Mittwoch, 24. Dezember 2014

Die Pädagogik des Bertrand Russell, die pädagogischen Überzeugungen von Aldous Huxley

Auf der Suche nach dem Wald von Montmorency -

nein, die Anspielung erkläre ich nicht, noch nicht,
schliesslich muss ich irgendwie versuchen, Bücher zu schreiben, Seiten mit Worten anfüllen, Geschwätzigkeit elegant umschiffen, DreiklangBildWortAssoziationen blattweise auswalzen, auch wenn die irgendwann fertiggestellten Bücher  unveröffentlicht bleiben, auch wenn es nur wenige Kunstschaffende sind, die sie - privatissime - lesen dürfen , kurz bei meinen Geheimstreifzügen durchs Dickichte der Nochnichtund Niemalsweltliteratur -

bin ich über die englischen Pädagogik-Versuche gestolpert

und da ich gerade noch an der deutschen Reformpädagogik festhielt, den Darstellungen einer deutschen reformpädagogischen Geschichte  unter den Händen von Sikorski, Retter, Kunert, Badry, wandte ich mich hilfesuchend an eine deutsche "Informantin"...

die deutschen Landschulheime, die Natürlichkeit,
es fehlte mir an einem Bild, ein Wort wie Wald oder Stein,
es müsse nicht die Stein sein, der  in Summerhill soviel Scheiben durchflog,
mit eben dem Fensterscheiben  noch und nochmals eingeschlagen werden..
kurz, ich wollte sie fragen, ob nicht gerade das AntiBarbarische  nach '45 irgendwie in der Pädagogik wichtig geworden wäre...

on a cassé...

im Hinterkopf lief natürlich wie immer ein Film ab, nonstop laufen bei mir Filme ab, meistens sind es wirkliche Filme, so leer wie sonst mein Hirn ist,
La grande Illusion..
und die deutschen Kasernenschüler, die preussischen Kindersoldaten, die da in schwarzweiss  übern Filmschulhof flimmern und marschieren...

die suchte ich natürlich in Realität unterzubringen, aber in den deutschen Büchern zur Pädagogik da stand keine Verbindung von ANTIMILITARISMUS und antinational oder so
sondern da war nur der Zusammenhang von Reformpädagogik und Nationalsozialismus erwähnt,
vorgeworfen, abgelehnt, wiederaufgegriffen, besser dokumentiert,
fast könnte man meinen, es wären Hetzreden, Denunziationen,
dabei ist seit Sokrates Zeiten Kinderverhetzung Kinderverführung ein Verbrechen,
da ist Weihnachten dagegen ein harmlos barbarischer Zeitvertreib,
hat natürlich NICHTs mit dem von Herodes Kindermord zu tun...

und der seit 1976 bis 2012 weitergereichte Vorwurf einer UNGESCHICHTLICH verfahrenen Pädagogik...auch nur banal...

ich stürze noch, stelle ich fest, kein Halten hier.
Aber meine deutsche Informantin sah mich auch nur spöttisch an:
""Antifaschismus" als Erziehungsgrundsatz? Wo kommt du denn her?"

Womit wir wieder beim deutschen Thema wären. Wo kommst du denn her?
Die Frage, die man nicht stellen darf - und dabei ist es die Frage, die es den Leuten ermöglichen würde, ihre Geschichte zu erzählen, ihre deutsche, europäische universelle Geschichte oder wie auch immer.
Ich komme daher, wo....

Wie kann man meditieren, wenn man nichts geleistet hat?








Wie kann man meditieren, wenn man nichts geleistet hat?
Wie kann man von Schöpfung träumen, von ungeschriebenen Büchern, von Theaterstücken,
von neuen Filmen,
wenn man in zwei Jahren kein Buch publiziert, keinen Film verkauft, kein Geld gemacht hat?

Wenn die Zuschauer das Theater verlassen, wenn der Schriftsteller noch nicht so weit ist, wenn sein Deutsch der Sprache nicht mächtig sein will, wenn das Durchgestrichene auf die Bühne kommt,
das Schwarzzensierte, wenn WORT und Anschauung sich nicht decken...

être riche sans en avoir l'air....irgendwie so ging ein Lied von Brel und unten spielt sich mein Kind, ganz freiwillig, die Finger wund.



RealFilmproductions

Das Whiteandgrey wartet darauf, die Realfilmproductions bei ihrem Filmprojekt

" ZERO Deal"

unterstützen und begleiten zu dürfen.







Weihnachten transnational...






Sonntag, 19. Oktober 2014

Black Boxen



Ein magischer Moment ..wenige Stunden bevor die Bewegungskünstler das Plateau belegten und Tänzer die Bühne bevölkerten und Schauspieler die Flucht ergriffen: 
Modell verschwindet. 










Olympe de Gouges absente.


Herbstfest Impressionen







Bewegung stumm.
Trotz Beschallung.













Freitag, 25. Juli 2014

der arabische Frühling, Julian Assange und das Ich-als-Geschichtenerzähler

Während ich versuche, den Zusammenhang zwischen arabischen Frühling und Wiki-leaks herzustellen, wiederherzustellen, weil ich meine, mich daran zu erinnern, dass dieser Zusammenhang einmal aufgestellt wurde und dabei im Internet suchend über Seiten der Bundeszentrale für politische Bildung hinwegsurfe -

stört massiv meine  noch frische Erinnerung ein Film, der vor wenigen Tagen über ARTE ausgestrahlt wurde, und in dem es darum ging, ich schrieb es schon, den Handlungsspielraum eines Lagerkommandanten, der im Sommer, Herbst und Winter 1941 sowie im Jahr 1942, beauftragt war, DuLags (Durchgangslager) für russische Kriegsgefangene aufzubauen, einzurichten und zu leiten, dessen Handlungsspielraum also auszuloten zwischen "Leben und Tod", wie es so schön hiess.
"Leben und Tod"  - als Wortspiel bezogen sich nicht auf den Kommandanten, waren nicht sein eigener Tod , von seinem Leben nur ein Lagerkommandantentagebuch und ich finde, dass das Wort "Handlungsspielraum" nicht dazu passt.
Dieser Film oder genauer, die Erinnerung daran, stört mich erheblich, sie macht mich wütend -
und da das "Wütendsein" im deutschen diskursiven SprachundRegelwerk disqualifizierend sich auswirkt, setze ich also "Disqualifizierung" auch hier hin.

