Eine weisse Feministin - und nach einem Diktum, das ich hier nur verkürzt wiedergebe, sind alle Frauen weiss, aber nur wenige sehr mutig - also eine weisse und deutsche Feministin, die von meiner Arbeit mit männlichen Homosexuellen erfuhr,-
es tut mir leid, dass meine Worte so pointiert dämlich daherkommen, doch genau dies zu zeigen, ist meine Absicht -
fing nach einigem unruhigen Hinundherrutschen an, mich nach meiner Meinung zu fragen - und fast schien es mir, sie wolle meinen Rat.
Es war ihr wichtig zu wissen, dass und ob sie ihre Kinder einem Freund ihres Mannes anvertrauen könne, der - und hier wurde die Sache zweifach unklar - homosexuell war oder irgendwelche einschlägigen Erfahrungen mit Kindern hatte.
Kurz, es ging darum, dem pädophil-philosophischen Anstrich männlicher Homosexualität auf den Grund zu gehen.
Von weiblicher sprachen wir nicht.
Ich konnte ihr vermutlich nicht weiterhelfen, denn schliesslich war es das erste Mal, dass jemand meine Beschäftigung mit den vielfältigen Formen menschlicher Existenz als eine Art Sachverständigentätigenkeit ansah, als ein Versuch, über persönliche Interessen, Veranlagung und kulturelle Überzeugungen hinaus, sich mit anderen Vorstellungen als den eigenen zu beschäftigen.
Die meisten halten es für krankhaftes sexuelles Interesse.
Diese junge Frau hingegen wechselte bald das Thema - schliesslich ging es uns um das Verhältnis zwischen Feministinnen aller Couleur - und just in diesem Zusammenhang und dem der kulturellen Differenz dient die Homosexualität und ihre Akzeptanz oder Nichtakzeptanz gerne als Totschlagargument, um die jeweils andere Seite zu diskriminieren.
Nun will ich darauf hier nicht eingehen, denn ich will einen unbedeutenden Film darüber machen - und im Film sollte man nicht zuviel reden.
Was mir aber zu schaffen macht, ist die Tatsache, dass ich merke, die Beschäftigung mit anderen Themen als den herrschenden, hängt mir sofort als diskriminierendes Element an.
Diese Schwierigkeit ist die des Widerspruchs - und wie man den Widerspruch in der eigenen Person aushalten kann.
Es scheint mir nun, dass in unserer Gesellschaft die Bereitschaft zu komplexen Gedankengängen zugunsten einer allgemeinen Angst der Kontaminierung, den Ängsten einer Ansteckungsgefahr weicht.
Ich habe GENAUSO zu sein wie der, mit dem ich rede -
sorry, dieser Satz stimmt nicht. Das Gefühl fürs Übersetzen, Hineinversetzen, kontrovers Debattieren fehlt.
Ich versuchs nochmal andersrum und beschränke mich nur auf die Frauen (und die Sachen mit dem Islam, dem Papst und dem Christentum oder der jüdischen Zwangschristianisierung, wie sie hierzulande immer noch gerne stattfindet - die lassen wir der Einfachheit halber mal weg).
Für die weisse Feministin bin ich durch meine Beschäftigung mit christlich-fundamentalistischen Afrikanern rückschrittlich und reaktionär,
für die nicht-weissen Feministinnen bin ich rassistisch und reaktionär, weil ich mit weissen Rassisten rede - für die fundamentalistischen Afrikaner bin ich ein delikates Problem, denn ich zahle nicht genug für meine perversen und absurden Kunstspielchen....und was noch schlimmer ist: ich habe keinen Erfolg damit - Erfolglosigkeit vergibt die afrikanische Community noch weniger als die deutsche - einfach weil der Leistungs- und Anpassungsdruck so hoch ist - sagen meine nordafrikanischen Informanten.
Dennoch habe ich jahrelang in der Angst gelebt, meine Arbeit mit Transvestiten könnte das Jugendamt auf den Plan rufen - und die Tatsache, dass ich afrikanische, schwarze - wie sie sich selber nennen- Babysittern dafür eingestellt habe, während dieser Zeit auf mein Kind aufzupassen - hilft mir überhaupt nicht, denn aller Wahrscheinlichkeit nach hatten sie keine Papiere...oder nicht die richtigen.
Ich sehe schon, wie jetzt alle die Hände über dem Kopf zusammenschlagen:
Wie kann sie nur...
das arme schwarz-afrikanische Mädchen, das da als Babysitterin arbeiten muss, die kommt ja in Teufelsküche ....
die arme Transe, wenn die von dem christlichen Fundamentalismus angegriffen wird...
das arme Kind, das kriegt ja den Kulturschock schlechthin...
und wenn die alle zusammen hochgenommen werden, was erzählen sie sich dann im Polizeiwagen...
es ist albern.
Währenddessen sitzt Olivia Jones in der Talkshowrunde bei Maischberger und langweilt sich -
mein Kind sitzt vor der Glotze und sieht sich "Voice of Germany for Kids" an - oder den Bachelor oder die Supertopmodels - und niemand findet daran irgendetwas auszusetzen.
