Sonntag, 23. Juni 2019

About being a foe.



Die NZZ hatte vor zwei Tagen einen Artikel über den Berliner Walter-Benjamin-Platz veröffentlicht, mit dem Titel:
Was hat eine antisemitische Botschaft auf dem Walter- Benjamin-Platz in Berlin zu suchen?

Benedict Neff begann folgend: "Um den Walter-Benjamin-Platz in Berlin wird wieder gestritten. Der Architekt Hans Kollhoff habe auf dem Platz eine «antisemitische Flaschenpost» in die Gegenwart geschmuggelt, schreibt eine Architekturzeitschrift. Nur eine hysterische Fachkritik? Sie trifft einen wunden Punkt."


Ehrlich gesagt nehme ich den Artikel persönlich.
Denn die Verbindungen zwischen dem amerikanischen Dichter Ezra Pound und dem Philosophen Walter Benjamin, 
zwischen Paul Celan und Martin Heidegger, zwischen Edmund Husserl und Erwin Fink beziehungsweise Otto Risse -
beschäftigen mich seit vielen Jahren.
Genauer gesagt seit Anfang der 90er Jahre und reichen in einer recht brutalen Weise bis
zu einem Gespräch mit meinem Großvater über Gerschom Scholem, die Halacha und Walter Benjamin zurück.

Das Problem daran ist - bereits das Gespräch -
miteinander, übereinander -
denn es verschärft sich in meinem Fall noch durch die Tatsache, dass ich im Nachlass meines Großvaters ein Blatt gefunden habe, dass Walter Benjamins Umgang und seine Lesart von Johann Peter Hebels Geschichten thematisiert, und das meint auch:
Die bitterbösen, schmerzlichen Geschichten von Juden im alemannischen Raum, wiedergegeben im "Hausfreund".

Und vielleicht könnte ich hier schon innehalten und den Herrn Neff von der NZZ bitten, seine Hausaufgaben zu machen, was das Alemannische angeht, und dabei gleich noch zwei oder drei andere Wespennester ausräumen, die da Carl Jacob Burckhardt heissen, Robert Ernst, der Straßburger Oberbürgermeister, Lucien Herr et al...


Kollhoff stiehlt sich davon
1 von 2 22.06.19, 21:38
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...
Kollhoff scheint das ungewollte Zusammentreffen der beiden Schriftsteller auf seinem Platz nicht unangenehm zu finden. 2013 schrieb er, es sei ja «das Schöne an der Konfrontation von Walter Benjamin und Ezra Pound, die persönlich ja nicht stattgefunden hat, dass man daran hypothetische Behauptungen knüpfen kann, die nicht selten ein grelles Licht werfen auf die fatale Geschichte des vergangenen Jahrhunderts.» Man könnte auch sagen: Kollhoff stiehlt sich davon.

Das Problem ist, Herr Neff, dass ich nicht jemand bin, der Ihnen Ratschläge geben darf. Ehrlich gesagt: muss ich auch nicht. Unsere Wege werden sich nie kreuzen.
Ausserdem muss ich ganz andere Dinge zuerst tun:
Mir Gedanken machen über den öffentlichen Raum, Raum ansich,
über den Platz eines Individuums darin, die historische Subjektivität und das historische Individuum.

About being a foe.

Dabei habe ich noch nicht mal begonnen, über Spinoza nachzudenken.
Das Buch, welches Hermann Cohen über Spinoza verfasst hat - es liegt mir in einer englischen Übersetzung vor -
unterscheidet sich wesentlich

Satzabbruch..

von den Auffassungen, die es im Dritten Reich gegeben hat.
von den hypothtischen Behauptungen über mögliche - fiktive Begegnungen, die dem Architekten Kollhoff zugeschrieben werden,
und dem fein säuberlichen physischen Trennen einer gegebenen demokratischen Unterscheidung von Gut und Böse.
Ich jedenfalls nehme an, Sie möchten darauf hinweisen, dass das Leben Walter Benjamins eben deswegen sein Ende gefunden hat, dort ind en Pyräneen, am bittersten Ort des Exils, weil es diese Begegnungen nicht gegeben hat.
Das Problem ist, sehen Sie,  dass der öffentliche Platz zu dem Sie den innersten Abgrund, den engsten Kreis des Exils gemacht haben - in einer kritischen Überhöhung der öffentliche Platz geworden ist , auch wenn es so aussieht als sei es einer Art demokratischer Apotheose geschuldet, an der keine Ausgrenzung mehr  STATTfindet, wo es  keine antisemitischen Sprüche geben soll, die, wie eine vergiftete Phiole, eine giftige Flaschenpost  Hass ins Herzen tragen.