(ich rechle, fege gerne verschiedene Begriffe vom Boden und Staub meiner Wirklichkeit zusammen, setze sie gegeneinander und schaue dann, was mir das über die Wirklichkeit - die ferne fremde grosse Wirklichkeit erzählt. Mag Teil oder Schuld meiner Dyslexie - oder einer anderen Agnosie - sein, die es mir nicht erlaubt, regelgerecht mit der deutschen Sprache zu hantieren) -

Vor diesen je verschiedenen Hintergründen interessiert mich das erzählende Ich, seine Form, seine Funktion - und die möglichen Formen seiner Aufhebung.
Und es mag daran liegen, dass in einem SCHULFILM-Format der allgemeinzugänglichen historischen Aufarbeitung, wie es ein Fernsehfilm bietet, betreffend Lagerkommandanten und oder arabische Rebellen dabei gewisse fundamentale Prinzipen der Erzählung
trotz aller bemüht ausgewogenen - statistisch ausgewogenen - dokumentarischen Einblendung von Zeitzeugen, des darauffolgenden Interviews des Historikers und des Gegenhistorikers (sorry, meine unzulängliche Begrifflichkeit), der "fiktiven" Nachspielszene
die in historische Aufnahmen von Stacheldraht und Kriegsgefangenen übergeht, so dass geschickt beim nahtlos INEINANDERÜBERGEHEN von NACHSPIEL und DOKUMENTARISCHEM SPIEL
TROTZDEM gewisse Prinzipien des Erzählend so grandios missachtet werden, dass man das Ganze samt seiner aufklärerischen Absichten grad der Katz geben kann - wie jemand sagen würde, den ich kenne, aber den ich nicht auch noch zitieren muss.

Ich, Nicht-Ich….schliesslich die transzendentale Struktur des Ichs wie es noch jemand anderes genannt hat(von dem die Drehbuchautoren, die sich für Palästinenser einsetzen, nicht wissen wollen, dass er ausgerechnet "Husserl" geheissen haben könnte) scheint mir deshalb wichtig zu sein, weil sie Verzerrungen unterliegt, Ausfällen, die wiederum dynamisch sind, dramatische Veränderungen bewirken -
und ich meine auch, dass "Geschichtsunterricht", "geschichtliche Aufarbeitung", "Aufklärung" etwas mit dem Ich, dem Nicht-Ich und seinen, ihren zeitlichen Formen zu tun hat.

Nur - um es wieder ganz konkret zu formulieren:
wenn ich wissen will, was Lagerkommandant XY in den Jahren 1941 und 1942 in Weissrussland gemacht hat, will ich wirklich NACHVOLLZIEHEN und VERSTEHEN, was da vorgefallen ist?
Nein, das will ich nicht. Und ich glaube auch nicht, dass ich das nachvollziehen will.
Ich beschäftige mich  mit der Zeit des Russlandfeldzuges und mit den Grausamkeiten der Operationen "Barbarossa" und "Taifun" nicht, weil ich mein historisches oder historisierendes Verständnis erweitern will.
Auch wenn ich mich mit dem Tun meiner Grosseltern und Urgrosseltern beschäftige, tue ich das nicht aus rein familienhistorischem Interesse.
Noch interessiert mich das "ICH" und die Icherzählerfigur im Tagebuch des Lagerkommandanten. Mir hat schon das ICH des Kommandanten von Auschwitz gereicht, und ich glaube nicht, dass das "Ich eines Lagerkommandanten" - möge man mir die kurzfristige Annahme zu diskursiven Zwecken einer solchen Wesenheit verzeihen - durch die mir noch unbekannte Existenz eines "ICH"s "eines russischen Lagerkommandanten" eine wesentliche Änderung erfahren wird.

"Verdammtnochmal, was ist das für ein idiotisches Verständnis von Geschichte und von Tradition, das mir da aufgezwungen wird?" frage ich mich und beisse mir auf die mich disqualifizierende Lippe.
Als würde das Verständnis so ineinander übergehen, wie ein Buch, das vom Grossvater auf den Enkel übergeht, ein Verstehen, das so vom einem zum nächsten rüberwandert - und bloss an den Hieroglyphen eines unbekannten Stenographen scheitert, den wir nicht mehr lesen und dessen Werk wir nicht entziffern können.
Was für ein Sündenfall an dem Wort Geschichte, an dem Wort Tradition und am Ich -
aber nachvollziehen muss ich das nicht.
"Schule", "bombardierte Schule" - ganz schwierige Worte.

Kampfabstimmung - Beitrag in unlogischer Reihenfolge.

Unter den BEITRÂGEN ZUM FEMINISMUS, genauer: dem europäischen Feminismus, stach mir in letzter Zeit das Wort "MACHT" bitter auf.
Besonders bitter fiel mir es in jenen feministischen Artikeln auf, die insoweit STUMM sind, als sie eben gedruckt  auf Papier oder ebenso schwarz wie weiss auf dem Bildschirm erscheinen, doch stumm Macht anprangern -
aber  in dem Moment, in dem  FEMINISTINNEN REDEN UND SICH ÖFFENTLICH ZU WORT MELDEN
und wir genau hinhören, Worte fallen, aus denen hervorgeht, dass etwas in den Machtdiskurs ÜBERNOMMEN werden soll.
Ganz wichtig scheint zu sein, dass etwas ind en Machtdiskurs eingespeist wird.
Dann nämlich hat sich das Kampfthema erledigt.

Damit verbindet sich die Gewissheit – nicht die Vorstellung -  einer sicheren gesellschaftliche EVOLUTION -
                                                     - hier franst mein Diskurs
mein Denken  leider aus – 
also ein sozialer Fortschritt in dem es offensichtlich ist, dass es einen Unterschied gibt zwischen Frauen aus unterentwickelten Ländern und den „fortschrittlicheren“.
Man verzeihe mir mein schlechtes Deutsch. Ich wollte nämlich nicht hinschreiben. "und den Frauen aus  fortschrittlicheren Ländern".
Sprachliche Ellypse , Auslasser, Verschluckungen legen doch immer wieder nahe, wir hätten es hier gleich mit genetischen Evoultionssprüngen zu tun.

Nun ist das besonders deswegen aufalllend, weil feministische Theorie und feministische Forschung
die sich  die Analyse  die Kritik oder die Opposition zu patriarchalischen Strukturen, zu physischer, sexueller, verbaler und nonverbaler Gewalt gegenüber Frauen, beruflicher, sozialer oder gar religiöser Benachteiligung, Behinderung und Unterdrückung  auf die Fahnen geschrieben hat,  also nach meinem Verständnis auch eine grosse Sensibilität zu politischen Theorien der Macht und ihren sozialen und gesellschaftlichen Ausformungen entwickelt haben müsste..
Sonst schiene mir unsinnig, warum auf einem Kongress für Frauen der Biograph des Philosophen und Theoretiker sozialer Kontrolle FOUCAULT zu Wort kommen konnte...

