiger wahrgenommen werden."
Aber es kommt darin eine Einstellung zum Ausdruck, die sich in Freiburg, der ländlichen wohlhabenden Idylle viel stärker zum Ausdruck bringt als in einer Großstadt.
Sullaiman
Moussa Sullaimann, Schauspieler und Sprachlehrer für Arabisch hat mir folgendes Gedicht gesandt:
Moussa ist im Projekt "Bunkernacht" als Spieler des Soldaten und 2.Weltkriegteilnehmers Dr.Wolfgang Ritzel vorgesehen.
Aufgrund massiver Vorbehalte seitens der deutschen Produktion, und deutscher Unterstützer arbeiten wir allerdings bereits an einer Neuorientierung des Projekts:
"Die Bunkernacht des M…"
Die Idee, dass ein kurdischer Syrer einen deutschen Philosophen spricht, nicht nach Buchenwald geht,
aber nach Lüneburg… fand ich spannend.
"Sie essen und gehen ohne Hände zu waschen , sitzen auf meinen teurerem Couch.
Sie gehen barfuß durch die Wohnung und legen sich mit dreckigen Füßen auf meinem Couch, sie wissen nicht mal wie man vernünftig eine Zigarette im aschenbercher auslöscht ohne überall Asche zerstören.
Jeder hat einen neuen Handy dabei und sie tun nicht ausser surfen und telefonieren.
Seit gestern ich habe 4 Asylanten bei mir und ich habe nichts dagegen dass sie nach Deutschland kommen aber nicht zu mir.
Ich gehe jetzt und kaufe 2,3 Sofaüberwürfe bevor dass ich vor Wut platze und mich zu Pegida anschließe."
Moussa ist im Projekt "Bunkernacht" als Spieler des Soldaten und 2.Weltkriegteilnehmers Dr.Wolfgang Ritzel vorgesehen.
Aufgrund massiver Vorbehalte seitens der deutschen Produktion, und deutscher Unterstützer arbeiten wir allerdings bereits an einer Neuorientierung des Projekts:
"Die Bunkernacht des M…"
Die Idee, dass ein kurdischer Syrer einen deutschen Philosophen spricht, nicht nach Buchenwald geht,
aber nach Lüneburg… fand ich spannend.
Dozeal-Identity
Vor 15 Jahren, als mich der Vater meiner Tochter sitzen gelassen hat, meinte ein deutscher Bekannter sehr schadenfroh, dass das doch ausgerechnet mir passieren müsse, wo ich doch so für Ausländer wäre, ob ich nicht endlich mal meine Lektion gelernt hätte.
Da sass ich nun mit meinem Balg, alleine im Ausland und ohne Familie. Und hatte "meine" Lektion zu lernen.
Ich habe in den letzten 15 Jahren seitdem viele Leute mal mit Papieren mal ohne gegen Miete und für nichts beherbergt -
aber natürlich immer unter dem Verdacht, mir "billige" Arbeitskräfte ins Haus zu holen, die nicht richtig bezahlt werden. "Sklavenarbeit" - wie es der deutschen Mentalität eben entspricht.
Die Afrikaner, die Homosexuelle und Transvestiten nicht sehen oder riechen können, haben sich dann im Kinderzimmer eingeschlossen.
Schliesslich ist meine Arbeit widerlich. Sie handelt von PERVERSION.
Von einer Perversion der Werte, der Normen, der Gefühle aber auch des Sehens. der Wahrnehmung hingemachter Gefühle.
Sie hatten noch ein bisschen Mitleid mit dem armen Kind, das in so einem kranken Haus aufwachsen muss.
Ich glaube, in den letzten 30 Jahren habe ich das Wort "krank" sehr oft gehört.
Sehr oft aus nächster Nähe.
Manchmal ist mein Elternhaus damit gemeint, manchmal meine Ideen und sehr oft das undefinierbare Ding, das ich aus alberner Eitelkeit, sorry, gestelzt "Kunst" nenne.
Sogar als ich ein Kind war - also in den 20 Jahren davor - da schwirrte das Wort wie ein Wurfgeschoss durch die institutionellinfantile Luft meiner Kindheit, traf das Adjektiv meinen Bruder.