In einer dieser Talkshows nun fand ich eine schon ältere Frau, die meinte, dass die Polygamie, die wir so gerne den Afrikanern vorwerfen, in unseren Breitengraden die Mätressenlandschaft sei.
Ich persönlich bin zwar der Ansicht, dass die deutsche Polygamie im Bachelor seinen präzisesten Ausdruck gefunden hat - und dass in Frankreich Mr.Hollande einen anderen Ausdruck dafür findet.
Überhaupt reden alle in diesen unendlich vielen Talkshows unendlich freundlich miteinander -
die Kinder in der casting-Show singen Lieder, von denen sie keine Ahnung haben oder die so sinnentleert sind, dass sie keine Jugendgefährdung darstellen -
und dennoch scheint es, als könnten wir uns nicht dabei zuschauen, Parallelen ziehen, in diesem kulturellen Wandel, der keiner sein soll.
Mir macht es nichts aus, als Rassistin beschimpft zu werden, als Perverse - als boche, die über den Kolonialismus oder den Faschismus redet -
solange die Leute mit mir reden.
Aber genau das ist ja das Problem. Wann ist der Punkt erreicht, an dem die geschwätzige Toleranz
in aggressive Ablehnung umschlägt?
Wann ist der Punkt erreicht, an dem die Werte, für die wir Toleranz von anderen fordern, repressiv und zur Bekämpfung anderer Ideen eingesetzt werden?
Nataly Ritzels Blog für Unüberlegtes, mit manchesmal widerwillig erzwungenen Weiterleitungen zu Pornseiten....
Donnerstag, 27. Februar 2014
Werden wir den moralischen Ansprüchen gerecht ?
Im Tagesspiegel steht folgendes:
"Wir alle müssen uns deshalb fragen: Werden wir den moralischen Ansprüchen gerecht, die wir an unsere politischen Eliten anlegen? Von Gerd Appenzeller..."
Vielleicht liegt es daran, dass ich mit der Elite nicht so viel am Hut habe, geschweige denn mit einer politischen Elite,
dass mir diese Frage so dumm vorkommt...
aber während ich dieses schreibe, meldet sich mein Account einsam und allein von einem anderen Standort aus ab, und es tut auch nichts zur Sache, dass ich immer noch vor dem gleichen Bildschirm sitze.
Es scheint mir auch schwierig, den Zusammenhang eines moralischen Anspruchs mit einem anderen gerecht zu werden, da sich diese Zusammenhänge offenbar dauernd verschieben.
"Wir alle müssen uns deshalb fragen: Werden wir den moralischen Ansprüchen gerecht, die wir an unsere politischen Eliten anlegen? Von Gerd Appenzeller..."
Vielleicht liegt es daran, dass ich mit der Elite nicht so viel am Hut habe, geschweige denn mit einer politischen Elite,
dass mir diese Frage so dumm vorkommt...
aber während ich dieses schreibe, meldet sich mein Account einsam und allein von einem anderen Standort aus ab, und es tut auch nichts zur Sache, dass ich immer noch vor dem gleichen Bildschirm sitze.
Es scheint mir auch schwierig, den Zusammenhang eines moralischen Anspruchs mit einem anderen gerecht zu werden, da sich diese Zusammenhänge offenbar dauernd verschieben.
Geheimnisverrat....oder warum ein Verhalten wie in "Ausspähaffären" längst Teil unseres politischen Geschehens sind
.
Trotzdem.
Ich verstehe nicht, wie Parteivorsitzende und Fraktionsvorsitzende in laufende Ermittlungsverfahren
..........
Nochmal....
Ich verstehe nicht, wie eine stellvertretende Parteivorsitzende den Parteiausschluss fordern kann, wenn ein Ermittlungsverfahren noch nicht abgeschlossen ist.....
OK....
Ich habe das mit dem Rechtsstaat nicht verstanden.
Ich werde mir als heute das Urteil des Herrn Wulff anschauen - oder, um es einfacher zu sagen, seine Rehabilitierung.
Und dabei liegen all diese Bücher über vergleichendes Recht, Recht- und Gottesstaat, arabische Rechtsideen auf meinem Tisch...
oje, ich werde lieber Horaz lesen.
Wenn man keine Lust mehr hat, über Politisches zu schreiben...
"Da war die Sau schon langst wieder aus dem Dorf rausgelaufen", sagte einer
als wir gerade über den Berliner Oberbürgermeister sprachen und wieviel unverschämtes Glück der wieder gehabt haben musste, denn für einen Augenblick hatte man den Atem angehalten, aber kurz darauf hatte sich diese Geschichte mit dem Schatzmeister schnellstens wieder ins Unbekannte hin verflüchtigt hatte, und dass nur, weil ein gerade eben noch Agrarminister gewesener, vormalige Justizminister über andere Fettnäpfchen gestolpert war...
