Hab einen Brief von PM Waschkau erhalten.
Will ihn aber nicht lesen.
Könnte sein, dass darin eine Gedankenbenutzungsgebühr erhoben wird - oder irgendeine andere fiese, kleine, nahezu unlesbare Klausel enthalten ist, derzufolge jegliche Regung zu ZENSUR und INSPIRATION - BEIDES - mit einer juristisch nicht anfechtbaren Steuer belegt werde und einem Zinssatz von 24,5%...
ah...Anna Saulus Paulus möge mich davor bewahren.
Ich bin kein sehr professioneller Künstler. Und wie alle Kellerasseln liebe ich es, mich im Schatten und unter dem Klotz von Orson Welles zu verstecken, der in irgendeinem Interview gesagt hat, ah der BR hat es ausgestrahlt und Romy Schneider war seine Gesprächspartner, also er sei kein professioneller, ein Tontechniker sei ein professioneller, ein sachverständiger Künstler, aber er, er sei...
also ich bin garnichts. Ums vorwegzusagen.
Eigentlich finde ich es auch gut so.
Mit nichts, nur mit mir und meiner Intuition, mit dem Licht des Abgrunds und meiner Muskelkraft alles zu bewegen.
Und deswegen kann und darf ich auch mit professionellen Lichttechnikern, Kameraleuten und anderen wie den Leuten von crew united nicht arbeiten.
Macht nichts.
Aber ich habe Schwierigkeiten, nachzuvollziehen, warum ein Artist Outsider sein will und gleichzeitig den Bühnentarif der grossen Stadttheater verlangt:
warum einer so versessen darauf ist, mit der grössten entschiedensten Strenge ein Stück zu erledigen, zu verhindern und zu vernichten, um es dann wieder jubelnd in den Himmel zu erheben.
Kunst kann einsam sein sein, alleine machen, vereinsamen,
Kunst kann himmeljauchzend melancholisch sein,
aber zuviel von diesem Wechsel mag ich nicht.
Das Paradoxale dieses Sinnenwechsels hat vielleicht seinen Grund darin, dass
man auf dem Theater ja nicht wirklich verbrennt, was stört, nicht wirklich zerfetzt, was in Fetzen als Schnee durch den Bühnenabgrund trudelt ...
und doch kommt mir da das Gedicht von Hölderlin, nicht, in den Sinn...
Eins aber, eins aber ist noch zu sagen...