Sehen Sie, leider entspricht Ihre Wahrnehmung von geschichtlicher Gerechtigkeit  nicht  der besonderen Geschichte, nach der ich suche.
Es ist mir bekannt, dass das "Besondere" an meiner Geschichte für deutsche Ohren nicht existiert -
und ich kann IHnen versichern: für jüdische auch nicht.
Das ist aber kein Grund, nicht dennoch nach dem Besonderen Aspekt zu suchen.
Das Partikulare Interesse, das extrem Einsame, von dem aus ich recherchiere,  müssen Sie nicht nachvollziehen.
Das einzige, das ich Sie bitte, viellicht als Argument zu akzeptieren, ist die Annahme, das Geschichtlichkeit nicht so teleologisch abläuft wie es sich einem Humanisten, einem humanistisch denkenden Architekten darstellt.
Die Planquadrate des öffentlichen Raumes.

Mein Einwand hat mit einem Menschen zu tun, der das Buch 1937 liest.
Spinoza, Cohen
und auch ein bisschen mit Martin Buber.

Und nun wird es sehr schwierig, denn ich kann nur als Aussenstehender, als Goi, als faschovotze
über sehr spezifische jüdische Themen reden.
Es ist praktisch nicht möglich, dies korrekt zu tun.
In meinem geistigen Arbeitsfeld, das zu einem öffentlichen Platz nur sehr erzwungen in Parallele in Analogie zu setzen ist, wie die Spitze eines Haares zu einem Ozean an Tränen -
kommt es häufig zu Ausschlussverfahren, man müsste dann versuchen, die Betrachtunsgweise zu ändern, umzudrehen, aber es ist, wie gesagt sehr schwierig, ich hab ganze Großrabbinerfamilien gegen mich stehen...

Stattdessen kann ich natürlich über Heidegger reden. Aber das war nur ansatzweise der Punkt. Die Asymptote der Annäherung..

Dabei habe ich noch nicht mal begonnen, über den Bann nachzudenken
den Ausschluss
den Ausschluss aus einer Gemeinschaft - und den Sinn und Zweck des Nachdenkens darüber.

Im Jüdischen heisst das beispielsweise CHEREM. Laut der jüdischen Allgemeinen handelt es sich dabei um:
Der Cherem, der Bann, beziehungsweise seine Androhung diente der Durchsetzung rabbinischer Dekrete, aber auch dem Ausschluss von Ketzern, Abtrünnigen und anderen Menschen, die nach Meinung der jüdischen Autoritäten durch ihr Verhalten das Judentum in Misskredit brachten

Ich nehme natürlich nicht an, dass diese Überlegungen für Sie in irgendeiner Form relevant sind.
Kann ich als Goi über den Bann nachdenken? Wenigstens?
Etwas das parallel zur Grenze verläuft

Von dieser Grenze aus, an der ich stehe - 
habe ich leider oft das Gefühl, dass man schlecht die Position ausmisst, von der aus Heidegger  (um nur ihn zu nennen) betrachtet wird: als Nihilist betrachtet wird.
von der aus 
der Bann ausgesprochne wird
Sie benutzen sozusagen ein falsches Geodreieck
Sie halten es  falsch

Bitte verstehen Sie mich nicht falsch, Nicht böse sein jetzt, ich will es nicht lächerlich machen
denn das Grosse fängt im Kleinen an
das hat mit den Lagrange Gleichungen mit Laplace, die minimalsten Abweichungen gewinenn riesige Ausmaße..
aber sehen Sie wenn Sie wissen wollen, was antisemitisch ist
sehen Sie - dann dürfen Sie nicht erwarten das ein Bild wie dieses



bereits eine Aussage ist.
Sie müssen tiefer in die Materie reingehen…und ich kann Ihnen versichern, dass es einem dem Magen umdrehen kann.
Und das sage ich als Goi, als Faschovotze

Eine Flaschenpost ist nicht so einfach zu haben…DAS Wesen des Hasses auch nicht.
wie gesagt, um schwierieg Themen en zu vermeiden:
ich glaube nicht dass Herr Neff von der NZZ

das Wesen der Beschäftigung von Walter Benjamin mit dem Nationalsozialismus verstanden hat.

Staatsschutz


Der CDU-Politiker Friedrich Merz hat davor gewarnt, dass Teile der Polizei und der Bundeswehr zur AFD abdriften könnten.
Diese Einschätzung eiens CDU-Mannes überrascht - auch wenn in den Medien im Augenblick noch viel darüber diskutiert wird, ob mit dem Mord an einem CDU-Politker  nun endlich rechte Gewalt in den Focus der Öffentlichkeit gedrungen sei -
oder ob sich hier die übliche Blindheit erneut dokumentiert, die seit langem und nicht erst seit den Morden der NSU die Zerstörungen des Rechtsextremismus in der bundesrepublikanischen Gesellschaft nicht sehen will.