"Ach ja" hatte er dann noch gesagt, der alte Mann, und hinzugefügt, dass er eigentlich überhaupt nichts mehr über Politik hatte schreiben wollen, aber man käme ja einfach nicht dazu....
als wir gerade über den Berliner Oberbürgermeister sprachen und wieviel unverschämtes Glück der wieder gehabt haben musste, denn für einen Augenblick hatte man den Atem angehalten, aber kurz darauf hatte sich diese Geschichte mit dem Schatzmeister schnellstens wieder ins Unbekannte hin verflüchtigt hatte, und dass nur, weil ein gerade eben noch Agrarminister gewesener, vormalige Justizminister über andere Fettnäpfchen gestolpert war...
"Ach ja" hatte er dann noch gesagt, der alte Mann, und hinzugefügt, dass er eigentlich überhaupt nichts mehr über Politik hatte schreiben wollen, aber man käme ja einfach nicht dazu....
Kinderpornographie
Die Jahre 2001 bis 2007 habe ich damit vertrödelt, an einem Stück über Sexualität, männliche Sexualität um genau zu sein, zu arbeiten.
Unter den zahlreichen und immer wieder wechselnden Mitwirkenden waren einige recht illustre Schauspieler, so Remy Yadan oder Virgile Durand - aber auch Möchtegern-Travestiten und die anderen, die zwanghaft Transvestiten sind.
Und wie immer gestalten sich die Dinge unter meiner Hand nicht ganz so einfach:
Kinderpornographie ist nicht gleich Kinderpornogarphie sondern auch das ist Pornographie was die Gesellschaft aus Pornographie macht, und wo es um Homosexualität gehen sollte, ging es plötzlich um Antisemitismus.
Natürlich fanden die deutschen Verlage das Stück kurzerhand Scheisse - und in ihrer drastischen Art genierten sie sich auch nicht, mir das zu sagen.
Natürlich meinten sie damit, dass es alles abgeschrieben war - und dass Pasolini oder Hubert Fichte
das alles viel besser bereits dargestellt hätten und Patrice Chéreau oder Rosa von Praunheim wesentlich interessantere Filme, Gedichte und Theaterstücke geschrieben haben.
L'homme blessé.
Schliesslich hab ich TROTZDEM dafür optiert, es durchgestrichen und übermalt, dreifach verdruckt und zerrissen irgendwo offline zu drucken - das passt am besten zu dem Bild unserer Gesellschaft, aber auch das ist eine geklaute Idee von Robert Walser.
Das einzige, was mir ernsthafte Sorgen macht ist die Tatsache, dass es meinem Grafiker seitdem nicht gutgeht.
Doch nun nehme ich - sehr schweigsam - die sogenannten Enthüllungen des "Falles EDATHY" zur Kenntnis und ich höre mich durch die zahllosen Talk-Shows, in denen es immer auch darum geht, dass KEINE mediale Vorverurteilung stattfinden sollte.
Ich frage mich, allein abends mit blau und rot glühenden Augen Stunden und Stunden vor dem Fernseher sitzend, worum es dann geht.
Ich frage mich natürlich auch, warum und WANN der angeblich so literarisch gesättigte, cinephil erzogene Bildungsbürger der siebziger und achtziger Jahre verschwunden ist - aber das ist eine unbedeutende Frage der kulturellen Veränderung und der gesellschaftlichen Ab- und Umwertung menschlicher Interessen - angesichts der Wucht an Schmerzen, Missbrauch, Parteiausschlussverfahren, Volksbegehren und Unterschriftensammlungen gegen die Verwendung von homosexueller Literatur in Schulen...
Sorry, ich habe mich, in polemischer Absicht schon wieder vergaloppiert.
Ich werde also eine neue und längere Schweigeminuten einlegen - um die Neugestaltung des Rechtsstaats, wie es sich hier vor unseren Augen vollzieht, nocheinmal zu überdenken.
Unter den zahlreichen und immer wieder wechselnden Mitwirkenden waren einige recht illustre Schauspieler, so Remy Yadan oder Virgile Durand - aber auch Möchtegern-Travestiten und die anderen, die zwanghaft Transvestiten sind.
Und wie immer gestalten sich die Dinge unter meiner Hand nicht ganz so einfach:
Kinderpornographie ist nicht gleich Kinderpornogarphie sondern auch das ist Pornographie was die Gesellschaft aus Pornographie macht, und wo es um Homosexualität gehen sollte, ging es plötzlich um Antisemitismus.
Natürlich fanden die deutschen Verlage das Stück kurzerhand Scheisse - und in ihrer drastischen Art genierten sie sich auch nicht, mir das zu sagen.
Natürlich meinten sie damit, dass es alles abgeschrieben war - und dass Pasolini oder Hubert Fichte
das alles viel besser bereits dargestellt hätten und Patrice Chéreau oder Rosa von Praunheim wesentlich interessantere Filme, Gedichte und Theaterstücke geschrieben haben.
L'homme blessé.
Schliesslich hab ich TROTZDEM dafür optiert, es durchgestrichen und übermalt, dreifach verdruckt und zerrissen irgendwo offline zu drucken - das passt am besten zu dem Bild unserer Gesellschaft, aber auch das ist eine geklaute Idee von Robert Walser.
