Sonntag, 29. September 2013

BLACKFACE- oder die Kunst, dem deutschen Feuilleton zu gefallen.

Nachdenklich suche ich Stimmen zur Debatte um das BLACKFACE, wie sie auf der Plattform 
Bühnenwatch,

veröffentlicht werden,
wohl wissend, dass ich seit 15 Jahren mit afrikanischen  frankophilen, frankophonen, germanophilen, germanophoben Schauspielern, afroamerikanischen und nordafrikanischen Leuten daran arbeite,
auch mal diese weiss anmale -
wobei,

this is not a love song -

wobei  jemanden weiss Anmalen nicht gleich schwarz Anmalen ist, darum nennen wir uns ja whiteandgrey,
sogenannte Weiss Graue Moral, die versucht, noch andere Zwischentöne zu sehen
um hier noch mal jemanden anderen zu zitieren

wobei das Schreckliche an dieser ganzen Sache doch das ist, dass WIR - plural majestatis wo ein einsames ICH stehen müsste - UNSEREM eigenen WERTURTEIL nicht mehr vertrauen, dass ich dunkelfarbige Schauspieler nicht auf einer ebenso dunklen Bühne einsetzen kann, weil sie eben nicht deutsch genug sprechen, nicht die in den herrschenden Diskurs eingespeisten Argumente vertreten,

und selbst wenn ich sie weiss anmale, nur um vom FLUCH zu sprechen, la malédiction einer kulturellen Anpassung, von Zeiten der Kolonialisierung, die immer noch nicht vorbei sind, 
WIEDER in das Fettnäpfchen trete -

such a sad song,
nicht,
wobei ich mir noch nicht mal sicher bin, ob der Satz "Schwarze Personen werden eben in Deutschland nicht mehr diskriminiert" nicht ausgerechnet der FALSCHE Strohhalm ist, an dem ich mich aufrichten will,
weil gerade dieser Satz besagen will, das wir diese ganze Kultur nicht brauchen und dass er gerade von jemandem ausgesprochen wird, der mit sarkastisch-spöttischem Lächeln wissen will, wann diese schwarze Kultur endlich aufhört, und dann hinzufügt, wieder mit diesem maliziösen Lächeln, wann wohl Themen der Black Community endlich im Mainstream angekommen sein werden und erledigt.

So what...
was rege ich mich auf... Als weisse Frau, die mit Whitties arbeitet...mit Schwarzen, deren Musik bestenfalls europäisierter Afrojazz ist....Eine weisse Frau, die glaubt, schwarze Leute als Sprachrohr für ihre rassistischen Texte missbrauchen zu dürfen ...
das ist rund wie diese Geschichte vom Sack und dem Esel..
da würden selbst Jazzschulen, hiesige, mir keinen TUSCH blasen.

So what.