- Hier schlucke ich, schweige kurz, 
Ein Biograph, ein Lebensgefâhrte ist dann, ist wann am aussagekrâftigsten?
Wenn wir im Machtdiskurs angekommen sind und uns die Zeitzeugen erzählen sollen, wie wir dahin gekommen sind.
Denke ich, und dann fällt mir die Mauer ein, die Berliner Mauer...und dann denke ich, dass ein politisches Thema sich dann als Kampfthema erledigt hat, wenn es eben nicht in einem Machtdiskurs eingespeist wurde, sondern kein Hindernis mehr ist.
Auch blöd gedacht, denke ich, das liegt an deinen blöden Symbolen.

Einem MACHTDISKURS  ein Einzelschicksal gegenüberzustellen, macht wenig Sinn.
Aber natürlich ist die Biographie von Foucault aussagekräftiger als andere. Hier überwiegt Qualität.

Doch  würde ich gerne mal wissen, inwiefern anarchistische Überlegungen in statistischer Hinsicht zum tragen kommen.
Das war - irgendwie in meinem ausgefranstem Kopf - ein Kritikpunkt gewesen, den eine afrikanische Frau  und Intellektuelle dem Gender Mainstream gegenüber formuliert hatte, das hatte was mit ANPASSUNG an eine angebliche GRUPPENIDENTITÄT zu tun und Nivellierung und Ghettoisierung der rassischen oder kulturellen Orientierung zu tun – und deren angeblicher Umkehrung.

Der Witz, vielmehr der Skandal –
Diese Nuance nimmt  der europäische Machtdiskurs allerdings nicht wahr –
besteht nun darin, dass ein in bürokratischer Hinsicht wohlmeinendes Verfahren es ermöglichen sollte,  Hilfsorganisationen :
inoffizielle oder informelle Gruppierungen Vereine und Assoziationen zur gegenseitigen Hilfe und Unterstützung, wie sie oft Frauen gesellschaftlicher Randgruppen NOTGEBOREN "gründen",  
zu erfassen, mit dem Versprechen, ihnen eine Plattform zu geben,
aber als  Massnahme  prinzipiell dazu dasind, diese informellen Gruppierungen polizeilich zu registrieren.

Machtdiskurs eben.
Zwar  ist es  wie immer, ist auch möglich, auf diesen Misstand hinzuweisen  - in der Gefahr dafür Prügel zu beziehen und oder totgeschwiegen zu werden,  denn ein Machtdiskurs  hat immer seinen absolutistischen Anspruch und zeigt ungern seine Quellen.
Vielleicht ist das der Grund, warum ich so ungern das Wort „frau“ statt „man“ sage;  es verändert nichts. Es sei denn, das Wort "frau" müsste in den Machtfluss eingespeist  werden.

Dennoch stösst mir immer noch sehr bitter auf, wie statistische Daten, etwa diffuse vage Angaben zum SEXUALLEBEN Homosexueller Frauen und Männer (um es so krude und fünfzigerjahremässig zu sagen wie irgendwiemöglich),
wie dieses Sexualverhalten mit den statistischen Daten zu schwarzen Alleinerziehenden Müttern in einsgesetzt wird.
Daraus wird dann eine politische Soldarität.
Oder auch nicht
Ich sehe irgendwie immer noch nicht DIE  Schwulen oder DIE Lesben morgens am Arbeitsamt oder beim Ersatzamt für Sozialleistungen den Schlangenplatz fûr die armen alleinerziehenden schwarzen Mütter freihalten, die doch die Zeit bitter nötig anderswo gebrauchen könnten.
Hier in Freiburg ist die Schlange vor der Freiburger Tafel schon mittags recht lang, nur da stehen keine schwarzen Frauen, da stehen jede Menge andere Frauen...aber kaum eine die die richtige Couleur hat.

Jepp, der Unterschied zwischen statistischen Daten und den konkreten Details...
Was macht man schon mit einem Hâufen diskrepierender Details...
„Diskrepierend“ das Wort gibt’s nicht, wird das lesende Subjekt jetzt einwenden....
Dochdoch, aber eben nur für diejenigen, die  nicht in Machtdiskurse eingespeist werden wollen.

Dazu die Unterschiede zwischen den Worten "Kampfthema" und politische Umsetzbarkeit, Solidarität und moralischer Appell, der  an gewissen sexuelle Eigenheiten oder Präferenzen geheftet hingetackert wird.
Es ist sicherlich wahr, dass unsere Moral  an sehr ...einfache Triebe gebunden ist. 
So wie die moralischen Fallstricke an das politische Handeln, die dafür sorgen, dass ein Kampfthema auf die politische Tagesordnung gesetzt wird. Vielleicht sollten wir  Moralsätze - ohne eine sexuelle oder rassistische Vorlage  auf die sie sich beziehen können -  erst noch erfinden .....deshalb diese komische Gleichheit von
Ich - und Allgemeinheit, die Kant formuliert hat.
Wie gesagt, ein Zukunftsprogramm, denn heute habe ich immer noch nicht verstanden, warum Frauenfragen so formuliert werden müssen, als würden sie für alle Frauen gelten. Als wäre es das Wahlprogramm einer Einheitspartei.


Es ärgern mich Hierarchien. Ich gebs zu. Begriffshierarchien gleich zweimal, vorallem weil sie uns dazu verleiten, Sinn und Existenz durcheinanderzubringen. 
So wie das Wort "Opfer", nicht, das den Gegenschlüssel zum Wort  "Macht"zu bilden vorgibt (tut es aber nichts wirklich).
Manchmal, wirklich, denke ich, dass die Synapsen, die an dem Wort "Frau" dranhängen und dazu da sind, dass andereWorte mit diesem verbunden werden können, irgendwie dynamisch verschiebbar sind.

NUn war das vielleiicht mit den neuen feministischen Entdeckungen zum Sprachgebaruch des Wortes QUEER gemeint.
Queer..;sowie queren....amobenhaft Verkehrskreuzungen überqueren, ein bisschen amorph oder plurimorph....molchmässig.
Nur, wenn ich hier wieder die Feministinnen fragen darf, denen MINORITÄRE, in einer KAMPFABSTIMMUNG unterlegene oder gar  ABWEICHENDE MEINUNGÄUSSERUNGEN  nur einen unangenehme Verfehlung sind:


Was mache ich mit einer Philosophie des QUEER, der das INDIEQUERE-Kommen  fremd ist?

Die Rolle des "ich"-Erzählers

Das bürgerliche Subjekt - notamment das bürgerliche, weibliche Subjekt mit seinen Gefühlen, Betroffenheiten und seinem probablement ungenügend ausgebildeten Einfühlungsvermögen in den Mittelpunkt einer politischen Betrachtung zu stellen - ist dumm.
Und es es zugegebenermassen sehr dumm, angesichts einer Frage von weltpolitischer Bedeutung wie dem Beschuss einer Schule, die unter dem Patronat und dem Schutz der UNO steht oder auch nur stehen sollte, sich hinzustellen und zu sagen: "Es deprimiert mich".