Das einzige, was mir ernsthafte Sorgen macht ist die Tatsache, dass es meinem Grafiker seitdem nicht gutgeht.
Doch nun nehme ich - sehr schweigsam - die sogenannten Enthüllungen des "Falles EDATHY" zur Kenntnis und ich höre mich durch die zahllosen Talk-Shows, in denen es immer auch darum geht, dass KEINE mediale Vorverurteilung stattfinden sollte.
Ich frage mich, allein abends mit blau und rot glühenden Augen Stunden und Stunden vor dem Fernseher sitzend, worum es dann geht.
Ich frage mich natürlich auch, warum und WANN der angeblich so literarisch gesättigte, cinephil erzogene Bildungsbürger der siebziger und achtziger Jahre verschwunden ist - aber das ist eine unbedeutende Frage der kulturellen Veränderung und der gesellschaftlichen Ab- und Umwertung menschlicher Interessen - angesichts der Wucht an Schmerzen, Missbrauch, Parteiausschlussverfahren, Volksbegehren und Unterschriftensammlungen gegen die Verwendung von homosexueller Literatur in Schulen...
Sorry, ich habe mich, in polemischer Absicht schon wieder vergaloppiert.
Ich werde also eine neue und längere Schweigeminuten einlegen - um die Neugestaltung des Rechtsstaats, wie es sich hier vor unseren Augen vollzieht, nocheinmal zu überdenken.
Dienstag, 4. Februar 2014
Staatsräson
In einer der führenden Tageszeitungen wird heute in Zusammenhang mit der Steuerflucht von "Staatsräson" gesprochen.
Da meine Allgemeinbildung klein ist, war ich gezwungen, es erst einmal zu googeln. Unter Wikipedia, natürlich, wo sonst, kam folgendes zu Vorschein:
"Der Begriff der Staatsräson (auch Staatsraison geschrieben) zielt von seiner Idee her auf ein Streben nach Sicherheit und Selbstbehauptung des Staates um jeden Preis und mit allen Mitteln ab. Nach Wolfgang Kersting stellt er eine „Rangordnungsregel für Interessens- und Rechtskollisionen“ dar. Die Berufung auf diese Perspektive rekurriert zumeist auf die klassische Trias von voluntas, necessitas und utilitas als Legitimationsgrößen zugunsten staatlicher Handlungen."
Die Rangordnungsregel.
Interessens- und Rechtskollision.
Habe ich mir für heute als Stichwort notiert.
Um mein Hirn so weissblättrig wie möglich zu halten, schliesslich kann ich nicht weiterdenken und NEUES ASSOZIIEREN wenn zuviel Kleinblättriges und Verlaubtes wie die Worte "Machiavelli", "Arkanwissen" "herrschgaftserhaltung" und vorallem "VERKLAUSULIEREN" drin rum stehen,
werde ich also für heute die Tafel sauber halten.
Doch bevor ich mein Hirn ganz leer wische, meine ich mich noch einer Anekdote zur erinnern, oder vielmehr einen Ratschlag, den Ernst Jünger Carl Schmitt gab - als der noch dabei war,die nationalsozialistische Gesetzgebung massgebend zu begleitend, beratend zu fördern und weltanschaulich zu rechtfertigen -
ob er denn schon, so Jünger, das Maschinengewehr in seinem Treppenhaus installiert habe?
Der Herr Carl Schmitt hat da wohl ein bissel bleich gelacht -und wir wollen das auch die deutschen Sozialdemokraten von heute nicht fragen -
denn schliesslich ist das ungenau erinnert und auch gleich wieder vergessen, denn heute habe ich ein besonders poröses Gehirn.
Da meine Allgemeinbildung klein ist, war ich gezwungen, es erst einmal zu googeln. Unter Wikipedia, natürlich, wo sonst, kam folgendes zu Vorschein:
"Der Begriff der Staatsräson (auch Staatsraison geschrieben) zielt von seiner Idee her auf ein Streben nach Sicherheit und Selbstbehauptung des Staates um jeden Preis und mit allen Mitteln ab. Nach Wolfgang Kersting stellt er eine „Rangordnungsregel für Interessens- und Rechtskollisionen“ dar. Die Berufung auf diese Perspektive rekurriert zumeist auf die klassische Trias von voluntas, necessitas und utilitas als Legitimationsgrößen zugunsten staatlicher Handlungen."
Die Rangordnungsregel.
Interessens- und Rechtskollision.
Habe ich mir für heute als Stichwort notiert.
Um mein Hirn so weissblättrig wie möglich zu halten, schliesslich kann ich nicht weiterdenken und NEUES ASSOZIIEREN wenn zuviel Kleinblättriges und Verlaubtes wie die Worte "Machiavelli", "Arkanwissen" "herrschgaftserhaltung" und vorallem "VERKLAUSULIEREN" drin rum stehen,
werde ich also für heute die Tafel sauber halten.
