Mittwoch, 16. März 2016

Buchenwald und Kaffeetafel.

Das einzige Mal, an dem meine Tante an einem Kaffeetisch, im Oktober 
vielleicht nicht 1991
vielleicht 1988, 
meine Tante die nicht meine Tante war, 
sondern meine zweite Grossmutter meine Stiefgrossmutter

davon sprach,  "wie es war " , wenn sie nach Buchenwald zu gehen hatte.
Sie radelte da hin. Sie studierte in Jena LebensmittelChemie.
Dsa war nicht schön, am Zaun zu stehen und darauf zu warten, eingelassen zu werden.

Ich kann mich nicht mehr genau erinnern
es hatte etwas von der Einsamkeit desjenigen, der den Weg wieder zurück tun kann, 
während der andere drinnen zurückbleiben muss.

Sie erzählte es am Kaffeetisch, 

die Stimmung war bedrückend,  das Wetter war grau, wir sassen unbequem in ihren Biedermeierartigen Sesseln, die Atmosphäre drückend, es hatte etwas mit dem Selbstmord des Politikers Barschel zu tun.
Selbstmord und Selbstmord unterscheidet sich.

(ich könnte hier auf einen Text verweisen, unpublizierbar, wie alles hier - zuviele hingeschriene Worte).

Später, denn meine Erinnerungen sind ASSOZIATIONSKETTEN,  ging es in einem anderen Garten, einem anderen Tag mit einem anderen Gesprächspartner um Schokoladenhändchen, eine belgische Spezialität und die abgehackten Hände aus Belgisch-Kongo -
und jemand sagte,  es geschiehe doch hin und wieder Gerechtigkeit -
und wir lachten. Vermutlich dachte keiner von uns an
Deutsche Missionare in deutschen KZs.

Aber wir sind hier noch nicht bei der Verzahnung von Gerechtigkeit
die zuerst als Metaphorik und dann aber als Gräben in der Landschaft liegen.

Ein landschaftlicher Topos -
beginnt für mich mit einem Bildausschnitt.
Mag daran liegen, dass ich nicht mit "Leaves of grass" aufgewachsen bin - ich begann erst später sie zu lesen.
Die Unendlichkeit der Landschaft liegt weder meinem inneren Auge noch meinem offenen Auge schlagartig vor. Sie ist - für mich Hügelmenschen - ein KONSTRUKT.

Die Metaphorik des Raumes
in eine Landschaft
die damit verbunden ist dass "Sehen" wie "Landschaft" durch etwas anderes religiös aufgeladen wird.

Die Metaphorik, unsichtbar vielleicht, die uns ans sichere Ufer einer sinnlos gestalteten Erzählung gezogen wird
ist, meines unmassgeblichen Erachtens allerdings, die nach dem
Handlungsspielraum des Einzelnen. Eines Individuum, hiesse es auch SAUL.


Claude Landmann und der Frisör

Claude Landmann, der in seinem Film " Shoah"
eben auch die Abwesenheit, die Leere eines Platzes zu zeigen imstande war.

"Man kann sich das nicht vorstellen, aber das war hier..." so oder ähnlich konnte ein alten Mann hilflos, oder lächelnd, in die Kamera sagen hören, und wurde als  eine Filmsequenz weitergegeben, die einen alten, kaum verständlich sprechenden Mann vor einer in der Sonne flirrenden Wiese zeigte -

meine Erinnerung, die eine flüchtige ist, denn damals war ich ein junges Mädchen, eine junge Frau, die den Film sah..
manche Bilder sieht man aus den Augenwinkeln, nicht, und manche graben sich ganz falsch ins Gedächtnis.
Aber Filme mit Bildern zu beschreiben, die sich in der Augenhöhle meiner Erinnerung an die Wand gegraben haben - ist eben ein unsicheres Procedere.

Zeitzeugen, das waren bei Claude Landmann Menschen, die versuchten, etwas zu zeigen, das nicht recht zu sehen war -
und es trifft sich mit der Schwierigkeit, das SICHTBARE des Holocausts, der für Deutsche doch angeblich so unsichtbar war, zu zeigen.

