Samstag, 26. November 2016

Spannend weil es so aussieht, als würde ein Thema des  Gesellschaftsvertrages wieder auf die Tagesordnung gelangen;

wobei ich, naiv wie ich bin, immer gedacht habe - mit der Schnoddrigkeit einer 15 Jährigem, die sich unterbewusst in mein Hirn einschlich und da  30 Jahre geschlummert hat

dass der Gesellschaftsvertrag ein sentimentale literarische Fiktion sei -

man könnte, so schien es mir dann mit Zwanzig -Zweiundzwanzig, dann auch Hegel lesen, nicht die Abstraktion von Sein und Schein - was als Wissen eine Erkenntnis von etwas zu sein schien, so homöopathisch verdünnt, 
dass es als Erkenntnis an praktisch NICHTS mehr zu kleben war, allein
etwas  zwischen Sein und Nichts-sein.


Kurz:
der Moment im Gesellschaftsvertrag, von dem wir - irgendwie annehmen - dass ihn Staatsbürger irgendwann in Ihrem Leben - und spätestens dann mit achtzehn - sozusagen -

unterschreiben

indem sie gegenzeichen

in dem sie sich mit der Übertragung  an den Staat von einer ihnen grundsätzlich nicht zu nehmenden Macht trennen und  irgendwie mit Hinblick auf drohende Gefahren der  Strafausübung  oder Sanktion bei Regelverletzung durch und an den Staat verpflichten
der volonté de tous etc… zuzustimmen und einer Entscheidgung einer Majorität sei diese nun absolut oder verhältnismässig


dieser Moment der fiktiven und realen Lücke
zwischen noch nicht gehobenem Arm und Unterzeichung eines Vertrages, dens nicht gibt
und den jeder Einzelne,  der im GK Unterricht oder Politikseminar besser aufgepasst hat, in grundsätzlicheren Klauseln formulieren könnte: JEDER wird, mit hochrotem Kopf wissen - dass ich selbst die Klauseln dieses Vertrags nur ÄUSSERT unzureichend beschrieben habe
approximativ wie all mein Denken und Schreiben
das Staatsbürgerlich ist …tschuldigung. sein will.

Dieser Moment scheint sich auszudehnen. Und selbst bei denen, die über die Ausführung dieser staatlichen teilhabe und darin anhängend staatlichen Zugehörigkeit  zu urteilen haben,
wächst die Einsicht, die anarchistische, dass ein Staaat modulable ist und dass sich der Herzschlag vor der Entscheidung verschieben kann -
ja Herzschlag, nicht -
schon das Wort „Entscheidung“ - Dezisionismus das wollte man seit Carl Schmitt und dem im Treppenhaus installierten MG nicht mehr haben
- ausgerechnet so,  dachte ich immer, ausgerechnet Carl Schmitt müsse sich nach em Rat von  Ernst Jünger (Brief vom . . .  ) ein Maschinengewehr installieren - 
 und dann griff es Chevenement wieder auf . . . 
bis Hollande, dem es nur zu einem ètat d’urgence einer Reaktion gereicht…

denn es steht jedem frei
diese Unterschrift  mit einem tiefen Commitment für einen Gegenstaat, für einen anderen Entwurf einer staatlichen Konstruktion zu verbinden.

Ich hab hier ein popeliges, unansehnliches Reclamheftchen herumliegen. Ich weiss, das sagt man, welcher erwachsene Mensch liest schon in alten Reclamheftchen alte Texte zur Rechtsphilosophie über Argumente  der  sehr schwierig zu begründenden Nötigung.
Der Unterschied der Nötigung durch den Staat im Vergleich zur Nötigung durch einen bewaffneten Dieb.


Doch während ich noch nach dem Brief von Ernst Jünger suche, dem mit dem höhnischen Maschinengewehr - 
stosse ich auf einen anderen….in dem er über die „Zerstörungen des psychologischen Transports“ zu sprechen kommt: „er löst sich in eine Folge von Eruptionen auf. Es entsteht dadurch zuweilen ein Anschein von brutaler Kraft, der jedoch, ähnlich wie in der modernen Politik, vor allem darauf beruht, daß das Gefühl für das Risiko verloren gegangen ist. „Das Teufelspack, es fragt nach keinen Regeln.“ „und Jünger fährt fort
„Man geiest den Anblick eines Orchesters, in dem jeder nach Belieben spielt, oder eines Theaters, auf dem jeder Schauspieler ebenso gut das Gegenteil von dem tun könnte, was er wirklich tut.“

(((Zwischenfrage....halten Sie eine Kunst-Pause für eine  Art Betonung?
Aha)).


Und  ein solches Theater, dafür habe ich mich nun alleine sehr gut ausgebildet. jeder Schauspieler, der in den letzten 15- 20 Jahren mit mir arbeiten musste, weiss, wie schlimm  ein Orchester ist, in dem jeder tut wie er mag - in dem „Freiheit“ eine Grundbedingung des Klischees ist  - das Abbild der sozialen Norm  ist.
Aber meine Kunst und meine Theatertheorien, die Deutschland und Frankreich so gering gelten, brauche ich jetzt nicht zu zitieren. Das Whiteandgrey  ist eine NoGo-Area in Freiburg und vermittelt das handelsübliche  NoGO der  Utopie .
(Kann man Theater entwerfen, schreiben, spielen - und dabei wissen, dass es erst in zwanzig dreissig fünfzig Jahren als Spiel - als Idee  fuktionieren wird ? Zukünftigkeit als einziger Motor des Schreibens. Klingt pathetisch…. Ironie als Hoffnung, Zynismus als Heiterkeit…Der Entwurf als dymnaische Geste, schlechte, gebastelte  Potentialität.. bereit, geplündert und ausgenutzt zu werden von Geschäftstüchtigeren, Geradegeschrieben von Bel-estristikern Und Bestellerlisten -  gespielt zu werden von solchen, die den ursprünglichen  Kontakt nicht mehr haben? )



schon die Tatsache, dass da eine Schariah-Polizei  rein offensichtlich eine Spasspolizei für mich sein soll, denn sie denken garnicht daran, sie würden NIE jemanden wie mich ansprechen - noch mich zurechtweisen. Zurechtweisen -

und ich verweise ich auf einen nichtveröffentlichten nochnichtveröffentlichten Blogeintrag zu Natascha Kampusch -
die Melancholie hats mir weggezehrt -

Zurechtweisen - ist die Radikalität einer deutschen Fussgängerzone.
Niemals würden sie mich zurechtweisen, noch zur Kenntis nehmen, auch nicht, wenn ich mit einem Transvestiten vorbeikäme. Ich sage deswegen Transvestit - weil ein Transvestit  ein Übergangswesen ist
und nicht in einer neuen Norm angekommen…
Übergangswesen und Übergangszustände sind mir wichtig.

Aber die Meisten Menschen erkenne ja nur Normen und Identitäten und…

genauso wie ein Fussball-Ordner NUR gezielt die Hooligans herausgreift, nicht wahr, und alte Damen, auch wenn sie Wodka in ihrer Handtasche schmuggeln sollten unangetatstet lassen.