Es ist ein bisschen wie auf einer viel befahrenen Kreuzung, die zu Zeiten des Stosssverkehrs hoffnungslos überfüllt und verstopft ist, und wenn es sich um eine Kreuzung in FREIBURG handelt, in Momenten grosser Erregung und bei schwül-drückender Gewitterluft, sich gerne die Radfahrer hinstellen, auf Autodächer schlagen - oder schreiend moralische Appelle an die anderen, die Anderen mit dem grossen A, les fautifs, diejenigen die NICHTRECHTHABEN, richten.
Während man in der zerbeulten Blechschachtel sitzt, der Moral beim Schreien zuschaut und denkt, "Ich will doch bloss hier weg und Platz freimachen".

Aber es geht nicht um Diskursvermeidungsstrategien, besser gesagt, darum geht es NOCH NICHT, darauf werde ich später zurückkommen, sollte ich sagen,
aber das Problem ist, dass auch solche Redewendungen, die andeuten, dass meinen Gedanken eine Struktur, ein Ziel innewohnt, eine gewisse LOGIK voraussetzen, eine gewisse deutsche diskursive Logik - und dass ich meinen ganzen Stolz dareinsetze, dieser nicht zu vertrauen.
Es geht um die Möglichkeiten die Ausdrucksmöglichkeiten des individuellen Subjekts, sich in der Sprache mit und zu anderen zu verhalten -
nach den Möglichkeiten, wie sie Michael Hampe in seinem Buch "DIE LEHREN DER PHILOSOPHIE" beschreibt (Besprechungen zu diesem Buch
und es waren vorallem seine Überlegungen, die bei SPINOZA ihren Ausgang  und Anstoss fanden, wo er unter anderem auf Seite 160 schreibt :

"Sowohl die Dispute die ein Mensch ins einem "Innern" auszutragen hat, wie auch die, in die er mit anderen Menschen gerät, sollten durch eine eindeutige und rationale Organisation der Begrifflichkeit, in der er denkt (Spinoza würde sagen durch die rationale Organisation der Ideen, die seinen Geist ausmachen). Das bedeutet aber, wenn Spinoza in seiner Kritik des gewöhnlichen Sprechens recht hat, dass das natürliche Sprechen nicht systematisch und deshalb unvernünftig ist, dass die Semantiken der Alltagssprache zerklüftet und widersprüchlich sind und deshalb Dissens und Leiden verursachen.
Spinoza hatte vorallem kulturelle Differenzen, die sich in verschiedenen Sprachen niederschlagen, vor Augen. Besonders wichtig (sicherlich auch für ihn persönlich) dürften die Sprachen der Religion gewesen sein."

Philosophieren heisst - auch - Philosophiegeschichte zu betreiben und zu interpretieren,
und es ist eine sehr interessante Frage, warum das so ist - schliesslich würde ein Naturwissenschaftler dies nicht unbedingt tun - doch Philosophen finden meistens von der Philosophiegeschichte wieder zu ihrem argumentativen Erzählstrang zurück, so Seite 162:
"Die philosophischen Freunde des vereinheitlichten Sprechens scheinen oft zu denken, dass Bedeutungsdifferenzen mit Ungenauigkeiten, wenn nicht gar mit Irrationalitäten im Sinne von Widersprüchlichkeiten zu tun haben. Die Bedeutung eines Begriffes muss festgelegt werden, damit ganz genau klar wird, was gemeint ist."
Und einige Zeilen weiter unten:
"Doch das Leben und die Sprachgemeinschaften der Menschen bilden keine Argumentationsgänge. Wenn Menschen unter begriffen Unterschiedliches verstehen, dann kann ihr jeweiliges Verständnis sehr genau sein." (Ebenda)
Hampe spricht dann von der Metapher der Landschaft und kommt auf Seite 164 zur Conclusion:
"…kommt man zu der irrtümlichen Überzeugung, Menschen müssten in jeder Hinsicht ihre Semantiken aneinander anpassen, wenn sie sich rational verhalten wollen. Doch es verhält sich genau umgekehrt:Sofern sie sich rational zu ihrer sozialen Welt verhalten wollen, müssen sie gerade unterschiedlich sprechen, weil sich diese sozialen Welten als gegebene Realitäten ebenso voneinander unterscheiden wie die Wüste vom Meer. Die Unterschiede zwischen en "sozialen Welten" sind jedoch Fond en Menschen selbst gemacht, sie haben etwas mit den looping effects ihrer Selbstkategorisierung zu tun."

Looping effects -
das war der Punkt, warum ich den Text hier zitiere -und Michael Hampe verweist hier auf das Buch von Ian Hacking, Menschenarten. The Looping Effects of Human Kinds, Zürich 2012 -
und bevor ich mir jetzt einen Kaffee machen gehe, ganz kurz noch folgenden schönen Satz als ein unter meinen Händen zitiertes Wrack:
"Es mag für Metaphysiker und Wissenschaftler schwer sein, sich eine Selbstbeschreibung als Kausalfaktor vorstellen zu können, weshalb es unter Szientisten die Tendenz gibt, alles Soziale zu biologisieren."

Aber nun brauche ich einen Kaffee, bevor ich weiter über "SELBSTBESCHREIBUNG" nachdenken kann, das auch mit Selbststilisierung zu tun haben kann, vielleicht auch mit einer Konzeption der SELBSTFRAGMENTIERUNG -
Wahrnehmung eines bruchstückhaft vorliegenden Ichs -
und bevor ich darüber nachdenken kann, warum ein junger Araber, den ich um eine Übersetzung von arabischen facebook-Posts gebeten habe, dieses mit der Begründung ablehnt. er könne weder Falschzeugnis ablegen gegen einen Unbekannten, noch ein Urteil über dessen Persönlichkeit, dass dieser person schadet ….. kurz der Zusammenhang zwischen Übersetzung, traduction und
einer Beurteilung wie sie ein geheimdienstliches, polizeiliches oder richterliches Zeugnis darstellt, ist mir noch nicht ganz klar.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Manchmal bin ich deprimiert.

Manchmal bin ich deprimiert.




