Samstag, 12. März 2016

Gewaltpornografie und blau verlaufende Tinte


Unter den letzten Berichten in den deutschen Feuilletons
war einer der vom „primitiven Widerstand“ redete.

Der oder die Autorin hatte selbst ein Buch veröffentlicht
Sei es in 18 Sprachen übersetzt.
Dieses Buch beginnt mit dem Satz


"Am 13.Oktober 1991 brachten meine Grosseltern sich um."

Das Buch schliesst mit einem Dank an diejenigen, die der oder dem Autoren die Erinnerung an die Grosseltern nahebrachten.
Ich darf also davon ausgehen, dass es sich hier um eine Art Nacherzählung handelt. 

Ein andrer Autor, manchmal ziehe ich das neutrale "Autor" vor, sorry, sprach von Gewaltpornografie.
Hier ist es ein oder eine Autorin.....
Die ebenfalls ein in 11 Sprachen übersetztes Buch vorgelegt hat.
Auch dieses Buch beansprucht die Authentizität und Nähe des ähnlich so erlebten, was dann in der roman...qu'est-ce que je dis? ...romanhaften Aufarbeitung der Kunstform zu neuem Leben kommt.

TrANSPONIERT sozusagen.


Eine Kritik des Rezensensten kann nach der herrschenden landläufigen Auffassung nur ins Auge gehen;
Und darum geht’s ja hier.
Die subjektive Wahrnehmung,  die Wucht und Aggressivität des rationalen Arguments benötigt - sic! - um die Distanz der Sachlichkeit wiederherzustellen.

Laokoon.


Was ist Betrachtung. Phänomenologie einer  Gewaltexplosion in den Augen des Betrachters


Die subjektive Betrachtung.

Medusa.



Im Fall eins "Es war ein Sonntag." Des Sonntags und seiner sonntäglichen Beschreibung finden sich weitere Sätze.


Tinte die blau verfliesst
Die Glut, die sich durchs Papiers frisst; der Spitz....

Die vorgetäuschte Behaglichkeit mit den Mitteln der Beschreibung ist nun genau das, was mir am meisten zu schaffen macht: es beschreibt nämlich ziemlich genau den Ton der historisch wahren.. if you allow me to use...Blödsinn...der Dokumente, die meine Schreibtische verstopfen, bedecken, behindern.


Aber das scheint ungerecht. Den Schreiber einer Filmkritik
Mit seinen eigenen Elaborationen und der künstlerischen MACHT seiner literarischen Beschreibungstechniken zu fassen.
Es wäre wenigstens ein Prinzip Verantwortung, wärs nich auch schon Zitat, geklaut und selbst das, was in den Feuilleton-redaktionen von faz und spon nicht weiter interessant ist, vorhalten.

Und ALLERDINGS und ausserdem  erlaube ich mir das.
Schliesslich kenne ich kaum eine andere Art als die subjektive Betrachtung
Und es hindert es hindert mich überhaupt nichts
über ein Briefzitat  Martin Bubers nachzudenken  „wer kann schon sagen, dass er ein ICH ...." und dann bricht mein Gedankenzitat ab...wers habe, solls bei sich vervollständigen.



Der BR Film zum NSU Prozess. 
Jetzt sollte ich hier den YouTube-link hinsetzen. Geht nicht,  mein Internetverbindung schwankt und kaum werde ich das vorzeitige Abbrechen meines Gedankengangs verhindern können:
Die Sachlichkeit des unverstellten „authentisch" nacherzählten PROZESSgeschehens.
Darunter stellen wir uns Objektivität vor.

Der Richter sagt
Die Kamera wandert

Drei Zentimeter Bildfläche – real drei Meter
Die unterschwllige Bewegung, die inhaltlich durch NICHTS gerechtfertigt ist – und also keiner OBJEKTIVEN Notwendigkeit entspricht –
Nichst ist nichts – inhaltlich  rein inhaltlich gesehen

Soll aber „Spannung“ suggerieren.
Ein bewegtes Bild bei einer Fokussierung auf einen gleichbleibenden Menschen oder ein unbewegtes Objekt suggeriert „tension“

Ich formuliere absolut unsachgemäss. ich weiss, die Handbücher des Filmischen Handwerks kaufe ich brav, kann sie aber nicht im Kopf behalten.
Das in der Hysterie des Dokumentarischen OBJEKTIVISMUS