Mein Bruder war " Adoptiertes Kind" und stammte aus einem "defavorisierten" (das französische Wort eingedeutscht), asozialen Milieu (deutscher Umschreibung für ein soziales Umfeld, in dem Nutten und Obdachlosen wie Eisberge herumtreiben ): einem Waisenhaus.
Ich durfte also teilhaben an dem pädagogischen Feldversuch, bei dem man überprüfen konnte, ob aus einem Wesen mit krimineller Vorbelastung ein menschliches Wesen wurde.
Institutionellinfantil… andere Leute würden vielleicht KINDERZIMMER sagen, das wars aber nicht, das wars auch…aber anders.
Aber vielleicht würden Kinder, die auf der Strasse aufwachsen und später Literaten geworden sind "staubiginfantil" sagen. Nein? Blöd? Weil das hiesse, dass Afrikaner oder Araber auf einer staubigen Strasse spiel. Hab ich nichtgesagt, kann man aber unterstellen.
Nun bin ich schon versucht, bereits hier diese merkwürdige "Dozeal-Identity" für mich in Anspruch zu nehmen.
das Ich, das aus einem "Wir" heraus entsteht.
Ein "Wir" das, ich möchte es nur bescheiden andeuten, manchmal einen taktvoll forcierten Unterton hat:
"Möchtest du ein schwarzes Brüderlein - oder eines, das sonst kein Zuhause hat?".
Als Kind sagt man, so lieb gefragt, ungern NEE.
Wie mein Bruder das nennen würde?
Die Schwierigkeit liegt ja nun darin, dass das Wesen der Identität und der philosophische soziologisch erfassbare Komplex sozialer Normen von Wissenschaftler besser erfasst wird - und ich sollte mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Pseudowissenschaftlich, mit angeleimten scientifistischen Begriffen eine Fremdbestimmung vorzunehmen, wos doch erstmal nur ums "ICH" geht.
Ich und Ich. Wos doch um die Entstehung des Rassismus geht.
Und es doch einfacher wäre nur zu sagen: "Das ist rassistisch"…
Meine Seele brennt. Aber das ist nur das deutsche Fegefeuer.
Ein Fegefeuer brennt nicht wirklich. Meistens auch nicht lange.
Wenns nicht aufhört, ist es vermutlich was anderes.
Was mein Bruder dazu sagen würde, braucht niemand zu interessieren. Der ist tot.
Dem hat man den ganzen Darm aus dem Leib gezogen und das wars dann.
Ein Sack voll Scheisse die, man rausprügelt..ist an sich nichts mehr wert.
Die Vulgarität der Bezeichnung. Ich muss hier um Entschuldigung bitten, die Vulgarität der Bezeichnung entspricht hier nicht der Vulgarität des Sachverhalts. Es war ganz anders.
Die Fremdkonstitutionierung. Blabla.. bla. Das "Wir" halt.
Negative Werte. Ab wann färbt das ab?
Wenn man sein Leben lang hört, man sei ein Stück Scheisse - wann wird es Teil der Struktur?
WIRD NICHT..sagen die meisten. Kannmahgarnich.
Meine Afrikanerinnen, die mir mit freundlicher Herablassung das "Richtige" beibringen, wundern sich gerne über den Grad der SELBSTVERLEUGNUNG. Selbstabwertung.
Nicht anders als ein deutscher oder jüdischen Literaten und Kulturschaffenden.Als Therapeuten. Kein Unterscheid. Pädagogische Philosophen.
Sie gehen davon aus, dass wenn sich jemand als "krank" oder "unfähig" oder "fehlerhaft" definiert, sich automatisch für das bessere, das positiv bewertete entschliesst.
Oder der Unfertige, der Vulgäre wertet das Negative um. Er bewertet "Krankes" positiv.
So wie eine Sitzengelassene Ehe und Ehepartner toll findet.
ich bitte um Entschuldigung, aber die Eheleute, die ich kenne, sind noch perversere Wracks, die andere zur Selbstdarstellung benötigen, als die, wo alleine einen draufmachen.