Doch bevor ich mein Hirn ganz leer wische, meine ich mich noch einer Anekdote zur erinnern, oder vielmehr einen Ratschlag, den Ernst Jünger Carl Schmitt gab - als der noch dabei war,die nationalsozialistische Gesetzgebung massgebend zu begleitend, beratend zu fördern und weltanschaulich zu rechtfertigen -
ob er denn schon, so Jünger, das Maschinengewehr in seinem Treppenhaus installiert habe?
Der Herr Carl Schmitt hat da wohl ein bissel bleich gelacht -und wir wollen das auch die deutschen Sozialdemokraten von heute nicht fragen -
denn schliesslich ist das ungenau erinnert und auch gleich wieder vergessen, denn heute habe ich ein besonders poröses Gehirn.
Nationalsprache
Das Gespräch drehte sich wieder um Assimilation. Darum, dass Schüler deutsch sprechen müssen.
Sonst gäbe es keine Erziehung.
Und dass es den Eltern, die sich die Mühe machten, zum Schulelternabend zu gehen, egal sein könne, wenn die anderen nicht kämen, die von den verhaltensauffälligen Schülern, die von den gemobbten Schülern, wenns doch schon sicher sei, dass man eh nicht mit denen reden könne.
Weil die ja die Sprache nicht beherrschten.
Irgendwann habe ich nicht mehr zugehört.
Warum auch.
Das Familiengeld ist mir gestrichen worden, nachdem es schon ein recht langer Kampf war, es zu kriegen.
Ich weiss schon, für die einen bin ich die dumm-rassistische Deutsche, für die anderen die weinerliche Migration, für die dritten die unausgegorene Künstlerin.
Die Bürokratie entscheidet sich gerne - bei soviel Auswahl an Diskriminierungsmerkmalen - jeweils zu ihrer eigenen Gunsten.
Nur, dass ich mich werde alleine drum kümmern müssen, ist inzwischen zu einer verdammt pseudo liberalen Grundüberzeugung geworden.
Und während ich gerade darüber mit mir hadere, denn für Solidarität ist darin nicht viel Platz, bei diesem Einzelkämpferkampf zwischen Ländern und Nationalismen, Bürokratien und Schleichwegen, von denen ich nun schon einige kenne -
ist doch die mangelnde Solidarität, das was mich an den anderen so stört, die Solidarität nur da kennen, wo man die gleiche Sprache spricht -
egal,
da fällt mir ein, dass ich es - urplötzlich scheint es mir ganz deutlich - für absurd halte, Nationalität an eine Nationalsprache zu binden.
Gerne würde ich diejenigen, die sich so vehement für den deutschen Sprachgebrauch einsetzen - und zum anderen eine massvolle - aber hartnäckige Orientierung am amerikanischen Traum einfordern, sie nur allzugerne fragen, was sie denn von einer Möglichkeit halten, die ein amerikanischer Staatsbürger hat, wenn er spanisch spricht, oder gar das als Pidgin-englisch verunglimpfte Afro-Amerikanisch.
Aber hätten Sie sich jemals vorgestellt, einen naturwisschaftlichen Aufsatz, sagen wir über "Mapping Disease-Causing Mutations" in Pidgin-englisch zu veröffentlichen?
Wozu auch?
Aber da es, um nur bei der grossen Schweizer Nation zu bleiben - und der Schweizer DEMOKRATIE - jetzt hängt gerade mein Gedankenrädchen, ich spüre schon, ich ticke grad nicht richtig -
es ist natürlich völlig absurd, sich vorzustellen, ein Staat ausser eben dieser besonderen, könne einen sinnvoll funktionierenden Staatsapparat haben, wenn die Schulkinder schon in frühsten Kindesalter mit 4 Sprachen gleichzeitig gequält werden.
Und trotzdem gefällt mir heute morgen die Idee, Staatskunde würde in türkisch unterrichtet, wenigstens ein paar Stunden lang, ausnehmend gut.
Sonst gäbe es keine Erziehung.
Und dass es den Eltern, die sich die Mühe machten, zum Schulelternabend zu gehen, egal sein könne, wenn die anderen nicht kämen, die von den verhaltensauffälligen Schülern, die von den gemobbten Schülern, wenns doch schon sicher sei, dass man eh nicht mit denen reden könne.
Weil die ja die Sprache nicht beherrschten.
Irgendwann habe ich nicht mehr zugehört.
Warum auch.
Das Familiengeld ist mir gestrichen worden, nachdem es schon ein recht langer Kampf war, es zu kriegen.
Ich weiss schon, für die einen bin ich die dumm-rassistische Deutsche, für die anderen die weinerliche Migration, für die dritten die unausgegorene Künstlerin.
Die Bürokratie entscheidet sich gerne - bei soviel Auswahl an Diskriminierungsmerkmalen - jeweils zu ihrer eigenen Gunsten.
Nur, dass ich mich werde alleine drum kümmern müssen, ist inzwischen zu einer verdammt pseudo liberalen Grundüberzeugung geworden.