So meint man in der Berichterstattung von Spiegel, dem Berliner Tagesspiegel oder Süddeutschen Zeitung
erst einmal von den einzelnen lesen zu müssen, denjenigen, die sich im Alltag auf lokaler regionaler Ebene
für Geflüchtete einsetzen, sich ihrer Haut wehren müssen oder dem ständigen Rasssimus ausgesetzt sind..
Man möge mir die Ausführlichkeit der einzelnen Biographien ersparen, sie sind - mit eigenen Worten - so im Spiegel oder anderswo besser dargestellt.

Dennoch finde ich es wichtig, auf etwas anderes hinzuweisen.
Auf eine Argumentation nämlich, die vordergründig betont, dass die einzelnen:...  DIE Einzelnen Engagierten / Geflüchteten /  andersartigen Vielfältigen Deutschen stärker exponiert sind 
als Politiker
und dass also öffentliche Erklärungen von Politiker ihrerseits bereits eine Offenbarung von Ignoranz und Verharmlosung  sind. Mna verbitte sich die Gleichstellung seitens Steinmeier oder anderen.

Nun mag der Hinweis, dass ein Politiker nicht mehr Mensch ist als ein normaler Bürger - wichtig sein, der Anspruch, ein Parlamentarier genausoviel und gerade nur soviel Recht beanspruchen darf wie ein Geflüchteter - oder abgelehnter Asylbewerber ( ich nehme an, dass bereits meine Wortwahl reizt) -
wenn es darum geht, ein korruptes System der Meritokratie oder eine verlogene Mehrheitsgesellschaft zu denunzieren.

Meine Schwierigkeit jedoch ist, dass ich, um sagen zu können, was mich beunruhigt, meine, dass man in Erinnerung rufen sollte, was mal das Wort "systemimmanent"  bedeutet hat.
Eine Überlegung darüber wie wir das bezeichnen, was Funktionen des Staates sind...
Nun wird vielleicht jemand einwenden dass wir ja das ganze Staatskonzept nicht brauchen.
Dass eine konservative Reflexion über den Staat und die Staatszugehörigkeit sind  solche  Dinge  seien, deswegen es soviel Ärger gibt.

Und sehen Sie, genau das liegt mein Problem. Der individualistische Diskurs - um ein Thema Hegels Rechtsphilosophie aufzugreifen und die Leugnung

führen auf das Gleiche. Der sogenannten systemimmanenten Blindheit. Sie verstärken das Problem.

Textveränderungen hier.

das mag daran liegen, dass die Angriffe, denen ich selbst ausgesetzt bin aus einem Dienst  kamen, welcher dem Passwesen zugeordnet ist
meine Beschwerden führten selbstredend nirgendwohin..

Denkt hioer irgendjemand  über das Wort "Putsch" nach - möchte man - aus dem Nichts heraus fragen -
oder nur über türkische Hochzeitsgesellschaften?


Donnerstag, 13. Juni 2019

property: Nataly Ritzel



Ich wollte mein nun schon nicht mehr kleines Kind bitten, mir Bänder zu besorgen. Damit ich die Blumen im Garten festbinden kann.
Und was gibt das dumme Ding zur Antwort?
Nein, sagt es, machichnich.
Schneide doch einfach deine Lesebändchen von deinen Büchern ab.



property nataly Ritzel

Mittwoch, 12. Juni 2019

Immer noch gesucht...

Sara Zucker. property Susanne Ritzel, geb.Keim

Sara Zucker, ab 1943 Kindermädchen im Hause Keim, Stuttgart. Genurtsname udn Geburtsort unbekannt. Eltern vielleicht rumänischer oder ungarischer Herkunft (so die Erinnerung eines der von ihr betreuten Mädchen). Ab 1945/46 Israel.

Sonntag, 9. Juni 2019

Polytheismus




Ich muß mich heute dem Polytheismus widmen.
Eigentlich hab ich keine Lust, und eigentlich bin ich todtraurig, aber das ist eine andere Geschichte, dennoch habe ich den afrikanischen pentcotisten versprochen, vorbeizuschauen und die Zeugen Jehovas warten auch -
und diejenigen, zu denen ich gerne gehen würde, die wollen mich nicht...
Also werde ich es heute mit dem Gott der Mathematiker halten.
Das hat zumindest den Vorteil, dass man zwar alles falsch machen kann, aber  diese weniger Blasphemie enthalten. Die Fehler, mein ich.

