Kurz, auf der Suche nach Möglichkeiten, angebliche reine Phänomene der Psychiatrie
umzusetzen in etwas Dichterisches, Freies -
naja, ich gebe zu, wenige trauen mir eine dichterische Kraft zu und wenn, dann nehmen sie es damit wohl nicht genau,
um also Phänomene der Geistesstörung und der Psyoanalyse mit Berichten über post - faschistische und post -koloniale mentale Deformierungen zusammenzubringen in einem nüchtern de-poetisierten Textkonglomerat noch dazu in deutscher Sprache, hab ich doch Ethnopsychiatrische Studien auf französisch, aber das glauben sie ja hier wieder nicht-
auch will ich ja über die NEUROSEN auf den Antillen arbeiten -
und der Verdacht, dass Arbeiten über das Wohlstaatsverwaltete Elend in Port-au-Prince irgendwie die Thesen von Thilo Sarrazin fördern oder im Einklang mit ihnen stehen,
der dazuführt, dass wir über solche Dinge besser NICHT reden, nichts posten, nichts tun -
wohingegen die von den Antillen bloss HEINER MÜLLER spielen wollen, als habe einzig udn allein Heiner Müller das Einzig Richtige über die Antillen geschrieben,
was auch wieder so eine gottverdammte Halluzination ist -
also da habe ich ein Zitat von einem mir gänzlich unbekannten Walter Niesel gefunden. Und weil es offenbar besser ist, nicht selber zu denken, sondern andere denken zu lassen: hier ist:
"Wir haben tagtäglich vielseitige Gedanken. Das ist nicht weiter überraschend. Was uns beunruhigen sollte, ist die Tatsache, dass 99 % der Gedanken, die wir heute haben, identisch sind mit denen von gestern."