Dazu brauche ich keine schreienden Kinder in UNO-Schulen.
Keine Bomben, denen ein Telefonanruf  - kurz - ein zwei Minuten vor der Explosion - zuvorkam.
Keinen ARTE-Film über die Lagerhaft russischer Kriegsgefangener, über einen "humanistisch" inspirierten deutschen Lagerkommandeur, der binnen kurzem - damals - Platz für Zehntausende einrichten sollte.
ich brauche auch keine Thesen über die TEILSCHULD der obersten Heeresführung, die zwar die Vernichtung der ganzen sowjetischen Armee eingeplant hatte, aber NICHTS  zu deren Unterbringung ...
Kleine Erdkrumen reichen aus. Als würden sie sacht die Grube hinabrollen.
man sollte meinen, kleine Erdkrumen füllten eine Grube.
Irgendwann, wenn genug den Rand hinuntergerollt ist.
Aber dann bekomme ich solche Anfragen.
Wozu Philosophie ?
Wozu Husserl? Wozu sich mit Philosophen beschäftigen, die im KZ sassen -
oder die andere dahinbrachten..?
Sich mit Philosophie zu beschäftigen in Zeiten des Krieges, was das doch für eine groteske Verharmlosung sei….!
So dumm wie Notizen-Ansammlungen…



Mittwoch, 9. Juli 2014

Ungemähter Rasen

Mein Rasen ist nicht gemäht.
Der Klee steht mit rosa hochgehobenen Köpfen zornig selbstbewusst, was sag ich..
ungemäht, halt Fast meint man den Herrn Müller mit seiner grossen Klappe zusehen, wie er gegen den Rest meines Gartens anbrüllt.
Der Rasenmäher ist kaputt, ein Zustand und eine Tatsache  die mich ärgert, denn ich kann nichts daran ändern, dafür war es ein Billig teil - und wer kauft schon Billigrasenmäher - wenn nicht jemand wie ich: kleine Frauen ohne Mann aber mit Kind, die eben versuchen, einen Hauch von Grossgrundbesitz in  die kleinste Vorgarten-Fläche zu kriegen.. nicht, und Billigteile sind da nicht hilfreich, solange sie nur durch andere Billigteile ersetzt werden können, die auch nicht mehr halten als eben ein Preisschild… dabei habe ich schon einiges versucht, Dinge Deckel Schutzklappen abgeschraubt und toten Rasen rausgeholt, aber mehr wollte das Billigteildings nicht preisgeben.

Und da ich nun anfange, eigenhändig den Klee Blatt um Blatt aus meinem Rasen zu rupfen
denke ich über Understatement
das st meine mir liebste unter Löws Tugenden
understatement

das es im Theater gibt, im Film
und im Fussball.

Der Sache einen neuen Reiz zu geben,
nicht sag ich zum Klee,
das ist hübsch gesagt.
Und nicht zu laut brüllen, das tun Löwen und Tiger Lilles -

aber mit dieser Ansicht steh ich ja wieder allein aufm Feld,
wie ich da n meinem Klee herumrupfe, muss ich an den letzten Artikel im Tagesspiegel denken und der FAZ ODER im Spiegel
wos drum ging, dass Löw es den deutschen Massen doch einigermassen schwer mache, zu eine gewissen exuberanten überschäumenden triumphierenden Masse zu werden
die in public viewings rot schnaufend sich selber feiert
doch hätte er stattdessen den Deutschen ein gewisses beiläufiges…

ja, nicht, ausser mir, dem Klee ,dem Ehrengrün und einer Marguerite,
und wir drei oder vier  biegen uns dem Wind und anderen verschiedenen Gründen und während wir uns biegen, denken wir - schwer - nach.

understatement…
ein Spiel gewinnen , oder auch nicht, eiskalt..
ich bin auch eiskalt zu meinem Klee.
Sag ich mir, das ist ja das Schöne, dass diese deutschen Überraschugsmaschinen, diese Robotern der Präzision von denen die deutsche Presse und mit ihr das deutsche Publikum überhaupt aus einem albernen Grund annimmt, sie würden sozusagen automatisch gewinnen und EINSIEG WÜRDE UNAUSWEICHLICH den Nächsten nachsichziehen

was ja  eine recht infantile Siegeslogik ist, eine Dreijährige Trotznummer
wo man doch gerade mal das Halbfinale platt gemacht hat, von Spiel war da nicht viel zu sehen,"ce n' est plus du foot," sagte einer, der das Ganze degoutiert mutangesehen hatte. Aber das ist ja das blöde an diesem Spiel nicht, dass es zwischendrin mal was ganz anderes ist.

Ja, sag ich zum Klee, guck ihn dir doch an, diesen Rasendrescher des Erfolgs.
Da steht er nun mit seiner roten Klappe und sieht so aus, als hätte er die ultimative Rache an Gras und Rasen erfunden.

Manchmal auch,  wenn mir der Rücken weh tut,  lass ich die Schildkröte ran. Und mein Klee darf dankbar sein, wenn noch zwei zornige Köpfe über diesem sturen kleinen Panzer in der Luft  zittern dürfen. Während sich meine turtle ihren eigenen  Teppich durch den Garten fräst.
Vielleicht werden die Leute von Top Gear (wo doch auch immer einer gewinnen will immer derselbe)
die Anspannung lösen -
nicht die im Gesicht von Jogi Löw -
(Ich warte immer noch drauf, dass die Top Gear Leute mal ein Rennen OHNE Gaspedal quer durchs Höllental bis rüber nach Breisach machen - und das Montagnachmittag um 15Uhr dreissig. Wahlweise auch Freitagnachmittag, bevor um 14 Uhr Bureauschluss ist) -

das Problem der Anspannung oder eine andere Gleichung für das Paradoxon der Schnelligkeit aufstellen -

aber ich muss bis dahin  seufzend  noch einen Rasenmäher kaufen, den Vorgärten von Kunstschaffenden die nicht wie Vorgärten eines Museums, sagen wir, der Grössenordnung eines Fondation Beyerler, aussehen, solche Kunstrasen kommen ganz schnell in Verruf. gerade bei einem Publikum wie dem in Freiburg.
Jepp, das ist aus so ein Paradox wie die grinsende Katze, die sich durch die Gräser trollt,
und einem gewissen verschwindenden Lächeln
und doch, nicht

und doch bleibt das Lächeln noch stehen.

Samstag, 31. Mai 2014

Kriegslehren










Das sind nur Recherche-Bilder.
Beziehungsweise ein Bild.
Eigentlich ist es ein Bild zweier Brüder.
Albert und Hermann Ritzel, beide in kurzer Zeit hintereinander gefallen.
oder vielleicht auch nicht.
Das, was man auf dem ersten, dem linken Teil des Bildes sieht, die Erklärung der Hochschullehrer des deutschen Reiches, haben unter vielen anderen BRUNO BAUCH und Albert Ritzel unterzeichnet:
die beide mehr oder weniger gleichzeitig 1911 in Jena zum Professor ernannt wurden, der eine zum ordentlichen, der andere zum ausserordentlichen.