En l'occurence ist es Weyl, Hermann und ich versuche, eine Verbindung hinüberzuschlagen zu dem Gott des Edmund Husserl, wenn ich eine Formulierung von Nicolas de Warren richtig verstanden habe.

Das Merkwürdige - oder das Schwierige ist ja, in die Geschichte hineinzukommen, wenn ich das richtig verstanden habe (bis partita), was die franzöischen Übersetzer von Martin Heideggers "Schwarzen Heften" mit HISTORIALE meinen.
Denn das Merkwürdige ist ja, wenn ich all die Heidegger Interperten lese, die ihrerseits Heidegger gelesen haben müssen und ihn sicherlich sehr richtig interpretieren, aber ich bin schlechter Laune heute, aber so richtig...
dass Heidegger in den Jahren 1933/34 etc in die Geschichte hineinkommen will.
Dabei müsste er ja schon längst drin sein. (Und jetzt muß ich aufpassen, dass mir die Worte nicht ausrutschen und ich wieder zu fluchen anfange).

Ich bin heut zuviel allein, die Einsamkeit klebt an mir, daß man noch nicht mal den Kopf in die Hände nehmen mag.
Aber ich fürchte, das verstehen Sie nicht. Ich kenne niemand, der weiss, wie das ist.

Freitag, 7. Juni 2019

Gesetze

Jacob Taubes Aufsatz „….und der moderne Historismus“ versuche ich zu lesen, weil ich was suche, einen Punkt, der jenseits des Unberechenbaren liegt, von dem Heidegger in seinen Schwarzen Heften, das Nicht ….Mathematisierbare, und ich frage mich im Suchen, ob es nicht vielmehr mit Poincaré zu tun hat, nicht dem Poincaré der Drei-Körper sondern einem anderen
und ich frage mich, ob das, was ich suche, mir als Stein in der Hand gegen Trawny dienen könnt oder di Cesare, deren Antisemitismus-analysen mich schnell wütend machen -
aber es ist so eine Wut, die einen ruckartig die Augen weit aufreißen lässt bevor sie dann wieder zufallen.
Ich bin furchtbar müde, in einem fort sinken mir die Augen zu, mag an dem drohenden Gewitter liegen, man könnte es auch an dem Taubes-Artikel sehen, an dem die Hälfte fehlt:
„Nachman Krochmal“ … andauernd fehlt etwas und meistens sind es jüdische Namen, mit denen ( oder ihrem Fehlen) versucht wird, einen Antisemitismus zu konstruieren.
Es genügt ja schon, wenn Heidegger selbst anfängt, Listen zu machen, was da an Aufzählen und Nachrechnen alles zustande kommt, ist merkwürdig , dass es Heidegger selber nicht aufgefallen ist.


Vor einigen Jahren war ich schon mal so müd, da hatte mich jemand liebenswürdigerweise zu einer afrikanischen Beerdigung mitgenommen und da ich die Dame nicht kannte, stand es mir frei, ihrem Andenken liebenswürdige Züge oder weniger freundliche zu schenken und Tränen darüber zu vergiessen- leider dauerten die Nachtwachen über eine Woche, irgendwann, ab dem dritten Tag, schlief ich selbst dann  ein, wenn sie neben meiner Kammer ein Schwein schlachteten – oder andere Leute in meinem Bett zwischenlagerten.
Ich hab damals, weils so mühsam war, die Augen offen zu halten, oder einfach weil ich zu schielen anfang', wenn ich zu müd bin, eine kleine Billigkamera laufenlassen, aber die filmte auch bloss schlafende Nonnen heerbüschelweise.
Das wurde mir später von meiner afrikanischen Gastgeberin schwer übel genommen – aber mir gefällt das Bild, blassblaue Nonnen in dunkelster Unschuld verschwommen.