Das Problem sich verändernder Orte, Schauplätze, die nicht mehr von Leichen bedeckt sind, Öfen, die leer sind...trifft sich mit dem Problem des Hinsehens und des NICHTHINSEHENWOLLENS.
Die leere Struktur des OBJEKTIVEN Erzählers.  die NICHT von metaphorischen Stricken "Wenn es denn möglich wäre ", noch von " ich habe nichts gesehen" oder von "aber ich weiss, was ich gesehen habe" in eine wertende  Interpretation gezogen werden.

Doch selbst die Zeitzeugen, die als Garant der Objektivität gelten - brauchten Erinnerungshilfe, " Inszenierung " und es braucht oft einen äusseren Anstoss, einen Druck, damit ein : sagen wir: ein BEOBACHTENDER zu einem ZEUGEN wird.

Ein  Interview auf Arte, Frühjahr 2016, ausgestrahlt, zeigte Landmann, der erklärt wie er den „kleinen Frisör“ dazu brachte, zu erzählen, was er unter dem Diktat der deutschen Nazis tun musste.
Da der Berliner Tagesspiegel ausführlich den  Dokumentarfilm über Lanzmann besprochen hat, erlaube ich mir, wortfaul und kritikmüde wie ich bin, ihn zu zitieren.

"Lanzmann schonte auch die überlebenden Opfer nicht. In zum Teil quälenden Gesprächen brachte er sie dazu, sich den Erinnerungen zu stellen. In Benzines Film wird dies am Beispiel von Abraham Bomba deutlich. Bomba war Friseur und musste in Treblinka den Frauen, bevor sie in die Gaskammer gingen, die Haare abschneiden.
Lanzmann entschied, dieses Interview mit Bomba in dessen Friseurladen in New York zu führen. Dies sei keineswegs ein sadistisches Spiel gewesen, erklärt er. „Ich war sein Bruder.“ Doch im Dienste der Aufklärung bedrängte Claude Lanzmann den Friseur so lange mit Fragen, bis Bomba die Fassung verlor. „Bombas Tränen waren für mich so kostbar wie Blut – der Beweis für die Wahrheit“, erklärt Lanzmann."
Berliner Tagesspiegel

Nun könnte man, vielleicht voreilig, daraus schliessen, es sei ein Problem von "Wahrheit", das über die filmische Inszenierung und Orchestrierung von ZEUGEN entscheidet.
Problematisch - und ich denke, das steckt hinter der Argumentation des Spiegels:
ist:

Gleichzeitig bestätigt sich hier, dass Nemes nicht nur bildlich, sondern auch inhaltlich einen merklich verknappten Ausschnitt vom Holocaust zu bieten hat. Er kann die Darstellungen aus anderen Filmen im besten Sinne ergänzen, doch ohne ihren Kontext fällt sein Film auseinander. Lanzmanns "Shoah" stellt dabei die wichtigste Klammer dar, die "Sauls Sohn" zusammenhält. Motive wie den aktiven Widerstand der Juden gegen ihre Vernichtung sind bei ihm nicht nur überaus prominent herausgearbeitet. Wie Richard Brody im "New Yorker" aufgezeigt hat, sind einzelne Akte, etwa das jüdische Begräbnis eines Mannes, der im Warschauer Getto gestorben war, durch seine Ehefrau, direkte Inspiration für die Geschichte von "Sauls Sohn" gewesen."


Die Leere des Objektivs - banal, nicht, was filmte ein eine Kamera, die sich selbst überlassen ist, garnichts. Und in der Leere des Objektivs steckt, so meinen wir, die vornehme Leere der Objektivität.

Leere und
die Abwesenheit des Zeugen - die den Filmemacher dazu zwingt, auf andere ZEUGENAUSSAGEN zu verweisen - in einer absurden Spirale und
in  einer schieren chronologischen Unabwendbarkeit der wenigen, die  immer weniger werden und von denen es irgendwann keine mehr gibt.