NEE.
Sollte ich aber.
Das ist Nietzeanischer Pomp.
Da ich in den letzten 15 Jahren - oder lass es 20 Jahre sein - mit Afrikanischen oder arabischen Spielern oder Franzosen versucht habe, deutsche Themen "anders" zu spielen -
deutsche Geschichte anders zu sehen als aus deutscher Innensicht und frühkindlicher Onanie -
hat mir in Deutschland KEIN Erfolg eingebracht.
Und das wiederum hat mir keine Sympathien bei meinen afrikanischen oder arabischen Spielern eingetragen -
LEISTUNG und Erfolg - dafür sind sie nach Europa gekommen.
Schlimm genug, dass sie sich bei einer minderbemittelten europäischen Kunstschlampe "präsentieren" mussten. Für den Kunstbetrieb sind authentische Geschichten und Erzählungen DER Afrikaner interessanter als meine RücknachDeutschland, meine : präpostkolonialistischen Übersetzungen.
Das ist nicht schlimm, für mich. Denken ist wie Beten…scheint mir. Ich würd nicht beten, um Geld dafür zu kriegen. Aber vielleicht gehört das zu meiner fegefeuerlichen ketzerischen Vorstellung von "Beten".
Man hat mir gesagt, bei anderen kommts auf die Anzahl der leerläufigen Gebete an. Je weniger Inhalt je öfter, desto besser.
Einer meiner Tonmeister ist der Ansicht, dass die RAUBRITTERmentalität der MIGRANTEN, die Morde und Betrügereien, die auf der Flucht ins WUNDERLAND vollbracht werden, sicherlich nicht zu einer respektvollen Art des Umgangs in dem kulturellen Aussenseiterbereich führen -
Er meint damit, dass mein Haus, und meine "Kunst"… wie das Bordell am Bahnhof stehen. Unterste Preisklasse, kurzes Vergnügen und Verschnaufpause, bevors in die bessere Liga geht.
Mein Künstler-ICH ist wie ein schmieriger Wirt in einem schäbigen Hotel für kaputtgeschlagene Köpfe, die sich drauf freuen, endlich den BMW zu fahren, den ich mir nie werde leisten können. Aber ich soll das Benzin zahlen (so geschehen vor 3 Tagen). I don't have teh money, Nataly, you have to pay it.
Mein Schweizer Tonmeister sagt: Klar, die zocken dich ab. Darum sind sie hergekommen.
Wir alle zocken einander ab. Und im untersten "Kultursektor" ist es am schlimmsten.
Diejenigen, mit denen ich noch in Kontakt stehe - sind der Ansicht, dass EUROPA untergehen muss - so eine Fernsehmoderatorin aber auch eine iranische Asylberaterin oder ein afroamerikanischer Intellektueller.
Europa und die europäische Kulturarroganz MUSS untergehen, weil sonst die Welt kaputtgeht.
So sagen sie mir.
Europa MUSS untergehen - und Frankreich geschieht es nur recht, wenn es eines Tages einen arabischen Präsidenten hat …
Ich sollte vorsichtig sein. Kulturpessimismus gilt als rechtsextrem. Zumindest könnte es dazu angetan sein, Befürchtungen zu schüren, die Metapher des Feuers und der Glut lässt mich stolpern.
Aber ist wirklich jemand noch traurig, weil das Römische Reich…?
"Es geschieht uns recht" und sie wundern sich über meine UNTERWÜRFIGKEIT. Meine Selbstverleugnung. Sie verstehen meine bereitwillige DEGRADIERUNG nicht. Wer sich nicht respektiert, nicht, den kann niemand sonst respektieren.
Wenn man dich eine Rassistin schimpft, dann zeig doch was du machst. So sagen sie.
Zeig, dass du mit Schwarzen arbeitest...
Was ändert das?
Warum?
Einer meiner afrikanischen Spielerinnen muss ich Beerdigungen zahlen. Alle zwei drei Jahre wieder, manchmal scheint mir, ist die Beerdigung es Vaters keine Beerdigung, sondern eine Fliessbandarbeit.Leichenfeier, Totenschmaus, Grablegung und Beerdigung, das ist ein langjähriger Prozess. Nicht so eine trostlose ZackErdedraufVeranstaltung wie bei uns.