Vielleicht liegt es auch an den Liedern, die sie dort singen – manchmal träume ich auch hier in Europa von Musik, aber dass ist meistens sehr gewalttätig, die Musik bricht in meinem Kopf auf – Harfenklänge werden zu einer Art Stalinorgeln dann, Feuerbälle, die mir im Traum Nerven zerfetzen und Capillare zerreissen.
Natürlich kann ich nicht mit Musik Heidegger beikommen, noch mit Musiktheorien,
wollte ich auch Tharsyboulos Georgiades, den Siegfried Fath im Sommer 1944 aus Athen nach Deutschland brachte, mitverbauen
und wenn es weiterhin so schwierig ist, das Buch hochzuhalten,  Buch und Sprache bei einanderzuhalten, werde ich mir einen Kaffee machen müssen, auch wenn ich weiss, dass ich dann die ganze Nacht stehen muss und lesen, der „antinomistische Charakter“ von messianischen Figuren oder historischen Schilderungen,  Gesetze lesen
(Gesetze lesen, die nicht die meinen sind…was gibt es denn für Gesetze, die „meine“ sind)
und bevor ich noch genauer suche, zu verstehen, ob Wolfgang Ritzel die Hegelvorlesung Heideggers  im Wintersemester 1934/35 kannte,  noch bevor ich sagen kann, ob und wie ich einen Rechtsstreit mit einem Stadtarchiv anfangen will, dass mich die Briefe meines alten Herrn nicht einsehen lässt,
frage ich mich, ob es angeht, hier Gustav Radbruch unterzubringen oder Erik Wolf.
Martin Heidegger und Erik Wolf – das lässt sich leicht aufstellen, da ist die Unterstellung des rechten Juristen und des nationalsozialistischen Professoren schon gegeben und angedeutet, noch bevor sie bewiesen ist -
aber Erik Wolf und Gustav Radbruch – was will ein solches Freundespaar auch besagen…

ich seh schon, ich wird morgen früh in aller Herrgottsfrühe in meinem Garten stehen und das Wasser aus den Blüten schütteln, ich hoff nur, ich krieg bis dahin wenigstens einen Gedanken grad hin….


Donnerstag, 6. Juni 2019


Der Gazastreifen und das Essen meiner Nachbarn

Gestern war ich bei Nachbars zu Besuch.
Da meine Bäume sehr groß sind und viele Äste mit noch mehr Blättern oder Nadeln haben,
meine Nachbarn aber zwei Lausebuben, die noch zu jung sind, um das Klettern zu üben, aber nicht mehr lang,
halte ich es für sinnvoll, gute nachbarschaftliche Beziehungen zu pflegen.
Bei dem guten wie bescheidenem Abendessen – kurz: ganz exquisit nach meinen Vorstellungen -
kam das Gespräch auf Familie, Mieter und zwangsläufig auf Palästina, über den Umweg Syrien, glaube ich.
Natürlich kam das Abbrechen von Häusern zur Sprache, dem sich Einrichten von mehreren in engem Raum und demZusammenleben mit denen, die schon viel ältere Rechte haben.
Meine Politik, vorallem weil ich mich nicht verschlucken will,
ist dann immer die, allen Recht zu geben -
und dann, mit einem Schluck von dem was 5 Minuten vorher noch alkoholfrei war,
zu versuchen, diese genannten Rechte mit allen möglichen Bekanntschaften zu verknüpfen, Anekdoten und meistens sehr hässlichen  Geschichten au trait noir, die mir in meinem schlampigen Leben  so passiert sind.
Auch diesmal wurde schnell das Thema gewechselt, kann aber sein, dass das an den Lausbuben lag, die gerade versuchten, ihrer Mutter Gemüsegarten auszubuddeln nachdem sie sich vorher vergebens gemüht hatten, mit ihres Vaters Sackkarre ihren Kinderplanschpool umzusetzen.

In der Nacht drauf schlief ich schlecht, ich hatte jemanden belehrt und ihn mit meinem Wissen eingeschüchtert und ich konnte ihm nicht sagen, dass Intelligenz nicht dazu da ist, andere zu belehren oder einzuschüchtern, sondern dass es Sinn von Intelligenz ist, die Intelligenz des anderen erstrahlen zu lassen. Oder erblühen oder wuchern, wie Sie das halt gerne möchten.
Mais il se peut aussi qu'il a prêché le faux pour connaître le vrai...

Jedenfalls träumte ich vom TechnischenHilfwerk, dem Gaza-Streifen, es war eine wüste morbide Party imGange, ich kam irgendwie nicht hin, war nicht eingeladen -
macht nichts, tut meiner Einsamkeit keinen Abbruch -

aber beim Aufwachen dachte ich, das nächste Mal werde ich die deutsche Aufbauhilfe für den Gazastreifen zur Sprache bringen und fragen, was die anderen so tun.
Statt wieder über tangotanzende Syrer zu reden, die nachts um halbzwei vergessen haben, traumversunken, dass ihre 2 Quadratmeter Tanzfläche nicht schuttbedeckt zwischen Syriens Schneebergen liegen.
Doch das ist eine andere Geschichte.
Bis dahin muss ich warten dass mir jemand mit seiner Stimme ein Haus aufschliesst, nicht um drin zu wohnen, nur um das Leben sein zu lassen - aber vielleicht ist es auch kein Haus nur ein Bauplan, ein Rettungsweg