"Man muss deshalb nicht Nemes' Film als "KZ-Kitsch" abtun, um doch wieder bei "Shoah" als endgültigem Film über den Holocaust anzukommen. Es war wahrscheinlich auch im eigenen Interesse, dass Lanzmann "Sauls Sohn" seinen Segen gegeben hat."
Spiegel

Der oder die Artikelschreiberin, auffallend mir selbst wie unwichtig die Person der Rezensenten ist,  fast so, als wäre die schiere Zahl der Rezensenten das Wesentliche,  worauf es ankommt: 
und anonym ihr Bild von Auschwitz.

Denn auch dafür steht Auschwitz 
kunstvoll arrangiert nur auf der Tonebene - so beschrieb es der Kolumnist von Konkret 
die Guckkastenbühne die Kleinstausschnittssicht -
der "merklich verknappte (n)  Ausschnitt vom Holocaust".

Der Sog, den der Film SON Of SAUL entwickelt, die Dichte
in der es eben keine Leichenberge gibt. 

Sorry, ich habe in diesem Film keine Leichenberge gesehen. Sicherlich mein deutsches Fehlverhalten.
Ich habe eine Inszenierung des WEGSCHAUENS gesehen, ein JOCH, einen Film, der mit Scheuklappen agiert.

In diesem Sog ist - ganz für mich allein - SON OF SAUL als Film selbst vom Hinschauverbot geleitet, der uns zwingt nur das Gesicht, den Rücken, die Bewegungen des Saul zu begleiten.

Es ist - ganz für mich allein - ein Film über uns. Von daher ist es richtig, das ädre Hauptdarsteller kein authentischer Zeitzeuge ist, sondern nur ein Schriftsteller. Nicht mal Schauspieler.

Doch dieses Individuum, dieses Subjektive - Täter und Opfer der Sonderkommandos zugleich, die er spielt - tut er das?
vollbringt Bewegungen, die manchem Rezensenten als absurdes Herumirren erscheint.

Die Metaphorik des Raumes
Landschaft

damit verbunden sind,  dass "Sehen" wie "Landschaft" durch etwas anderes gebunden sind

dass "Topoi" - hätte Paul Celan vielleicht gesagt 
dass TOPOI ...Begroffe wie Orte, ums ganz plump und cailleux: steinig zu formulieren

religiös aufgeladen werden.

DER GRÜNDUNGSMYTHOS und das ABBILDVERBOT.

Ich bin versucht, denn ich argumentiere immer noch gegen die Annahme, ein DOKUMENTARTHEATER sei AUCH ästhetischen wie objektiv-neutralen Kriterien verhaftet: 
als ob das  "Oratorium" nicht  ein ästhetisierender Versuch einer DARBIETUNG gewesen wäre.
Ist das Wort ORATORIUM nicht Hinweis auf eine christliche PARABEL?

Aber wir reden nicht von religiösen Vornahmen, wenn wir von einem Abbildverbot sprechen.
Die religiöse Dimension des "SON OF SAUL" scheint einzig in der übersteigerten Form des Subjektiven.
Der Tagesspiegelrezensent, der sich immerhin die Mühe gab, zwischen den Dokumentarfilmen Lanzmann und Ophüls - dessen "Hotel Terminus" in diesen Jahren erschien - zu vergleichen,  schob noch folgende Erklärung von Max Ophüls hinterher:

"Claude Lanzmann, erklärt Ophüls, sei „größenwahnsinnig“, und „Shoah“ sei zwar ein „Meisterwerk an Persönlichkeit“, aber nicht unbedingt ein filmisches Meisterwerk."


Der Fünfte Versuch, SON OF SAUL zu beschreiben.