Das Problem daran ist, dass beide Brüder in Vergessenheit gefallen sind,
oder wie andre Leute sagen würden, dass ich nicht weiss, was aus ihrem Nachlass geworden ist.
Nachlass, ich sagte es schon mal, hat was mit tradere - mit Tradition zu tun.
Es hat, scheint es, auch damit zu tun,
dass Wolfgang Ritzel, Sohn und Neffe der beiden, bei Bruno Bauch promoviert hat.
1937/38.
Sven Schotter, Universität Jena 2003, hat in seiner Dissertation "Die Totalität der Kultur"
verschiedene Forschungsstandpunkte referiert, darunter die Frage ob und wieweit bei Bauch ein Zusammenhang von Philosophie und politisches Engagement bestanden habe, oder, die Ansicht D-J.Löwisch, die ich paraphrasiere, ob Bruno Bauch als eminenter Vertreter des Neukantianismus dessen innere Werte verlassen habe oder - die von W.Zeidler, dass der Neukantianismus ebenso Opfer wie Werkzeug seiner Beseitigung war.
Was die beiden Ritzels ja nicht betrifft, oder die drei, waren schliesslich sie keine Neukantianer, alle drei nicht. 
Trotzdem hätte ich ganz gern ein Photo, aus Jena, in den Jahren 1911 oder 1912 -
dann kann ich auf das Totenbild verzichten, das eine, das ich habe.

Dieudonné

Meine afrikanischen Schauspielerkollegen erwarten sicherlich von mir ein Statement zum fürchterlichen und kontraproduktiven Abschneiden des Front National oder eine weitere Aufklärung zu den europäischen Vorhaben der AfD.
Meine deutschen Nicht-Freunde erwarten sicherlich  eine Art Selbstbeschuldigung und Selbstanklage, nicht genügend effektiv mitgearbeitet zu haben - und ehrlich, eigentlich trottelt ein kurioses Amüsement über den TalkShow-Gast Di Lorenzo  durch meinen Hinterkopf, der offenbar zuviel Zeit in Talk-Shows verbringt, anstatt seiner journalistischen Tätigkeit nachzugehen und sich über einige elementare Grundgegebenheiten des europäischen Wahlkampfs auseinanderzusetzen…
die ich, allem Amüsement zum Trotz, nicht hinkriege

Aber eigentlich wollte ich was zu Dieudonné sagen und seinen Angriffen auf Taubira, der französischen Justizministerin. Dieudonné ist - wie man hier im deutschen Sprachraum erklärend hinzufügen sollte, ein französischer  Satiriker, der für antisemitische Ausfälle bekannt ist und es zu einer grösseren Nähe mit dem LePen - Clan gebracht hat.
Dieudonné nannte Taubira eine Negresse und fügte hinzu, dass sie doch demnächst definitiv das Maul halten sollte "quelle devra fermer physiquement sa gueule…" -was man in dem einen oder anderen Sinne interpretieren kann.
Vermutlich eher im anderen Sinne.


Nun weiss ich, dass es viele nicht verstehen, wenn ich vom Rassismus der anderen rede und eigentlich hat mich ja auch niemand wirklich nach meiner Meinung gefragt,

Das Bild des guten Wilden, das da hinterher schwappt - und das wir doch, damit der politische Diskurs ordnungsgemäss und wunschdenkengewöhnlich funktioniert - wieder zur Geltung bringen müssen.

Über die Rolle der Fiktion,
die Machbarkeit eines politischen Diskurses, der über Dinge spricht, die angeblich nicht sein dürfen…
oder über den Abgrund, der eine weisse Frau von den Niederungen  des Black Feminismus trennt….

 Doch interessiert mich nunmal  an der Sache die Verwendung des  Wortes "Negresse" und die Abwertung, die dahinter steckt.
Abwertung und die Mechanismen, das Inszene-Setzen von Abwertung interessieren mich sehr.
In gewisser Weise basiert mein ganzes philosophisches Denken darauf - und ein philosophisches Denken muss selbst ein so marginaler, unwichtiger Mensch wie ich haben, obwohl das meistens nicht so deutlich wird.
Dass die Abwertung hier  der Justizministerin gilt,  die im Parlament nicht nur Gesetzestexte hintenrum modifizieren kann (wie ich gestern dem Parisien entnommen habe, vielleicht zu Unrecht), sondern auch rappen und Gedichte vortragen kann, die nicht dem pseudoklassizistischen Ideal entsprechen - tut hier weniger zur Sache.
Obwohl einige meiner afrikanischen Freundinnen meinen, dass die Hervorhebung einer Justizministerin nur ein bezeichnendes Licht wirft auf die Abwertung einfacher schwarzer Frauen im Alltag - und hätten sie auch Doktorentitel und Bankmanagerinnenstatus, deren Existenz allerdings, wie zumindest ich inzwischen weiss, von weissen Feministinnen für ausgesprochen unwahrscheinlich gehalten wird.

Kurz, die Abwertung auf eine Sklavenmentalität für eine von einem, der es doch besser wissen müsste.
Mich interessiert das. Mich interessiert das sogar sehr.
Diese getürkten Zusammenhänge von Antichambre und Innenhof des politischen Bewusstseins, die für afrikastämmige Deutsche oder Franzosen von den Antillen odre andersrum deridvierte Menschen ggenauso gelten wie für die Bürger erster Klasse, die sich deutsche Staatsbürger nennen.
Machtspiele. kurz gesagt.

Ich weiss, dass dieses Interesse nicht politisch korrekt ist und nicht dem in Deutschland angesagten   Interesse an AnTIRASSISMUS Statements entspricht. Wobei man hinzusagen sollte, dass
die Mode, seinen Sätzen ein "Ich bin aber antirassistisch"  vorausgehen zu lassen, ziemlich albern ist.
Da hat meines Erachten was mit Logik zu tun und den Zuständen und Möglichkeiten der Verneinung, aber egal.
Deshalb dachte ich mir, es wäre einleuchtender, mir TYPEN zu suchen, TYPEN der Darstellbarkeit:
da wäre der "Brutalo den wir heute nicht mehr so nennen", der wütend und stereotyp repetiert, brüllt und ins Mikro sagt:  "Frauen haben in der Politik nichts zu suchen" -
Männertyp, von dem wir glauben ,  dass er nicht dem deutschen Mannertyp entspricht und der sofort glaubhaft wird, wenn er einen türkischen, arabischen oder afrikanischen Akzent hat.
Schon dieses Oszillieren zwischen Glauben und Glaubhaft, nicht wahr.
Gesellschaftskritik entsteht nicht zwischen Glauben und Glaubhaft -
nur bricht sich daran die Optik.

Da wäre zum Beispiel die Feministin, die im schnellen Ton sagt "ich bin aber antirasistisch, aber die  Afrikaner können ja noch nicht mal lesen".
da ist die schwarze Anti-rassismus-Aktivistin, die sicherlich einen knochenharten Job macht, und die auch bloss sagen kann. "Das ist eine Rassistin, mit der rede ich nicht".
Stakkatohaft

Ich würde nun gerne beide fiktionalisieren, die Black feministin mit ihrer herrlichen Arroganz und ihrer Zerbrechlichkeit dahinter… und die auch nicht mit der Negresse reden will, die sich selbst Negresse nennt...
was bei mir ein leichtes beschwingtes Gefühl von persönlicher Freiheit auslöst, so wie in dem Moment, wenn
…ach….
wenn ich meine Kunstprojekte und die in ihnen mitspielenden Komödianten an die Wand laufen lasse.
Ein persönlicher Moment von Gröfaz-Freiheit.