Und während ich gerade darüber mit mir hadere, denn für Solidarität ist darin nicht viel Platz, bei diesem Einzelkämpferkampf zwischen Ländern und Nationalismen, Bürokratien und Schleichwegen, von denen ich nun schon einige kenne -
ist doch die mangelnde Solidarität, das was mich an den anderen so stört, die Solidarität nur da kennen, wo man die gleiche Sprache spricht -
egal,
da fällt mir ein, dass ich es - urplötzlich scheint es mir ganz deutlich - für absurd halte, Nationalität an eine Nationalsprache zu binden.
Gerne würde ich diejenigen, die sich so vehement für den deutschen Sprachgebrauch einsetzen - und zum anderen eine massvolle - aber hartnäckige Orientierung am amerikanischen Traum einfordern, sie nur allzugerne fragen, was sie denn von einer Möglichkeit halten, die ein amerikanischer Staatsbürger hat, wenn er spanisch spricht, oder gar das als Pidgin-englisch verunglimpfte Afro-Amerikanisch.
Aber hätten Sie sich jemals vorgestellt, einen naturwisschaftlichen Aufsatz, sagen wir über "Mapping Disease-Causing Mutations" in Pidgin-englisch zu veröffentlichen?
Wozu auch?
Aber da es, um nur bei der grossen Schweizer Nation zu bleiben - und der Schweizer DEMOKRATIE - jetzt hängt gerade mein Gedankenrädchen, ich spüre schon, ich ticke grad nicht richtig -
es ist natürlich völlig absurd, sich vorzustellen, ein Staat ausser eben dieser besonderen, könne einen sinnvoll funktionierenden Staatsapparat haben, wenn die Schulkinder schon in frühsten Kindesalter mit 4 Sprachen gleichzeitig gequält werden.
Und trotzdem gefällt mir heute morgen die Idee, Staatskunde würde in türkisch unterrichtet, wenigstens ein paar Stunden lang, ausnehmend gut.
Über das N***-Wort - oder über forcierten Nationalismus der anderen Seite
Auf der Suche nach Black Feministinnen oder andren Möglichkeiten, mit Frauen zu sprechen, die afrikanischen Fäden in ihrem Hintergrund, afrikanische Tradition im Blickwinkel oder afrikanischen neo-liberale Rechte vertreten -
schliesslich ist es nicht einfach, Interviewpartnerinnen zu finden, während ich vor so vielen geschlossenen Türen warten muss,
bevor man - und hier ist die Frau nicht "frau" sondern durchaus nur "man" - eins in die Fresse kriegt,
und dabei alle Stolpersteine zu vermeiden - und da ich bemüht bin, die zu erkennen, bevor ich drüberfalle, passierte es mir in letzter Zeit, dass ich öfters über die N****-Wort -Debatte stolpere..
"Stolpern" heisst ja, dass verschiedene Dinge, Objekte und Personen in Raumverhältnissen und Bewegungsabläufe nicht deckungsgleich auf einander zuliegen kommen, sondern irgendwie uneben, bruch-und sprunghaft sich zueinander verhalten - dass eins davon womöglich zu Schaden kommt, das ist wie mit dem Wort "queer", das seit neuestem als semantisch-verbal-dissoziative Dynamik-Schleuder zu verstehen ist, und dabei paradoxerweise das, was es dynamisieren soll, angeblich, zementiert.
Ich sagte ja schon, dass der Geschichte mit dem Transvestiten in den USA letztes Jahr, der sich und anderen "Frauen" - Beton unter die Haut gespritzt hat, eine weitere Bedeutung, eine andere Wichtigkeit zukommt.
Aber mir war schon klar, als ichs gesagt hab, dass die Leute das nicht verstehen werden.
Passt nicht so in den herrschenden Diskurs, oder den neuen, der sich an dessen Stelle etablieren will.
Auf dem Highway zur Macht, auf dem es ums Überholen geht, und nicht um den Asphalt.
(Eine Lupe braucht man, um zu verstehen, dass es Bilder geht, die NICHT im Text stehen, aber dem Gesagten eine so eindeutige Wendung geben, dass wir schwören könnte, es stünde da.)
Nun habe ich mit der N***-Wort-Debatte kein Problem, auch wenn ich finde, dass wir es korrekterweise eine Zensur-Debatte nennen sollten, Zensur rassistischer Beleidigungen - oder infamer Worte - und vielleicht ist ZENSUR keine so negative geistige Tätigkeit, wie so einem unkritischen nachtkantianischen Zeitgeist vorkommen mag - so wie für afrikanische christliche Fundamentalisten Jesus ein grosser Ikonoklast war, ein Bilderzerstörer ist - und Bilderzerstörungen, nicht,gehören zu geistigen, zu intellektuellen Entwicklungen dazu, finde ich, so sollte man alle, und nicht nur die afrikanischen Sammlungen aus den Museen herausholen - und überhaupt.
Was aber mir merkwürdig erscheint an dieser Debatte über die nun zu treffenden Sprachregelungen für ALLE unseren Mitbürger, ist der sehr schnell anzutreffende Ärger über die Frage "Wo kommst du her?", die im Gespräch als Fortsetzung der diskriminierenden, rassistischen Beleidigungen angesehen wird.
