Gestern war ich bei Nachbars zu Besuch.
Da meine Bäume sehr groß sind und viele Äste mit noch mehr Blättern oder Nadeln haben,
meine Nachbarn aber zwei Lausebuben, die noch zu jung sind, um das Klettern zu üben, aber nicht mehr lang,
halte ich es für sinnvoll, gute nachbarschaftliche Beziehungen zu pflegen.
Bei dem guten wie bescheidenem Abendessen – kurz: ganz exquisit nach meinen Vorstellungen -
kam das Gespräch auf Familie, Mieter und zwangsläufig auf Palästina, über den Umweg Syrien, glaube ich.
Natürlich kam das Abbrechen von Häusern zur Sprache, dem sich Einrichten von mehreren in engem Raum und demZusammenleben mit denen, die schon viel ältere Rechte haben.
Meine Politik, vorallem weil ich mich nicht verschlucken will,
ist dann immer die, allen Recht zu geben -
und dann, mit einem Schluck von dem was 5 Minuten vorher noch alkoholfrei war,
zu versuchen, diese genannten Rechte mit allen möglichen Bekanntschaften zu verknüpfen, Anekdoten und meistens sehr hässlichen Geschichten au trait noir, die mir in meinem schlampigen Leben so passiert sind.
Auch diesmal wurde schnell das Thema gewechselt, kann aber sein, dass das an den Lausbuben lag, die gerade versuchten, ihrer Mutter Gemüsegarten auszubuddeln nachdem sie sich vorher vergebens gemüht hatten, mit ihres Vaters Sackkarre ihren Kinderplanschpool umzusetzen.
In der Nacht drauf schlief ich schlecht, ich hatte jemanden belehrt und ihn mit meinem Wissen eingeschüchtert und ich konnte ihm nicht sagen, dass Intelligenz nicht dazu da ist, andere zu belehren oder einzuschüchtern, sondern dass es Sinn von Intelligenz ist, die Intelligenz des anderen erstrahlen zu lassen. Oder erblühen oder wuchern, wie Sie das halt gerne möchten.
Mais il se peut aussi qu'il a prêché le faux pour connaître le vrai...
Jedenfalls träumte ich vom TechnischenHilfwerk, dem Gaza-Streifen, es war eine wüste morbide Party imGange, ich kam irgendwie nicht hin, war nicht eingeladen -
macht nichts, tut meiner Einsamkeit keinen Abbruch -
aber beim Aufwachen dachte ich, das nächste Mal werde ich die deutsche Aufbauhilfe für den Gazastreifen zur Sprache bringen und fragen, was die anderen so tun.
Statt wieder über tangotanzende Syrer zu reden, die nachts um halbzwei vergessen haben, traumversunken, dass ihre 2 Quadratmeter Tanzfläche nicht schuttbedeckt zwischen Syriens Schneebergen liegen.
Doch das ist eine andere Geschichte.
Bis dahin muss ich warten dass mir jemand mit seiner Stimme ein Haus aufschliesst, nicht um drin zu wohnen, nur um das Leben sein zu lassen - aber vielleicht ist es auch kein Haus nur ein Bauplan, ein Rettungsweg