Die Rede war von "Son of Saul", nicht mehr als ein Gesicht, zwei Worte, die mich letztes Jahr unschlüssig und im Streit mit meiner Tochter an einer Kinokasse zurückliess, zwischen dem Müll halbaufgegessener Popcorntüten, verschütteter Cafecrémes und ausnehmend wohlgewogenen Plazierern, die einen hinter cromblitzenden Absperrungen zu warten hiessen während dahinter in der geschäftigen Stille und drängelnden Besessenheit anderer Kinobesucher, die fürchteten, ihr megaticket für diesen Nachmittag könnte verfallen, die Zeit drängte.
Mein Tochter verschwand ... in - wahlweise
Expendables 14 oder" Fast and Furios 7einhalb".
Um nicht bockig die nächsten zwei Stunden an der grossflurigen Kinokasse stehen zubleiben, ging ich in "Son of Saul".

Dem visuellen Schock entsprach dann auch das so viel später einsetzende Geschrei der Filmkritiker.
Die Vorwürfe gegen den Film, ich sagte es ja schon reichen vom: Vorwurfsstein in "KZ-Kitsch"-Große , einem"Gewaltpornografie" - Klotz und einem "primitivsten" Widerstand - Gehabe, daherwerde ich gewzungen sein, auf andere Sprecher, Schreiber zurückzuverweisen.

"László Nemes' Spielfilm «Son of Saul» ist eine so singuläre wie beklemmende Darstellung ..." Nzz

Einer der Rezensenten, und hier müsste ich lügen, hätte ich den Namen parat, verwies vorab gleich in der chronologisch- historische Einordnung des Films  auf Lanzmann, dessen "Shoah" seit den achtziger Jahren zu den ...Meilensteinen:

"Das überraschendste an dem Auschwitz-Drama "Sauls Sohn" ist wohl, dass Claude Lanzmann dem Film seinen Segen gegeben hat."

Der Rezensent  vom SPIEGEL fährt fort:

"Lanzmann hat mit seinem rund zehnstündigen Werk "Shoah" von 1985 nicht nur die bislang umfassendste filmische Erkundung des Holocaust erbracht. Er formulierte gleichzeitig auch eine Art Bilderverbot bezüglichen der Toten der KZs. In seinem Film waren keine Leichen zu sehen, nur Aufnahmen der geräumten Lager."

"Lanzmann, der seinen Segen zu dem Filmprojekt des Lazlo Nemes gab -" so hiess es:
so als müsse in einer Art geschichtsdialektischen Materialismus ein Meilenstein auf den anderen verweisen, diesen vorwegnehmend und jenseits der eigenen Erwartung sein Ziel treffen -
in dem ein "Meisterwerk" der dokumentarischen Erkundung auf sein Gegenteil trifft,
These - Antithese - Synthese -
wobei anzunehmen und zu unterstellen ist, dass dieser kunstgeschichtlichen Betrachtung ein Zusammenhang innewohnt, der NOTWENDIG die These mit der später auftretenden Idee verbinden wird, so dass  Neues, der mit seinem Werk  so offensichtlich nicht dokumentarisch verfährt - und Landmann - eben  nicht  poetisch, nachschöpfend, metaphorisch restituierend - zum mindestens einen gemeinsamen Nenner haben.
Zumindest soweit meinem unsachgemässen Sprachgebrauch der Vergleich zweier ästhetischer Herangehensweisen an  Film  überhaupt und die Aufarbeitung erlaubt sind.

Nun könnte man ja erwarten, dass EGAL welche Verarbeitung einer so unmenschlichen Hölle wie Auschwitz mit filmischen Mittel  - so oder so den Vorwurf der Ästhetisierung aufsichziehen würde, und das eine Begnadigung von diesem Vorwurf werden durch "Segen" noch durch "Meisterwerk" noch durch einen - offenkundig nicht marxistisch orientierten -  geschichtlichen Materialismus abgedeckt werden können.
Einfach deswegen, weil eine ästhetische Verarbeitung eine ästhetische Verarbeitung ist,
Man sollte doch wenigstens logisch denken und konsequent.
Man KANN das Argument des Bilderverbots nicht mit  dem Hinweis auf ein "Meisterwerk" konterkarieren - parieren.