Um ganz ehrlich zu sein, bin ich zu der Ansicht gelangt, dass dahinter eine sehr einfache Idee von Assimilierung steht, die von anderen verlangt, sich mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands auseinanderzusetzen, aber gleichzeitig überhaupt nicht erlaubt, sich damit zu beschäftigen.
Für mich unterliegt der Wunsch von Menschen, NICHT nach ihrem kulturellen Hintergrund, NICHT nach ihrem Umfeld oder ihrer Andersheit befragt zu werden, dem Zwang zur Wiederherstellung genau des gleichen DOUBLE BIND der schizophrenen Stagnation, von dem sie sich diskriminiert fühlen.
Ich denke, es wäre wichtig, bei dieser paradoxalen Situation ein bissen zu verweilen.
Das ist wie bei einer Adoption. Wollte man einem Kind, das sich anders sieht als seine Adoptiveltern und- Geschwister, dass sieht, dass es auch von anderen anders wahrgenommen wird, verbieten, sich mit der Rekonstruktion der Familiengeschichte zu beschäftigen, "Weil es ja genauso ist, wie alle anderen in der Familie" - dann fürchte ich, lässt man den Kind nicht viel Platz für eine persönliche Entwicklung - für den Beton, der da noch unter die Haut muss.
Nein, ich frage oft und viel "Woher kommst Du?" - und werde mindestens ebenso oft danach gefragt und ich habe auch öfters Afrikaner, Pakistaner und sogar Israelis beobachtet, wie sie sich gegenseitig so befragen...und es scheint ja auch Sinn zu machen, denn jemand, der Im Norden Kameruns gross geworden ist, hat andere Dinge erfahren, als ein Etong oder gar eine aus Katanga.
Ich kann natürlich verstehen, dass es einem BERLINER unangenehm ist, das gefragt zu werden, denn es kann in verschiedener Hinsicht unangenehme Geständnisse erfordern. Und wer sagt schon gerne: Hohenschönhausen. Oder: Reutlingen oder gar: Szechin.
Am meisten ärgert mich aber die sofort darauf erfolgende laut-und lustvolle Inszenierung als Rassisten - die Denunzierung der Peinlichkeit des anderen, nachdem der so Befragte triumphierend alles Gespräch und alles Interesse abgewürgt hat, um selbst den Neuen Schweizer oder den neuen alten Deutschen Staatsbürger umso genussvoller zu verkörpern.
Vielleicht ärgert es mich deshalb, weil ich mein sehr widerwilles Interesse an einem Nationalismus nun auf den Nationalisten übertragen muss.
Zwar ist das letzte Mal, als ich auf diese Weise vorgeführt und denunziert wurde, nun eine Weile her - eine Schweizer Gender Mainstream Migrationsberaterin konnte sich kaum beruhigen über meine dickköpfige Perfidie.
Und ich kann auch gut verstehen - und zwar aus eigenen leidvollen Erfahrungen mit dem Erwerb einer anderen Nationalstaatlichkeit, als derjenigen, die man angeblich in seinem Pass herumträgt -
dass sich frau sehr freut, wenn sie Schweizer Bürgerin geworden ist - und dass sich jemand, der Jahre und Jahrzehnte lang Diskriminierungen ausgesetzt sah, sich angemessen behandelt sehen möchte.
Und trotzdem ändert das nichts daran, dass ich diesen Nationalbegriff nicht dulden mag.
Postscriptum. Aber würde es etwas nützen, wenn die die Nationalität meiner Vorfahren aufzählen würde? Wohl kaum.
schliesslich ist es nicht einfach, Interviewpartnerinnen zu finden, während ich vor so vielen geschlossenen Türen warten muss,
bevor man - und hier ist die Frau nicht "frau" sondern durchaus nur "man" - eins in die Fresse kriegt,
und dabei alle Stolpersteine zu vermeiden - und da ich bemüht bin, die zu erkennen, bevor ich drüberfalle, passierte es mir in letzter Zeit, dass ich öfters über die N****-Wort -Debatte stolpere..
"Stolpern" heisst ja, dass verschiedene Dinge, Objekte und Personen in Raumverhältnissen und Bewegungsabläufe nicht deckungsgleich auf einander zuliegen kommen, sondern irgendwie uneben, bruch-und sprunghaft sich zueinander verhalten - dass eins davon womöglich zu Schaden kommt, das ist wie mit dem Wort "queer", das seit neuestem als semantisch-verbal-dissoziative Dynamik-Schleuder zu verstehen ist, und dabei paradoxerweise das, was es dynamisieren soll, angeblich, zementiert.
Ich sagte ja schon, dass der Geschichte mit dem Transvestiten in den USA letztes Jahr, der sich und anderen "Frauen" - Beton unter die Haut gespritzt hat, eine weitere Bedeutung, eine andere Wichtigkeit zukommt.
Aber mir war schon klar, als ichs gesagt hab, dass die Leute das nicht verstehen werden.
Passt nicht so in den herrschenden Diskurs, oder den neuen, der sich an dessen Stelle etablieren will.