Arbeiten und sein. Nicht. Ein verdammter Unterscheid.
Sie wissen genau, dass mein SCHULDBEWUSSTSEIN ein Fass ohne Boden ist. Ein wichtiger, prägender Teil meiner deutschen Identität.
ich habe mich schon oft gefragt, inwiefern man mir das ansieht. Trieft mir aus den Poren? Weil ich so verhuschelt bin? Kaum komme ich über die Strasse, so oft schlägst mich hin, deswegen schau ich so oft zwanghaft nach unten oder zwanghaft nach oben. Ich mag den Blick der Menschen nicht.
Aber als Theatermensch will man das ja gestuell. Sehen. Es muss Teilt es Habitus sein.
Es ist das Senkblei, das Gefühl und Intention steuert, unterirdisch wie ein dunkler Strom.
Masochismus pur.
Ich bin - und hier bin ich fast zum ersten Mal bereit - mich selbst zu definieren:
Ich bin eine Deutsche Europäerin, die versucht arabische Wortbrocken in ihre faschistische Denkweise einzubinden.
Allerdings benötige ich noch Sprachunterricht in allen europäischen Sprachen damit ich endlich lerne, wie es RICHTIG ausgesprochen heisst. Deutsche Denkstrukturen in die französische Sprache. Das ist faschistoid.
Französische Verformungen im Englisch. Ein gedanklichimaginäres Italienisch. Und mein Kroatisch, damit kann man gerademal ein Aperol bestellen, wenn die Kellnerin an deutsche Touristen denkt während sie mich prüfend ansieht:
Doch immerhin:
Sie finden HITLER toll.
Mein Haus steht momentan leer, es sind nur die alten Briefe und Dokumente drin, meiner Familie.
Eigentlich sollte ich endlich aufhören, meine schlechte und nichtbezahlte Kunst zu machen.
Ich sollte mein Haus kostenlos Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Vielleicht kann ich ja dann noch bisschen dumme Kunst "mit Flüchtlingen" machen und dann ist das Haus eh am Arsch.
Kann ich ein europäisches Haus haben, das nur mir alleine gehört?
Das Problem ist: ich weiss nicht mehr.
Ich bin mit Buchenwald beschädigt.
ich glaube nicht mehr, dass Flüchtlinge, die soviel Mord und Totschlag miterlebt haben, nette Menschen sind. ich weiss auch nicht, warum wir für sie kämpfen sollen.
Natürlich bin ich gegen die Neonazis. Aber keiner meiner Spieler glaubt mir das.
Aber mein Haus, das schliessen wir so oder so.
Lieber Moussa,
Du schriebst "bevor ich vor Wut platze und mich Pegida anschliesse" - dabei wusstest Du doch schon vornherein, dass ich eine bin, die von Faschisten abstammt. Moral vererbt sich nämlich.
Die Antifaschisten glauben noch viel erbitterter an die biologische kriminelle Vererbung als alle echten Nationalsozialisten.
Gehen wir zusammen nach HEIDENAU?
Schliesslich willst Du ja nicht nach Buchenwald. Meine afrikanische Korrespondentin findet die Idee, das Deutsche im KZ waren, geradezu absurd.
Geschah "uns"…"denen" vielleicht auch recht.
Meine jüdischen Bekannten und Nichtverwandten hingegen sind entzückt, In gewisser Weise ist BESTRAFUNG: konsequente juristische Bestrafung ist eigentlich das, was dem Bild einer Deutschen guttut. Allerdings finden sie die Buchwald Auschwitz Sache eine Frechheit,: Ein Deutscher der für sich die VICTIM-Die OPFERSEITE beansprucht, ist ein Lügner.
Das ist eine widerwärtige Usurpation.
Kannst Du aufhören, dich so permanent in den Vordergrund zu spielen. Halt die Fresse.
Kannst Du nicht mal für 90 Minuten die Fresse halten?
Die Spielfilmlänge bestimmt auch hier die Moral und die saubere Identität.
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