Dass eine geschichtliche Einordnung der antisemitischen Verfolgungen wichtig ist,
nicht nur um Geschichte zu verstehen, sondern auch um zu verstehen, wie sich die Mechanismen des Unrechts inszenieren  - und man könnte und man sollte hinzufügen, wie sich dieses Unrecht - das sich in grotesken Lebenssituationen, absurden Verdrehung für Mensch, Person und Charakter, Vorstellung denken äussert - in dem was wir heute Traumarisierungen nennen - auswirkt und abstellen lässt - dieses wird auch von en Rezensenten sicherlich nicht bestritten.

Darüber hinaus kann man auch eine kunstgeschichtliche  Betrachtung anstellen und sich fragen, wie es zu den besonderen Formen kam

und wie diese wiederum das Bewusstsein prägen

(hier fällt mir ein französischer Leserbriefkommentar zum algerischen Bürgerkrieg 1994 -1999 ein, der das Zeitungsbild einer weinenden Frau in den höchsten Tönen mit einem Bild von Géricault verglich - ich war so wütend, dass ich bis heute nicht vergessen hab: die Frau selber interessierte den Mann nicht, HIER hatte er SEINE französische Wahrheit und das wars dann.)

Kunstgeschichtliche Verarbeitung des Holocaust
kann man sicher anstellen - und es wird gewiss bereits den einen oder anderen Unikurs Seminararbeit über die „mediale Verarbeitung des NS-Verbrechen"
angefangen bei den Kamerateams der SS Truppen und der Verwendung von Agfa Color  und der kostenlosen Fotoapparate, die den Soldaten zur Verfügung gestellt wurden.

Sie werden sagen, ich mach ja das Gleiche und noch Schlimmeres - ich stelle es neben „Fast and Furios.“

Nun denke ich aber, dass eine so offensichtliche Unlogik wie der - den Hinweis auf ein Bilderverbot mit dem Hinweis auf ein Meisterwerk zu begründen -
einen andere gedanklichen Hintergrund hat. Und die interessieren mich

Denn man könnte sich doch auch fragen, warum
das dokumentarische Material als Anklage  der Film,  der ein „j’accuse“ par excellence ist
Film und Anklage Film und Dokumentation der Anklage
nicht auch als ein Film eben der Dokumentation verstanden wird, die Lanzmann eigentlich vorhatte.

Und wie Film und Anklage - sorry ein Vorwurf wie „Gewaltpornografie“ und „primitivster Widerstand“ beschäftigt sich ja bereits mit diesen Fragen ohne es explizit zu sagen. Es werden - ich mag dieses Wort - vehikuliert - dabei gibt es das im Deutschen nicht - untergründige Vorverurteilungen recht komplexer Art wie in dem „primitivst“ mitgeschleppt.


Denn sonst, denn dann wäre es  sinnvoll Landmanns Shoah neben einen Film zu m Prozess von Eichmann zu stellen, neben einem Film zu den Nürnberger Prozessen - oder beispielsweise neben die früheren Prozesse gegen Auschwitz Kapos, die von der britischen Militärbehörde Ende der 40er Jahre in Lüneburg abgehalten wurden.


Nun ist der Film von Claude Lanzmann, dessen "Shoah", der in den 80er Jahren herauskam auch ein Film, der sich nicht scheute, Abwesenheit zu zeigen.

Dessen Kargheit
in der Leere eines Schotterplatzes bestehen konnte.



Samstag, 12. März 2016

Ich war noch nicht fertig, als das Internet meinen Post nicht posten konnte - zur Hysterie der Objektivität

Die vorgetäuschte Behaglichkeit mit den Mitteln der Beschreibung



Die Kamera aber
Der Richter sagt

Der Kopf des Sprechers, der zwar als Richter spricht, aber vom Blatt abliest
Folglich eine Blickhaltung kreiiert die ein „geistig“ gedankliches DREICK entwirft
Der Richter an den Angelagten oder den Zeugen oder den Wachmann, der den Zeugen vorführen wird
gleichzeitig aber
Schauspieler zu Kamera  und Kameramann zu Nebensprecher zu Mikro


Eigentlich male ich mir dann eine Art Krâftepolygon auf
Fleches - Pfeile, die aus dem Bild hinausreichen –
Kaum lässt sich damit Subjektivität und Objektivität  aushebeln.