Auf dem Highway zur Macht, auf dem es ums Überholen geht, und nicht um den Asphalt.
(Eine Lupe braucht man, um zu verstehen, dass es Bilder geht, die NICHT im Text stehen, aber dem Gesagten eine so eindeutige Wendung geben, dass wir schwören könnte, es stünde da.)
Nun habe ich mit der N***-Wort-Debatte kein Problem, auch wenn ich finde, dass wir es korrekterweise eine Zensur-Debatte nennen sollten, Zensur rassistischer Beleidigungen - oder infamer Worte - und vielleicht ist ZENSUR keine so negative geistige Tätigkeit, wie so einem unkritischen nachtkantianischen Zeitgeist vorkommen mag - so wie für afrikanische christliche Fundamentalisten Jesus ein grosser Ikonoklast war, ein Bilderzerstörer ist - und Bilderzerstörungen, nicht,gehören zu geistigen, zu intellektuellen Entwicklungen dazu, finde ich, so sollte man alle, und nicht nur die afrikanischen Sammlungen aus den Museen herausholen - und überhaupt.
Was aber mir merkwürdig erscheint an dieser Debatte über die nun zu treffenden Sprachregelungen für ALLE unseren Mitbürger, ist der sehr schnell anzutreffende Ärger über die Frage "Wo kommst du her?", die im Gespräch als Fortsetzung der diskriminierenden, rassistischen Beleidigungen angesehen wird.
Um ganz ehrlich zu sein, bin ich zu der Ansicht gelangt, dass dahinter eine sehr einfache Idee von Assimilierung steht, die von anderen verlangt, sich mit der kolonialen Vergangenheit Deutschlands auseinanderzusetzen, aber gleichzeitig überhaupt nicht erlaubt, sich damit zu beschäftigen.
Für mich unterliegt der Wunsch von Menschen, NICHT nach ihrem kulturellen Hintergrund, NICHT nach ihrem Umfeld oder ihrer Andersheit befragt zu werden, dem Zwang zur Wiederherstellung genau des gleichen DOUBLE BIND der schizophrenen Stagnation, von dem sie sich diskriminiert fühlen.
Ich denke, es wäre wichtig, bei dieser paradoxalen Situation ein bissen zu verweilen.
Das ist wie bei einer Adoption. Wollte man einem Kind, das sich anders sieht als seine Adoptiveltern und- Geschwister, dass sieht, dass es auch von anderen anders wahrgenommen wird, verbieten, sich mit der Rekonstruktion der Familiengeschichte zu beschäftigen, "Weil es ja genauso ist, wie alle anderen in der Familie" - dann fürchte ich, lässt man den Kind nicht viel Platz für eine persönliche Entwicklung - für den Beton, der da noch unter die Haut muss.
Nein, ich frage oft und viel "Woher kommst Du?" - und werde mindestens ebenso oft danach gefragt und ich habe auch öfters Afrikaner, Pakistaner und sogar Israelis beobachtet, wie sie sich gegenseitig so befragen...und es scheint ja auch Sinn zu machen, denn jemand, der Im Norden Kameruns gross geworden ist, hat andere Dinge erfahren, als ein Etong oder gar eine aus Katanga.
Ich kann natürlich verstehen, dass es einem BERLINER unangenehm ist, das gefragt zu werden, denn es kann in verschiedener Hinsicht unangenehme Geständnisse erfordern. Und wer sagt schon gerne: Hohenschönhausen. Oder: Reutlingen oder gar: Szechin.
Am meisten ärgert mich aber die sofort darauf erfolgende laut-und lustvolle Inszenierung als Rassisten - die Denunzierung der Peinlichkeit des anderen, nachdem der so Befragte triumphierend alles Gespräch und alles Interesse abgewürgt hat, um selbst den Neuen Schweizer oder den neuen alten Deutschen Staatsbürger umso genussvoller zu verkörpern.
Vielleicht ärgert es mich deshalb, weil ich mein sehr widerwilles Interesse an einem Nationalismus nun auf den Nationalisten übertragen muss.
Zwar ist das letzte Mal, als ich auf diese Weise vorgeführt und denunziert wurde, nun eine Weile her - eine Schweizer Gender Mainstream Migrationsberaterin konnte sich kaum beruhigen über meine dickköpfige Perfidie.
Und ich kann auch gut verstehen - und zwar aus eigenen leidvollen Erfahrungen mit dem Erwerb einer anderen Nationalstaatlichkeit, als derjenigen, die man angeblich in seinem Pass herumträgt -
dass sich frau sehr freut, wenn sie Schweizer Bürgerin geworden ist - und dass sich jemand, der Jahre und Jahrzehnte lang Diskriminierungen ausgesetzt sah, sich angemessen behandelt sehen möchte.
Und trotzdem ändert das nichts daran, dass ich diesen Nationalbegriff nicht dulden mag.
Postscriptum. Aber würde es etwas nützen, wenn die die Nationalität meiner Vorfahren aufzählen würde? Wohl kaum.
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