Kurz, meinen mir eigenen Wahnsinn an der daran mitleidenden Gesellschaft, den ich zuoft  an den sich oft unwissend zum Spiel hergebenden  Leuten auslasse.
Dabei weiss ich ja, dass KUNST als VERNUNFT-Projekt verstandne wird, als vernünftige Auseinandersetzung demokratischer Ansichten oder Nichtdemokratischer Ansichten, die zu ihrer Katharsis und gesellschaftlichen reinigung an den Pranger der Vernunft gestellt werden, damit die Selbsterkenntnis und so weiter damit gescheite Literatur entsteht. Literatur für die GROSSEN MASSEN…

Bukowski: fällt mir da ein, Bukowski
wollte ich wieder lesen.

Das Fiktionalisieren ist das Problem. Des Dokumentarischen….

Der Witz daran ist, dass ich seit geraumer Zeit versuche, nicht Regie zu führen, die Leute selber Regie führen zu lassen. Das ist, schien mir bisher, eine - EINE mögliche Antwort auf RASSISMUS und AUSBEUTUNG.
Deshalb suche ich jetzt junge schwarze Journalistinnen, Spielerinnen, Schauspielerinnen, möglichst in finanziellen Nöten, die sich gerne auf die Suche machen - doch
der Witz daran ist, aber das erzähle ich vielleicht ein andres Mal,

das Brutus Problem.
Das ist das "Nicht " davor…..

Dienstag, 20. Mai 2014

Wörterbuchg, das zum Wiederfinden alter Worte dient.




Wörterbuch der Duala-Sprache


Zur Kritik des Erhabenen in einer alten Zeitschrift voller philosophischen Forschungen




























Ghostwriter, oder, wie es im Französischen mal hiess: nègre littéraire

Es mag vielleicht daran liegen, dass wir hier in Deutschland nur das PLAGIAT kennen:
Das Abschreiben.
Aber das kaum darüber geredet wird, wer wessen Ghostwriter ist. Wie es sie in anderen Ländern gibt. Allerdings können wir uns auch nur schwer vorstellen, dass ein deutscher Minister einen Gedichtband vorstellt, oder einen lyrischen Roman veröffentlicht - wenn ich mich auch zu entsinnen meine, dass Peer Steinbrück ein grösseres Faible für Spionageromane, und besonders für die Figur von Smiley, hat - was aber vielleicht gerade deswegen unserer Vorstellung eines lyrischen Ichs politischer Macher bloss komische Züge verleiht. Lächerliche.

Wie jemand, mt dem ich hin und wieder zu tun habe, neulich als BILD formulierte:
Ein Ghostwriter, der sein Leben lang im Redenschreiber FÜR ANDERE aufging - und nun versucht, im Alter, SEINEN eigenen Roman zu Papier zu bringen - und dabei nichts zu Wege bringt…Nur weisses Papier. Immer nur weisses Papier produziert…

Natürlich. Schliesslich wird hier der Redenschreiber, der zu guter Letzt in seinem Leben versucht, so könnte man unterstellen,  mit einem Sentiment der Rache, des Zukurzgekommenen versucht, zu seinem Recht (und welches auch?) - oder zu seinem Ureigensten zu kommen -

was aber  - für sich genommen - garnichts ist. Schon ausgesagt - wenn auch von andern, in anderen Worten…Kurz: NICHTS ausser einer konservativen Metapher der Umstände, die für eine glückhafte Umsetzung normativer Zwänge stehen. Eines Schreibens - dem irgendwo immer noch gilt: was wirklich ist, ist vernünftig. Oder: was die Macht und den Willen zur Existenz hat, ist vernünftig.

Und um die geht's. Die normativen Zwänge der Geltung.
Philomelas Song.

Und nichts kann geglückter sein in diesem Schreiben als dass alle Noten Anmerkungen Eingang gefunden haben in den schliesslich vollendeten Roman oder die gehaltene Rede, nichts muss und kann dem hinzugefügt werden.
Nur das, was in den Roman einfloss, das was in der Publikation zum Tragen kam, nur das ist und nur das gilt. Daher auch der Zwang zur Vollendung und die permanente Frage nach der letztendlichen MESSAGE.
Ich weiss nicht, ob diese Idee des weissen Papiers ein erdachter Albtraum für seine Figur des Ghostwriters war, schliesslich hätte er ihm ja auch andere Altersalbträume geben können (beispielsweise den an einer verfehlten Politik schuld zu sein ohne sich verantwortlich fühlen ZU DÜRFEN  - was in Deutschland sicherlich kein Albtraum ist) - oder ob es ein Albtraum dessen ist, der auf Ghostwriters zurückgreifen muss.. . wer weiss.

Oder wie mein Grossvater Wolfgang Ritzel in seinem Band "Die Vielheit der pädagogischen Theorien und die Einheit der Pädagogik" es nannte:
"Ein verstehbares Gebilde muss gegeben sein, d.h. ein solches, das aus Akten einer Person hergeleitet werden kann. negativ gewandt: Wenn es sich nicht in Handlungen - auch Mitteilungen theoretischer Natur stellen solche vor - äussert und bezeugt, ist kein Verstehen der Personen und keine Gemeinschaft mit ihr möglich. Daher gibt es eine Geschichte der Philosophie, der Wissenschaften, der Künste, der Religionen, insofern Denker und Forscher, Künstler und religiöse Naturen das Licht nicht unter den Scheffel stellen, das ihnen aufgegangen ist, sondern es unter die Menschen tragen; daher fehlt aber eine auch nur annähernd so vollständige und zuverlässige Geschichte jener weltflüchtigen und asketischen Bewegungen, deren Dasein in sich immer wandelnder Gestalt die Jahrtausende durchzieht, deren Vertreter es aber je und je verschmäht haben, ihre Erkenntnisse und Erleuchtungen zu bekunden. da sie es vorgezogen haben und vorziehen, zu entsagen und zu verstummen, liegen keine Zeugnisse von ihnen vor, deren Deutung eine Gemeinschaft mit ihnen herstellen könnte." S.37ff

Nun ist Wolfgang Ritzel als Bruno Bauch-Schüler, der seine Doktorarbeit 1937 bei Bauch über den Wandel der Kantstudien - und damit über den Neukantianismus abgelegt hat



natürlich auch mit dem Vortrag Bruno Bauchs "Vom Begriff der Nation. Ein Kapitel zur Geschichtsphilosophie" aus dem Jahre 1916, dem Begriff, wenn ich es so verkürzt sagen darf, der "natürlichen Abstammungsgemeinschaft als Grundlage völkischer Einheit" vertraut - und so ist anzunehmen, ebenso vertraut mit den heftigen Auseinandersetzungen und Angriffen (vornehmlich jüdischer Philosophen - und es beleidigt mich, das schon wieder hinschreiben zu müssen), die zu dem Rücktritt Bauchs 1916 von der Leitung der Kant-Studien führten.