Nun ist da die BEHAGLICHKEIT und das bürgerliche Feulleton.
Die Behaglichkeit ist durchaus mein persönliches Problem, mein Arbeitsproblem und die Behaglichkeit, die in den mir vorliegendne Briefen und Dokumenten zu Wort
kommt
Ist „symptomatisch“ oder „signikatif“
Vielleicht darf ich die garnicht verwenden, diese Interimsbezeichnungen NICHT verwenden
Nach der gängigen Darstellung 

So zum Beispiel
„ Briefe von Trüb....und von Manns....“
Leider findet sich in dem Nachlass von Hans und Susi Trüb, Zürich, Nachlass Uni Frankfurt
Kein einziger Hinweis auf MEINEN Briefschreiber
Und es sich also hier um eine ganz primitive Art  einer psychanalytischen Fehlleistung handelt

Die 
Quel beau dimanche
in dem einem Fall als authentisch gilt
Und in d em anderen Fall als böswillig verharmlosend.

Das authentische bereits als LEISTUNGSTRÄGER.
Ein wie auch immer verarbeiteter Leidensweg spielt bei den namhaften Verlagen und ihren respektablen Autoren
Eine ebenso grosse Rolle wie die Aufrichtigkeit und der –salopp gesagt –
Polemisch aggressive Ton ihrer Kunstkritischen Entrüstung
Über einen Film der einen Protagonisten zeigt, der NICHT ÜBERLEBT haben kann.

Was schon die Voraussetzung für diesen Film ist.
Kurz ein Film der Uns ... . Kunst.
Unstern, wollt ich sagen, l'abime.. 

Die UMFORMUNG der Nacherzählung.
Es ist ein bisschen so wie die - mir im Ohr klingende -  Geschichte vom Gebet – aber das sind unmassgebliche Ideen einer Goi, die die vielen jüdischen Geschichten, die sie in ihrem Leben schon gehört hat, nicht richtig behalten kann.
Es war die Geschichte von dem Mann, dessen Vater im Wald einen Baulichem oder andren heiligen Mann traf, der ihm  dies und da statt und dann ..... und zum Dank dort ein Gebet sprach, dessen Sohn und Enkel, Gebet vergessen hatten, schliesslich Baum nicht zu finden wussten, aber nichts destotrotz von einer Generation zur anderen...
Tapfer in den Wald geht, um Baum und Wort und. . . zu Gedenken.


Gewaltpronografie und primitiver Widerstand.
Primitiv – das Wort allein bedient bereits das typische Klischee
und sollte es wohl auch - das Klischee bedienen. Die typische in Deutschland herrschende Spracharroganz gegenüber der Naivität sein.

(Sorry, ich bin immer noch nicht fertig, aber müd').


Gewaltpornografie und blau verlaufende Tinte


Unter den letzten Berichten in den deutschen Feuilletons
war einer der vom „primitiven Widerstand“ redete.

Der oder die Autorin hatte selbst ein Buch veröffentlicht
Sei es in 18 Sprachen übersetzt.
Dieses Buch beginnt mit dem Satz


"Am 13.Oktober 1991 brachten meine Grosseltern sich um."

Das Buch schliesst mit einem Dank an diejenigen, die der oder dem Autoren die Erinnerung an die Grosseltern nahebrachten.
Ich darf also davon ausgehen, dass es sich hier um eine Art Nacherzählung handelt. 

