Sonntag, 6. November 2016

Für Stefan Blankertz






Mein Vorbehalt, einem assertorischen Behaupten, einem apodiktischen Urteilen gegenüber - ist sehr gross.
Ich tue mich auch schwer, mit einem theologisch gefärbten Vorurteil. Auch wenn es auf den ersten Anschein ganz anders aussieht.
Vorverurteilungen können sehr weitreichend sein. In meinem fall denke ich, dass die Verurteilung(en) garnicht in der Vergangenheit liegt, sondern eher in der Zukunft.
Und dass wofür ich verurteilt werden soll, garnicht das betraf, wofür ich vor Gericht stand.

"ICH" - das ist manchmal nur der Schemen eines Ichs.

Ein "Ich" ist auch dann schwer zu fassen, wenn es gegen die sozialen Normen einer Gruppe verstossen hat - nicht zuletzt gegen die weibliche Tugend des Zuhörens und der Selbstbeherrschung.

Sappho gegendert - manchmal bekomme ich Textvorschläge männlicherseits, wie der Dichter, der sich hier mit dem Beamtengesetz einklagen wollte -
und die immer wieder, letztendlich, irgendwo, um die ACHTSAMKEIT kreisen.
Die Achtsamkeit einer Frau, die Sittlichkeit, hab Acht, pass auf -

Was mich als Vorwurf, als Anrede, als Anklage immer wieder erstaunt, vielleicht, weil ich ein sehr naiver Mensch bin und weil in meiner banalen - (ja, wie soll ichs denn sonst sagen) - alltäglichen Erfahrung mit dem Erhabenen, die Achtsamkeit etwas sehr  - widersprüchliches ist.
Sei achtsam - das kann man nicht so hinschreien - manchmal dreht sich dann, kippt die Situation.