Mit Florian Jung und Stefan Schuh bei der Rosa Hilfe Freiburg gewesen, um für Florians Soloprogramme Werbung zu machen, bei dem einen Stück geht es um die dämliche Frage "wie wird man homosexuell"...
...Schon wieder dämlich....oder auch nicht...sagt einer der Anwesenden...oder auch, schon wieder symptomatisch....
und wie das ist, mine de rein, galoppiert das Gespräch in eine andere Richtung, und Florian sitzt stumm da, erschöpft von den Proben, der Nachtzugfahrt aus Wien, der kleinen Promotiontour, die ihm plötzlich wie zu steifer Fahrtwind im Gesicht steht - und sein Körper, der schwerer geworden ist, älter, männlich, ist müd, hat er sich doch vorhin in den Proben, auf den Boden geschmissen um mit Artaud hinauszuschreien ...
rollt der Rollstuhl sachte zurück...gefangen auf den unerbittlichen Schienen von Mathematik und Physik, zwischen intellektueller Abstraktion und Kleinkunst....
da nehme ich das Gespräch in die Hand und erzähle von WhiteandGrey, dem Studio, das früher mal ein Fotostudio war, im Besitz eines alten Schwulenpaares, erzähle von meiner Suche nach Zeugnissen in der Nachbarschaft und der Suche nach Neugierigen, die sich für ein verrücktes Haus interessieren, mit seinen geheimen Treppen, seinem eingemauerten Safe und den offenkundigen Anzeichen einer Angst, die sich eingemauert, eingegittert hat....
Robert, der Berater hört zu, gibt, liebenswürdigerweise, Tipps....
wandern meine Gedanken zurück zu dem Rollstuhl, in den der Florian fast nicht mehr hineingekommen wäre, zur Kleinkunst von Antonin Artaud und den PRIVATvorstellungen....
den Grausamkeiten des Körpers ...
die ich hier behutsam ankündigen muss, als behinderte Kunst, förderungswürdig....
Wieviele Zuschauer braucht es denn, damit ein Theaterstück realistisch wird ? Ich denke immer mehr, gar keine...oder einen, vielleicht zwei, freundlich gesinnt.....Aber so zu denken, ist von einem reaktionären Gefühl der Scham diktiert....
Aber die Frage war ja, wie ein Kunstwerk kommerziell erfolgreich wird: das war der KICK.