Ein andrer Autor, manchmal ziehe ich das neutrale "Autor" vor, sorry, sprach von Gewaltpornografie.
Hier ist es ein oder eine Autorin.....
Die ebenfalls ein in 11 Sprachen übersetztes Buch vorgelegt hat.
Auch dieses Buch beansprucht die Authentizität und Nähe des ähnlich so erlebten, was dann in der roman...qu'est-ce que je dis? ...romanhaften Aufarbeitung der Kunstform zu neuem Leben kommt.

TrANSPONIERT sozusagen.


Eine Kritik des Rezensensten kann nach der herrschenden landläufigen Auffassung nur ins Auge gehen;
Und darum geht’s ja hier.
Die subjektive Wahrnehmung,  die Wucht und Aggressivität des rationalen Arguments benötigt - sic! - um die Distanz der Sachlichkeit wiederherzustellen.

Laokoon.


Was ist Betrachtung. Phänomenologie einer  Gewaltexplosion in den Augen des Betrachters


Die subjektive Betrachtung.

Medusa.



Im Fall eins "Es war ein Sonntag." Des Sonntags und seiner sonntäglichen Beschreibung finden sich weitere Sätze.


Tinte die blau verfliesst
Die Glut, die sich durchs Papiers frisst; der Spitz....

Die vorgetäuschte Behaglichkeit mit den Mitteln der Beschreibung ist nun genau das, was mir am meisten zu schaffen macht: es beschreibt nämlich ziemlich genau den Ton der historisch wahren.. if you allow me to use...Blödsinn...der Dokumente, die meine Schreibtische verstopfen, bedecken, behindern.


Aber das scheint ungerecht. Den Schreiber einer Filmkritik
Mit seinen eigenen Elaborationen und der künstlerischen MACHT seiner literarischen Beschreibungstechniken zu fassen.
Es wäre wenigstens ein Prinzip Verantwortung, wärs nich auch schon Zitat, geklaut und selbst das, was in den Feuilleton-redaktionen von faz und spon nicht weiter interessant ist, vorhalten.

Und ALLERDINGS und ausserdem  erlaube ich mir das.
Schliesslich kenne ich kaum eine andere Art als die subjektive Betrachtung
Und es hindert es hindert mich überhaupt nichts
über ein Briefzitat  Martin Bubers nachzudenken  „wer kann schon sagen, dass er ein ICH ...." und dann bricht mein Gedankenzitat ab...wers habe, solls bei sich vervollständigen.



Der BR Film zum NSU Prozess. 
Jetzt sollte ich hier den YouTube-link hinsetzen. Geht nicht,  mein Internetverbindung schwankt und kaum werde ich das vorzeitige Abbrechen meines Gedankengangs verhindern können:
Die Sachlichkeit des unverstellten „authentisch" nacherzählten PROZESSgeschehens.
Darunter stellen wir uns Objektivität vor.

Der Richter sagt
Die Kamera wandert

Drei Zentimeter Bildfläche – real drei Meter
Die unterschwllige Bewegung, die inhaltlich durch NICHTS gerechtfertigt ist – und also keiner OBJEKTIVEN Notwendigkeit entspricht –
Nichst ist nichts – inhaltlich  rein inhaltlich gesehen

Soll aber „Spannung“ suggerieren.
Ein bewegtes Bild bei einer Fokussierung auf einen gleichbleibenden Menschen oder ein unbewegtes Objekt suggeriert „tension“

Ich formuliere absolut unsachgemäss. ich weiss, die Handbücher des Filmischen Handwerks kaufe ich brav, kann sie aber nicht im Kopf behalten.
Das in der Hysterie des Dokumentarischen OBJEKTIVISMUS 


paternalisme colonial

Faut retenir ce mot.





Im neuen Spiegel, so steht es im Editorial, datiert vom12.3.2016,
wird zu einer Aktion geraten, die nicht, noch nicht zu benennen ist:

"Es war ein Fehler, nur kurz in Lybien, einzugreifen und dann das Land im Stich zu lassen.
Eingreifen und lange, lange bleiben, ist die Strategie, die noch nicht ausprobiert wurde."