Ich habe noch nicht  herausgefunden, ob die Freundschaft von Bruno Bauch zu Richard Hönigswald in diesem Zeitraum zerbrach, noch warum und in welcher Form sich die sogenannte München- Göttinger Phänomenologische Schule aufspalten konnte, dass daraus ein jüdischer Teil - mit Edith Stein, Jonas Cohn, Husserl, Hermann  Cohen - und ein völkischen Teil wie Bauch, H.Lipps   entstehen konnte …irgendwie ist die Formulierung schlecht, so kann man  rein wissenschaftlich eine philosophische Abspaltung nicht beschreiben - und es ist mir auch klar, dass ausser einem kleinen akademischen Kreis niemand mehr weiss, wer Richard Hönigswald war, oder Jonas  Cohn, Moritz Löwi oder gar Siegfried Marck.
Ich habe auch noch nicht rausgefunden, warum Jonas Cohn und Richard Hönigswald 1938 für mehrere Monate ins KZ mussten - bevor sie dann emigrieren konnten, durften, angeschlagen - oder wie Wolfgang Ritzel das formuliert:" in den USA wurde ihm (i.e. Hönigswald) ein erneutes akademisches Wirken ermöglicht".

Nun ist das Merkwürdige, dass die Promotionsarbeit des Wolfgang Ritzel zwar 1937/38 angenommen wurde, er sie aber 1952 noch einmal herausgebracht hat - und dass er sie Siegfried Mark zugeeignet hatte - der damit eigentlich in überhaupt keiner Verbindung stehen dürfte, war er doch schon Im Frühjahr 1933 gezwungen gewesen, übereilt Breslau und das Land Deutschland überhaupt zu verlassen, um einer Verhaftung zu entgehen, Dabei kam er wohl für einige Zeit in Freiburg unter. Bei Jonas Cohn. Bevor er dann nach Zürich ging.

Da gibt es natürlich keine Verbindung.
Hypothesen sind Tageträume - des literarischen Alltags und sicherlich nicht geeignet, den streng logischen Gang philosophischer Wirklichkeit und akademischer Notwendigkeit zu beschreiben.

Ausserdem war es, wenn ich U.Siegs Buch "Aufstieg und Niedergang des Marburger Neukantianismus" richtig verstanden habe, nach und mit Heideggers Erledigung des Neukantianismus, den öffentlich ausgetragenen Auseinandersetzungen mit Cassierer und den Gutachten zur Schädlichkeit der Lehrinhalte hinter vorgehaltener Hand durchaus guter Ton an deutschen Universitäten, ein allgemeines Neokantianer-Bashing zu veranstalten.

Mein Problem aber ist, wie ein Student, der 1933 Matura gemacht hat - und dann nach Breslau, Freiburg und Jena studieren ging, der ausgerechnet bei dem völkischen Vertreter des Neukantianismus, dem zur Wertephilosophie gewandelten Bruno Bauch eine Bresche für Hermann Cohen zu schlagen versucht, woher der überhaupt die Bücher hatte.
Wie Wolfgang Ritzel schriebt zu Moritz Löwi, der zwar mit summa cum laude promoviert hatte, "der aber "nicht eine Spur seines Wirkens" hinterlassen habe. Eine Spur hat sich doch erhalten in Gestalt von Löwis ' Grundbegriffen der Pädagogik' - einer der letzten Publikationen eines jüdischen Autors nach dem Winter 1932/33, damals freilich nicht beachtet. Doch habend sua fata Libelle! Der Verfasser dedizierte ein Exemplar dem Breslauer Neuscholastiker Ludwig Baur, und aus dessen Nachlass ist der Band mit der handschriftlichen Widmung und en Besitz der Universitäts-Bibliothek Münster gelangt, so dass H_G.Richter kürzlich das achte Kapitel - "Über Kunst und Kunstunterricht" - dem Vergessen entreissen konnte."

Was mich, neben dem Wort "Neuscholastiker" am meisten "ergötzt", sind die Worte "kürzlich" und "Nachlass".
Und während ich in dem Band "Philosophie und Pädagogik des 20.Jahrhunderts" weiterblättere, um nebenbei die Passagen zu überblättern, in denen er vom Spott spricht, den Hönigswald von seinem Katheder aus über Natorp und / oder Bruno Bauch ausgiesst - so klar wird das leider nicht in diesem zusammenhanglosen Überblättern, wer denn nun der so scharf Verspottete ist  -
frage ich mich, wie das mit  der negativen Rezeptionsästhetik ist…
der rekonstruierenden Wiedergabe aus dem Nachhinein, 1980 und 1937...

Da ich jedoch über keine akademische Formation noch Titel verfüge, sind bedauerlicher - und selbstverständlicherweise meinen Recherchen Grenzen gesetzt -
schliesslich gibt es nichts Schlimmeres, als ein Nichtphilosoph, der es wagt, über Philosophisches zu
forschen - und dabei kommt erschwerend hinzu, dass, wenn es auch fraglich ist, dass akademische universitäre Philosophie den Ansprüchen der reinen Philosophie genügen möge, doch die akademische Wissenschaft eifersüchtig darauf wacht, dass kein Unberufener über ihren Kleinkrieg und Rivalitäten urteilt. Geschweige denn Wissenschaftstheorie damit betreibt.
Dennoch meine ich, wäre es sinnvoll, sich noch ein bisschen auf die Suche nach diesem Ghostwriter zu begeben, der mir hilft, den Sprung von den verbrannten Büchern hin zu den zu Re-rekonstruierten
nachzuvollziehen.

Montag, 5. Mai 2014

Paludismus Teil 2








Sie werden sagen, ich vertraue der Kraft des Bildes nicht. ICH KANN SIE BERUHIGEN:
Es gibt diese Bilder auch in Fassungen ohne Drübergetexteten Worten. Aber dann sagen die Zuschauer, sie verstünden  nicht, was gesagt wird.
Natürlich sind es auch keine richtigen Monologe. Eigentlich redet sie Portugiesisch.
Aber hier im Bild ist sie eine Deutsche.

British Pathé

Ich bin dem Guardian sehr dankbar für folgende Veröffentlichung:

http://www.theguardian.com/film/2014/apr/18/10-stone-toddler-british-pathe-archive

Ross, Georg, glaub ich.